Cara Rexer

Das Campus-Festival gibt es mittlerweile schon einige Jahre. Nach einigen Jahren auf dem Uni-Gelände fand es 2022 zum ersten Mal im Bodenseestadion statt. Damals gab es einige Dinge, die noch nicht so gut funktionierten.

Die meiste Kritik wurde am kontaktlosen Bezahlsystem geäußert, welches über einen Chip am Festivalbändchen organisiert war. Leider funktionierte dies nicht gut, was zu langen Wartezeiten am Einlass und vor den Verpflegungsständen führte. Bemängelt wurden außerdem das schlechte Internet und WLAN und die fehlenden Wasserspender. Haben die Veranstaltenden daraus gelernt? Was lief dieses Jahr anders?

Ganz schön voll: Die große Menschenmenge vor der Hauptbühne – sie alle müssen mal was essen, was trinken, auf die Toilette. Und ...
Ganz schön voll: Die große Menschenmenge vor der Hauptbühne – sie alle müssen mal was essen, was trinken, auf die Toilette. Und hin und weg müssen sie auch noch kommen. | Bild: Cara Rexer

Insgesamt lief die Organisation auf dem Campus-Festival dieses Jahr deutlich reibungsloser ab. Das Bezahlsystem wurde wieder auf Barzahlung umgestellt. Dadurch wurden die Wartezeiten erheblich verkürzt. Es waren außerdem mehr Verpflegungsstände vor Ort, auch hier wurde also auf die Kritik reagiert. Des Weiteren haben die Veranstalter mehr Zapfstellen für kostenloses Trinkwasser zur Verfügung gestellt und deutlich markiert.

Der Einlass war gut organisiert. Je nach Ankunftszeit gab es gar keine Wartezeiten, und selbst in Hochzeiten waren die Besucherinnen und Besucher nach etwa 20 Minuten auf dem Festivalgelände. Alle Gäste wurden nach verbotenen Gegenständen durchsucht, um die Sicherheit für alle zu gewährleisten. Zu den verbotenen Gegenständen gehörten unter anderem scharfe Gegenstände, Sprühdosen, Tiere und Essen. Zum Trinken war eine einzelne 0,5 Liter PET-Flasche ohne Deckel erlaubt.

Ganz schön attraktiv: Schon bevor der Festival am Freitag startete, bildete sich am Einlass eine Menschentraube.
Ganz schön attraktiv: Schon bevor der Festival am Freitag startete, bildete sich am Einlass eine Menschentraube. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Dadurch, dass es mehr Verpflegungsstände gab und diese auch besser verteilt waren als letztes Jahr, beobachteten wir weniger Wartezeiten. An den Getränkeständen gab es kaum Wartezeiten, und auch an den Essensständen waren sie deutlich geringer als im Jahr zuvor. Außerhalb der Stoßzeiten gab es auch hier kaum Warteschlangen.

Kritik hörten wir in den Interviews lediglich zu den Preisen für das Essen, die etwas über dem lagen, was man üblicherweise in Konstanz bezahlt. So kostete ein Yufka-Falafel acht Euro. Laut Besucher Luca Ziegele wäre es außerdem schön gewesen, wenn auch Kartenzahlung möglich gewesen wäre.

Ganz schön lang: Vor manchen Essensständen bildeten sich ziemliche Schlangen – vor anderen nicht. Was überall funktioniert hat, ...
Ganz schön lang: Vor manchen Essensständen bildeten sich ziemliche Schlangen – vor anderen nicht. Was überall funktioniert hat, war das Bezahlen. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Mal schnell übers Handy verabreden? Schwierig

Ein großer Kritikpunkt, den viele Besuchende geäußert haben, war das Internet. Leider war es sehr schnell überlastet und WLAN wurde nur in einem kleinen Bereich abseits der Bühnen bereitgestellt. Viele haben nicht mit dem schlechten Internet gerechnet, was es schwer gemacht hat, sich in der Menge wiederzufinden. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, dies im Vorhinein zu kommunizieren um den Gästen die Möglichkeit zu geben, zum Beispiel Treffpunkte auszumachen.

Um Chaos zu verhindern und die Fluchtwege zu sichern, wurden auf den Hauptwegen Einbahnstraßen eingerichtet, welche mit Schildern gekennzeichnet wurden. Insgesamt hat das gut funktioniert. Rund um die Tribüne gab es kleine Probleme, da die Wege hier nicht klar beschildert waren. Kleine Kritik gab es an den langen Wegen aufgrund des Sicherheitskonzeptes. Zum Beispiel fanden es Marius Eninger und Jonas Böhler nervig, große Umwege laufen zu müssen, obwohl auf den Wegen nicht viel los war. Ansonsten wirkte das System gut durchdacht.

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Plötzlich müssen alle wieder weg – und auch das klappte

Nach Abschluss der letzten Acts um 23 Uhr hat die Organisation aus dem Stadion heraus und wieder Richtung Stadt oder nach Hause sehr gut funktioniert. Trotz der großen Menschenmenge gab es keine allzu langen Wartezeiten und es lief flüssig ab. Die Wege wurden auf Displays angezeigt, außerdem gab es Durchsagen und es wurde viel Personal bereitgestellt, was den Besuchenden half, den richtigen Weg zu finden. Auch der Transport mit den Shuttlebussen hat nach unserer Beobachtung gut und ohne Chaos funktioniert.

Selina, Chantal und Kevin ist negativ aufgefallen, dass die Nebenbühnen vor allem am Abend schnell voll waren und dann geschlossen wurden. Sie fanden es schade, dass man, obwohl man für das Festival zahlt, nicht die Möglichkeit erhält, die Acts zu sehen, die man möchte. Ähnliches wurde von weiteren Personen berichtet.

Ganz schön geduldig: Das letzte Konzert ist schon über eine halbe Stunde zu Ende, da haben noch nicht alle Besucher des Campus-Festivals ...
Ganz schön geduldig: Das letzte Konzert ist schon über eine halbe Stunde zu Ende, da haben noch nicht alle Besucher des Campus-Festivals einen Bus erwischt. | Bild: Rau, Jörg-Peter

Insgesamt haben auch die Abläufe auf dem Campingplatz gut funktioniert. Kleinere Probleme gab es am Eingang. Es wurde berichtet, dass man trotz bereits erhaltenem Bändchen nach dem Holen von Gepäck nochmal neu anstehen musste. Auf ein Problem mit den Toiletten auf dem Campingplatz haben die Veranstaltenden schnell reagiert und eine gute Lösung gefunden.

Im Großen und Ganzen, so der Eindruck unserer Recherche, war das Campus-Festival deutlich besser organisiert als letztes Jahr. Die Veranstaltenden haben offenbar auf die Kritik des letzten Jahres reagiert und an einigen wichtigen Stellen nachgebessert. Insgesamt waren die Befragten mit der Organisation sehr zufrieden.

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