Es kommt Bewegung in das Projekt Windpark in Tengen/Brand: Zwar ist der Standort seit Jahren umstritten, doch die Hegauwind-Gruppe hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Windkraft im Landkreis Konstanz weiter voranzutreiben. Aus diesem Grund haben die Stadtwerke Singen als Mitglied der IG Hegauwind in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses eine finanzielle Beteiligung an der Realisierung des Windparks einstimmig beschlossen. Die finale Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag.

Ein 23 Millionen Euro teures Projekt

„Es ist eine Formalie, die wir beschließen müssen, damit wir die weiteren Schritte in die Wege leiten können“, sagte Axel Blühtgen von den Stadtwerken Singen. Laut Blüthgen soll es drei Windkraftanlagen geben, die voraussichtlich 27 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugen werden. Die Investitionssumme betrage 23 Millionen Euro. Auch der Artenschutz soll laut Sitzungsvorlage kein Problem darstellen.

Kritik an Standort reißt nicht ab

In Tengen gibt es bereits den Windpark Verenafohren, das 2017 in Betrieb genommen wurde. Nach vielen Voruntersuchungen und einem Bürgerentscheid, bei dem Zustimmung signalisiert wurde, sei ein weiterer Standort auf der Gemarkung Tengen im Gewann Brand als geeignet angesehen worden. Später stellte sich jedoch heraus, dass das Projekt aufgrund eines Milanvorkommens nicht realisiert werden könne. Die Planungen wurden deswegen 2020 auf Eis gelegt.

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Laut Sitzungsvorlage sei das Projekt aufgrund geänderter Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten aber wieder aufgenommen worden. Die Planungen seien demnach vorangetrieben und ein entsprechender Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz gestellt worden. Die Kritik am Standort hat indes nicht nachgelassen. Insbesondere Bewohner der umliegenden Gemeinden fürchten eine Beeinträchtigung der Landschaft.

Die Hegauwind-Gruppe sehe darin jedoch kein Problem: In den nächsten Wochen werden die Mitglieder der Gruppe die Verträge in den Gremien beschließen, sodass die nächste Hürde genommen werden könne. „Wenn dem nichts entgegen steht, sollte gegen Ende des Jahres mit einer Genehmigung zu rechnen sein und auch der Bau könnte schon Ende 2023 beginnen“, gab Blüthgen einen Ausblick.