Man will seinen Augen nicht trauen: Die Imperia ist verschwunden, ihr Sockel ist leer. Das zeigt zumindest ein Video, das im sozialen Netzwerk Facebook geteilt wurde. In einem fiktiven Nachrichtenbeitrag wird über das Fehlen des Konstanzer Wahrzeichens berichtet und ein Handyvideo gezeigt, in dem die Statue vermeintlich fehlt.

Ein Moderator verkündet die Nachricht, die allen Bewohner der Konzilstadt einen Schreck einjagen dürfte: Unbekannte Täter haben das Wahrzeichen entwendet. Ein Video-Schwenk über den Steg belegt die Aussage. Die Stadt habe eine hohe Belohnung ausgesetzt.

Was steckt dahinter?

Schon auf den ersten Blick wird klar, dass es sich beim Verschwinden der Imperia lediglich um einen Scherz handelt. Spätestens der Name der fiktiven Sendung, der sich von „Daily News“ zu „Fake News“ ändert, lässt keinen Zweifel offen.

Hinter dem Video steckt Werner Duffner, der sich diesen Spaß erlaubt hat. Der langjährige Rektor der Schule Mühlhausen beschäftigt sich im Ruhestand unter anderem mit Videographie und künstlicher Intelligenz. „Im Internet wird ja vieles gepostet, ob Sinnvolles oder weniger Sinnvolles“, sagt Duffner dem SÜDKURIER am Telefon.

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Nicht sein erster Streich

Wie es zu dem Video kam, beantwortet Werner Duffner ganz einfach: „Weil ich es kann.“ Sein Hobby lebt er mal mehr, mal weniger ernsthaft aus. So finden sich neben kleineren Reportagen auch andere scherzhafte Videobeiträge auf seinem YouTube-Kanal. Die verschwundene Imperia sei ein Versuch, mittels künstlicher Intelligenz Objekte aus Videos zu entfernen. Auch Text und Moderator sind durch die Technik entstanden.

Es ist nicht das erste Video, in dem Duffner mit Werkzeugen zur Nachbearbeitung die Realität verdreht. Zu seinen Opfern zählt auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump. In einem von Duffners Videos schrumpft der Politiker im Gespräch mit Journalisten bis zum Verschwinden.

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Imperia wird häufig zum Ziel

Vor zwei Jahren wurde die Imperia bereits in den Fokus einer anderen Aktion gerückt. Selbst ernannte Aktionskünstler hatten der neun Meter hohen Statue im April 2020 einen überdimensionierten Mundschutz aufgesetzt. Die OP-Masken waren zum Beginn der Corona-Pandemie nicht nur überall im Gespräch, sondern zeitweise auch Mangelware. Der bekannte Künstler PeterLenk, der die Imperia geschaffen hat, kritisierte das Vorgehen damals als „billigen Gag – und gefährlich obendrein“.