Paulina Daiber

Seit rund 30 Jahren gibt es die Bar Westend nun schon in Singen. Eigentlich hat sie seit vergangenem Jahr geschlossen – doch seit ein paar Woche kümmert sich der Round Table 119 Singen um die Singener Kneipe. Von Donnerstag bis Samstag hatte das Westend geöffnet, um Passanten und den Gästen des Hohentwielfestivals Getränke und Essen anzubieten. Die Einnahmen wollen die Mitglieder des Vereins für soziale Projekte und Spenden nutzen.

In Singen beliebt und altbekannt

„Das Westend hat einen Kultstatus in Singen“, sagt Sebastian Rundel, Mitglied des Round Tables. Das Gebäude, in dem sich die Bar befindet, gehöre einem Familienmitglied von ihm. Nachdem der Betreiber der Bar leider ausgefallen sei, seien sie bei einem Treffen des Round Tables auf die Idee gekommen: Die Kneipe aufräumen und auf Vordermann bringen, um dort mit Aktionen Spenden zu sammeln.

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Damit sei auch die Besitzerin der Räumlichkeiten einverstanden. „Das freut uns wirklich und ist sehr nett von ihr“, fügt Sebastian Rundell hinzu. Also haben die Männer sich an die Arbeit gemacht, und ihre erste Aktion im Westend vorbereitet.

Zwei Wochen Arbeit, zuletzt rund um die Uhr

Insgesamt habe der Round Table aus Singen mit all seinen 17 Mitgliedern zwei Wochen gebraucht, um das Westend zu entrümpeln und herauszuputzen, erklärt Sebastian Rundel. Die zwei Tage vor der geplanten Eröffnung seien sie rund um die Uhr beschäftigt gewesen.

Der Besitzer des Westends hat die Wände mit Plakaten des berühmten Sängers Elvis Presley geschmückt. Der Round Table hat sich ...
Der Besitzer des Westends hat die Wände mit Plakaten des berühmten Sängers Elvis Presley geschmückt. Der Round Table hat sich entschieden, die Dekoration des Barbesitzers beizubehalten. | Bild: Paulina Daiber

Der Round Table habe die Inneneinrichtung so gelassen, wie sie war, erklärt Florian Stein als Vorsitzender des Vereins. Der Betreiber des Westends sei ein Fan von Elvis Presley gewesen – Plakate und Schallplatten des Sängers zieren die Wände. Lichterketten schmücken den Biergarten. Die Stimmung ist schön und gemütlich.

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Großer Andrang in der Singener Kneipe

Aber wieso hat der Round Table das Westend während des Hohentwielfestivals geöffnet? Für das Wochenende war das Westend in der Nähe des Bahnhofs Landesgartenschau perfekt. Denn die Festival-Besucher konnten einen Shuttle-Bus nutzen, um auf den Berg zu kommen. Dieser fuhr ganz in der Nähe der Kneipe ab und so kamen viele Besucher des Festivals am Westend vorbei, um sich ein Getränk oder eine Wurst vom Grill mitzunehmen. Das versprach viele Einnahmen.

Der Round Table 119 hat siebzehn Mitglieder, diese sieben waren am Donnerstag im Westend und haben die Gäste mit Essen und Trinken ...
Der Round Table 119 hat siebzehn Mitglieder, diese sieben waren am Donnerstag im Westend und haben die Gäste mit Essen und Trinken versorgt. Mit guter Stimmung sind Aaron Burkart (von links), Mario Keller, Florian Stein, Rosario Dodaro, Martin Moser, Nikolas Riede und Sebastian Rundell in den ersten Abend gestartet. | Bild: Paulina Daiber

„Alle Einnahmen gehen an soziale Projekte, wir machen das ehrenamtlich“, erklärt Florian Stein. Der Round Table sei ein Service-Club ähnlich wie die Rotarier. So seien zum Beispiel erst kürzlich 600 Frühstücke an die Hilfsorganisation Kinderchancen gespendet worden. Um weitere Projekte zu unterstützen, machen die Männer Aktionen wie die im Westend. Dann bieten sie Getränke oder Essen an, um von den Einnahmen an soziale Projekte spenden zu können oder selbst etwas zu organisieren, erklärt Florian Stein weiter.

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Bevor der Round Table allerdings ein Projekt plant, werde unter den Mitgliedern demokratisch über den Vorschlag abgestimmt. Dasselbe gelte auch für die Neuaufnahme von Mitgliedern.

Und wie lief nun das Fest-Wochenende?

Heiko Stärk, Pressesprecher des Round Tables 119, berichtet vom Wochenende in der Bar: „Es lief super gut, die Bar war total überlaufen. Die Vereinsmitglieder vor Ort waren total überwältigt und haben sich gefreut, dass so viele Leute gekommen sind“, sagt er. Es seien vor allem viele Singener gekommen, die das Westend noch aus alten Zeiten kannten und glücklich gewesen seien, mal wieder im Westend einen Abend ausklingen zu lassen.