Für Unverständnis hatte im Jahr 2022 das Aufstellen von 244 Fahrradabstellplätzen direkt an Bushaltestellen gesorgt. Ziel der Stadtverwaltung war, die klimaschonende Mobilität zu fördern, in diesem Fall der Umstieg vom Rad auf den Bus und umgekehrt.
Rund 43.000 Euro wurden für dieses Projekt veranschlagt, wobei die Stadt eine 75-prozentige Förderung erhielt. Auch Stadträte kritisierten seinerzeit das Projekt, denn viele Radbügel blieben ungenutzt. Die Verwaltung sicherte letztlich eine Evaluation zu, die jetzt dem Technischen und Umweltausschuss (TUA) vorgelegt wurde.
Wie erfolgte die Evaluation?
Eine dezidierte Zählung, wie viele Räder an welchen Standorten abgestellt werden, gab es nicht. Vielmehr habe es sich um sporadische Beobachtungen seitens Verwaltungsmitarbeitern und dem Arbeitskreis Radverkehr gehandelt, erläuterte Polina Vorobyeva vom Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU) im TUA.
An Standorten, die schlecht ausgelastet seien, würde die Zahl der Fahrradbügel dezimiert und die überzähligen dafür andernorts aufgebaut. So wurden beispielsweise die Radbügel, welche bei der Grundschule Wollmatingen ungenutzt herumstanden, jetzt in der Gartenstraße beim Ellenrieder-Gymnasium aufgebaut.

Einige Stadträte sind nicht überzeugt
Noch immer können sich einige Stadträte nicht mit diesem Projekt anfreunden. „Ich sehe das Projekt insgesamt als gescheitert“, äußerte beispielsweise Christian Kossmehl (Freie Wähler). „Ich glaube, die ganze Aktion ist von vornherein eine Totgeburt“, meinte auch Achim Schächtle (FDP).
Andere, wie Jürgen Ruff (SPD) und Verena Vögt (Junges Forum), sehen bei manchen Standorten einen Nutzwert für die Radfahrer, andere Abstellanlagen hingegen würden den eigentlichen Sinn nicht erfüllen. Vielmehr würden manche Abstellanlagen als Dauerparkplatz von Anwohnern genutzt.
Klar ist für die Verwaltung: Das Projekt wird weitergeführt, da sonst die Fördermittel zurückgezahlt werden müssten. Außerdem sei das Ziel der Radverkehrsstrategie, ein Grundangebot an sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an möglichst jeder Bushaltestelle zu gewährleisten.