Gut ein Jahr nach dem ursprünglich anvisierten Termin ist jetzt das Restaurant Mole am Radolfzeller Ufer eröffnet worden. Am Osterwochenende konnten sich Gäste erstmals einen Eindruck vom neuen Gebäude und dem Angebot vor Ort machen. Doch noch sind die Arbeiten nicht ganz erledigt. Der Außen- und Zugangsbereich benötigt in den kommenden Wochen noch einige Ausbaumaßnahmen. Bis Ende Mai soll der Platz vor dem Gebäude und der Weg unter den Platanen jedoch fertig gestellt sein.

Haben während der Eröffnung schon einmal probeweise Platz genommen: In der vorderen Reihe (von links) Tobias Strecker von Schaudt ...
Haben während der Eröffnung schon einmal probeweise Platz genommen: In der vorderen Reihe (von links) Tobias Strecker von Schaudt Architekten, BHG-Geschäftsführer Norbert Reuter, Bürgermeisterin Monika Laule und Mole-Geschäftsführer Daniel Stütz, sowie in der hinteren Reihe BHG-Geschäftstführerin Esther Schwytz, Katja Romer, Projektmanagerin der Stadtwerke Konstanz, und Johann Senner von Planstatt Senner. | Bild: Jarausch, Gerald

Im Restaurant ist hingegen alles bereit. „Wir freuen uns, an einem der schönsten Plätze in Radolfzell unseren Betrieb aufzunehmen“, sagt Norbert Reuter, Geschäftsführer der Bodensee-Hafen-Gesellschaft (BHG) bei der Eröffnung. Seinem Unternehmen gehören nicht nur Teile des Radolfzeller Uferbereiches, sondern es lässt nun auch gleich an zwei Stellen die Besucher von Gastronomen versorgen. Das Bootshaus unweit des Yachtclub-Hafes wurde 2016 in Betrieb genommen. Mit dem Restaurant und Biergarten „Mole“ kommt nun ein weiterer Betreiber hinzu.

Gastronom hat bereits Erfahrung

Dabei ist die Wahl auf Daniel Stütz gefallen, der bereits in Lindau ein ähnliches Restaurant betreibt und somit über Erfahrung verfügt. Die konnte er hinsichtlich der Radolfzeller Verhältnisse schon in der vergangenen Saison sammeln, als bereits Teile des jetzt ebenfalls eröffneten Biergartens genutzt wurden. Auch erste Kritik an den verlangten Getränke- und Speisepreisen musste er schon hinnehmen. So hatten sich in der vergangenen Saison die Besucher des neu eröffneten Biergartens über Preise gewundert, die sie sonst so nicht in Radolfzell gewohnt waren.

Der Geschäftsführer des neuen Restaurants, Daniel Stütz.
Der Geschäftsführer des neuen Restaurants, Daniel Stütz. | Bild: Jarausch, Gerald

Die Besucher des nun fertiggestellten Restaurants können sich in dem rund zwölf mal 50 Meter großen und etwa zwölf Meter hohen Gebäude auf ein schönes Ambiente freuen, in dem ausgesuchte Speisen und Getränke angeboten werden. „Wir wollen uns etwas abheben und nicht nur Pommes Frites anbieten“, erklärte Daniel Stütz beim offiziellen Eröffnungstermin der Presse. Dabei soll es sich vornehmlich um regionale Küche handeln. Wer auf die Speisekarte blickt, findet dort zwar auch die Pommes für 5,90 Euro mit Ketchup und Mayonnaise, aber auch Salat mit knusprigem Zander für 12,90 Euro.

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Damit nicht nur das Kulinarische überzeugt, sorgt die nach Süden und See ausgerichtete gebäudehohe Fensterfront für viel Licht im Gastraum, der sich über zwei Ebenen erstreckt und Platz für 85 Personen bietet. Auf der Außenterrasse, die ein Holzdeck erhalten hat, sind rund 50 Plätze vorhanden und im benachbarten Biergarten weitere 250.

Denkmalschutz und Lieferengpässe verzögern Bau

Einfach war der Bau jedoch nicht. Der Standort an der Mole hat die Architekten und die Landschaftsplaner vor etliche Herausforderungen gestellt, wie die Macher erklären. Unter anderem galt es die unter Denkmalschutz stehenden Platanen, die aus dem Jahr 1825 stammen, zu erhalten. Das sei laut Landschaftsarchitekt Johann Senner bei allen 50 betroffenen Bäumen gelungen. Dazu haben die Planer nicht nur im Vorfeld des Baus die Wurzeln geschützt, sondern die Platanen erhalten nun Beete, die ihnen zu mehr Erdreich verhelfen.

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Zudem sorgten Lieferengpässe, Personalmangel und drastische Preisanstiege für eine Verzögerung des Baus, erklärte Norbert Reuter. Gleichwohl zeigte er sich zufrieden mit dem nun erzielten Ergebnis: „Hier stimmt nicht nur die Hülle“, befand er. Die Eröffnung am Osterwochenende ging auch mit dem Start der Kursschifffahrt einher. Die Karten dafür können in einem Shop erworben werden, der sich auf der nördlichen Seite des Gebäudes befindet.

Die jetzt noch anstehenden Arbeiten im Bereich der Unterführung und der Fläche sind eher Sache der Stadt Radolfzell. Dort investiert diese rund 1,2 Millionen Euro, wie Bürgermeisterin Monika Laule sagte. Rund 600.000 Euro davon stammen aus einem Tourismusförderprogramm.

Die Arbeiten auf dem Platz und im Außenbereich der Mole sollen bis Pfingsten fertiggestellt werden.
Die Arbeiten auf dem Platz und im Außenbereich der Mole sollen bis Pfingsten fertiggestellt werden. | Bild: Jarausch, Gerald

Auf der Fläche werden unter anderem Sitzmöglichkeiten und Fahrradabstellplätze entstehen. Die Fläche selbst wird asphaltiert, im Bereich der Platanenallee wird die wassergebundene Oberfläche beibehalten. „Das neue Angebot für die Bürger bringt uns im Ranking voran und dem Tourismus der Stadt einen Schub“, befand Monika Laule. Bis Pfingsten soll auch dieser Bereich fertiggestellt werden.

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