Sie sind jung, gut befreundet aus Schul- und Studienzeit, teilweise verwandt und sie stehen größtenteils am Anfang ihres Berufslebens als Zahnärztinnen, als Medizinstudentin, als Psychologin oder als Mitarbeiterinnen im Onlinemarketing und in einer Steuerkanzlei.
Sich in ihrer Freizeit einfach nur so zu treffen, war ihnen nicht mehr genug. Daher haben sich nun sieben junge Frauen aus der Region im Alter zwischen 27 und 35 Jahren zusammengetan, um in ihrer Heimat etwas zu bewegen, zu helfen und „der Gesellschaft etwas Gutes zu tun“, erklärt Sabrina Himmelsbach, 28, Zahnärztin von Beruf und so etwas wie die Sprecherin und Initiatorin der Gruppe.
Die Gründungsphase
Viele der der jungen Frauen hatten über Eltern und Freunde schon Kontakt mit anderen Service Clubs der Region. Sich dort selbst zu engagieren, schien den jungen Frauen aber nicht ganz passend. „Eine junge, dynamische Organisation nur für Frauen gab es hier bislang nicht“, so Himmelsbach weiter. Die nächsten „Ladies Circle“ haben ihren Sitz in Stuttgart oder Freiburg. Der Service Club „Round Table“ in Villingen-Schwenningen ist jungen Männern vorbehalten, zu Rotary wechsle man meist erst nach der Zeit im „Ladies Circle“, die mit 45 Jahren endet, berichtet die Gruppe. Also blieb nur die Neugründung eines eigenen Clubs, dem „Ladies Circle Villingen-Schwenningen“.
Bei einem Besuch der Freiburger Gruppe konnte man interessante Einblicke in das Clubleben sammeln. Für die Startphase steht dem jungen Team zudem die Mitglieder des Clubs aus Crailsheim als Paten beiseite.
Regelmäßige Treffen
„Wir treffen uns alle zwei Wochen an fixen Terminen. Einmal pro Monat ist Pflicht“, erklärt Himmelsbach die weiteren Regeln. Bei den Treffen werden neben der Planung der gemeinnützigen Arbeit auch private Freundschaften gepflegt.
Und es gibt Rituale: „Jeder erzählt zu Beginn der Treffen in wenigen Minuten, was in seit dem letzten Treffen bei sich los war“, nennt die Gruppe ein Beispiel. Eine weitere Besonderheit: Bei der Gründungsfeier tragen die Frauen Hüte.
Erste Hilfsaktion mit Glühwein-Stand
Derzeit befindet sich die Gruppe in Vorbereitung auf die offizielle Gründung. Doch schon jetzt wollen die Frauen aktiv werden und eine erste Duftmarke setzen. Mit einer Glühwein-Gaudi-Hütte am 20. Februar vor dem Café Walz in Bad Dürrheim, wo auch häufig die Gruppentreffen stattfinden, sollen erste Spendengelder eingenommen werden.
Los geht es um 12 Uhr. Zu Ende ist die Veranstaltung, „wenn der Glühwein aus ist“, scherzen die jungen Frauen. Gute Laune soll auch die Aktion selbst verbreiten. Musik vom Plattenteller wird geboten, verkauft werden neben Glühwein auch Punsch und Waffeln. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Spendenkasse zu füttern und mit den Mitgliedern ins Gespräch zu kommen.
Der Gewinn aus dem Glühweinverkauf sowie Spenden sollen der Sternschnuppenbande zu Gute kommen, ein Wohnprojekt für schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche in VS-Schwenningen.
Weg zu Eigenständigkeit
Aktuell lautet die offizielle Bezeichnung der Gruppe „Ladies Circle 106 Villingen-Schwenningen i.V.“. Der Zusatz am Ende steht dabei für „in Vorbereitung“. Ab dem 3. April, dann findet die Gründungsfeier mit geladenen Gästen im Hotel Solegarten in Bad Dürrheim statt, ändert sich der Namenszusatz zu „i.G.“, was „in Gründung“ bedeutet. Noch einmal sechs Monate später steht dann die sogenannte Charterfeier an. Als Charter werden die lokalen Gruppen bezeichnet.
Die VS-Frauen gelten dann als eine anerkannte, vollwertig Gruppe im „Ladies Circle“-Netzwerk. Bis dahin stehen ihnen die Mitglieder der Patenorganisation Crailsheim zur Seite. Die Zahl 106 ist eine eindeutige Nummer im Netzwerk, eine fortlaufende Zahl, die sich mit jeder Neugründung erhöht.
Neue Mitstreiterinnen willkommen
Wer beim neuen „Ladies Cricle Villingen-Schwenningen“ mitmachen möchte, muss weiblich und zwischen 18 und 45 Jahren alt sein. Kontakt können Interessierte derzeit über die Instagram-Seite „ladiescircle106vs„ aufnehmen. Später, nach Gründung, soll es auch eine offizielle Internetseite geben. Anwärterinnen werden in der folge drei Mal zu Gruppentreffen eingeladen, ehe über deren Aufnahme entschieden wird. „Die Abstimmung muss einstimmig ausfallen“, so die Frauen. Es müsse menschlich passen und die Anwärterinnen sollten Engagement und Interesse zeigen. Maximal 20 Frauen sollen es in Zukunft werden.
Engagement in der Zukunft
„Wir möchten uns zukünftig vor allem für lokale Projekte engagieren. Aber auch ein Nationales Serviceprojekt (NSP) wird im zweijährigen Rhythmus von allen deutschen Ladies Circle gemeinsam unterstützt. Bis ins Jahr 2023 ist das ein Familienhörbuch, das sich vor allem an Kinder richtet, deren Eltern nicht mehr lange zu leben haben.
Gemeinsame Aktionen und Projekte mit anderen Service-Clubs aus der Region seien ebenfalls geplant. Mit dem der Frauengruppe nahe stehenden „Round Table Villingen-Schwenningen“ sei man auch bereits im Gespräch.