Wo kann Jugendlichen in Radolfzell ein Platz zur Verfügung gestellt werden, an dem sie sich treffen, ihre Freizeit verbringen und am besten sogar noch Sport treiben können? Das Thema spielt bei der Stadtverwaltung schon länger eine Rolle, erzählt die Sportkoordinatorin Karin Heydgen, konkret umgesetzt wurde aber noch nichts. Nun kommt wieder Bewegung in die Sache: Es werde geprüft, wo es mögliche Plätze für eine Umsetzung gibt, außerdem will die Abteilung Schulen und Sport herausfinden, was die Jugend sich überhaupt wünscht. Zu diesem Zweck war Heydgen kürzlich auch beim Jugendgemeinderat zu Gast.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten
Dabei stellte sie verschiedene Arten von öffentlichen Sportgeräte vor. Möglich sei so etwa ein sogenannter Calisthenic-Park, wie es ihn etwa in Konstanz schon gibt. Diese bestehen aus mehreren Stangen, die in verschiedenen Höhen und Positionen angebracht sind. „Die Anlagen sind Barren und Reck nachempfunden und funktionieren mit Eigengewicht“, erklärt die Sportkoordinatorin. Geeignet seien solche Geräte nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene, Senioren und sogar für Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Beim Jugendgemeinderat sei dieser Vorschlag gut angekommen. „Das ist das, was die jungen Leute gerne möchten“, sagt Karin Heydgen.
Eine Alternative seien Outdoor-Fitnessgeräte, „quasi Stationen mit Trainingsgeräten“, die ebenfalls für Erwachsene und Senioren geeignet seien. Das habe beim Jugendgemeinderat aber weniger Anklang gefunden. Auch eine Kletterwand sowie ein Trimm-Dich-Pfad seien bei den Jugendlichen nicht mit oberster Priorität gehandelt worden – allerdings gibt Karin Heydgen selbst zu, dass Trimm-Dich-Pfade einige Herausforderungen bergen würden. So seien sie etwa sehr pflegeintensiv, nach jedem Sturm müsse überprüft werden, ob Bäume auf der Strecke umgefallen sind oder umzufallen drohen.

Streetballplatz in Böhringen angedacht
Großes Interesse habe dagegen an einem in den Boden eingelassenen Trampolin sowie einem Streetballplatz bestanden. Bei letzterem handelt es sich um einen Platz, auf dem eine Variante der Sportart Basketball gespielt werden kann. Schon in der Vergangenheit sei ein solcher für Böhringen gewünscht worden, „wir würden auch gerne einen aufstellen“, sagt Karin Heydgen. Vorgeschlagen worden sei ein Platz an der Schule. „Das ist gerade in der Klärung.“ Es werde auch nach alternativen Standorten gesucht.
Auch ein Pumptrack sei nach wie vor gewünscht. Von der Abteilung Landschaft und Gewässer sei auch schon ein Entwurf für einen solchen neben der Skater-Anlage erstellt worden, sagt die Sportkoordinatorin. Allerdings verzögere sich das Thema, weil es mit den Entwicklungen im Streuhau zusammenhänge.
Es muss vieles beachtet werden
Nun müsse geschaut werden, wo Projekte umgesetzt werden können. Ganz einfach ist das nicht, Karin Heydgen erzählt von mehreren Aspekten, die beachtet werden müssen – etwa, dass sich Anwohner nicht gestört fühlen und welche Anlagen sich aus Platzgründen überhaupt wo realisieren lassen. Auch auf die Bedürfnisse der Nutzer müsse geschaut werden: So könnte es etwa sein, dass ein Calisthenic-Park auf einer gut einsehbaren Fläche Personen abschreckt, die nicht derart exponiert Sport treiben wollen. Eine Sache sei den Zuständigen schon einmal von den Jugendlichen mitgegeben worden: „Wichtig war ihnen, dass die Angebote rund um die Uhr offen haben.“
Im Anschluss an die Vorbereitungen soll erneut Rücksprache mit dem Jugendgemeinderat gehalten werden, damit dieser sich stellvertretend für den Radolfzeller Nachwuchs aktiv einbringen kann. Wann es soweit sein wird, kann die Sportkoordinatorin allerdings noch nicht verbindlich sagen.