Handball, 3. Liga: HG Oftersheim/Schwetzingen – HSG Konstanz (Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen). – Zwei Auswärtssiege und eine unnötige Heimniederlage gegen einen starken TSV Neuhausen/Filder. So lautet die Bilanz der HSG Konstanz nach drei gespielten Begegnungen in der 3. Liga. Die Weiße Weste in fremder Halle soll nun auch in der Kurpfalz gewahrt werden. Aktuell müsse die HSG Konstanz erst noch richtig in die Saison „reinkommen“, meint Jan Stotten.

Einige aufrückende Talente

Noch laufe nach einer schwierigen letzten Saison für den Linkshänder die Findungsphase der Mannschaft. Zwar gab es nur einen externen Neuzugang, dafür einige aufrückende Talente aus dem eigenen Stall, zu denen er selbst zählt. Doch es gilt, das Gefühl für knappe Spiele, für Erfolge, für die nötige Selbstverständlichkeit und das Selbstvertrauen zurückzuerlangen. „Wir sind ein tolles Team“, sagt Stotten. Er ist gebürtiger Konstanzer, von Kindesbeinen an bei der HSG und seit nunmehr 15 Jahren im gelb-blauen Trikot aktiv. Im Jahr 2010 begann seine Handballkarriere. Seitdem gibt es nur die HSG.

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Seit dieser Saison zählt der Rückraumspieler fest zum Drittliga-Aufgebot und hat in den ersten Spielen überzeugen können. „In der Mannschaft fühle ich mich super wohl“, lächelt er, aber „natürlich lerne ich in jedem Spiel dazu. Die Spieler in der 3. Liga sind cleverer, wissen genau, was sie wann machen müssen, haben eine andere Körperlichkeit und klar, dass auch ein anderes Tempo gespielt.“ Eine Herausforderung, die er schnell gemeistert hat. Trainer Vitor Baricelli schenkt seinem Nachwuchstalent von Beginn an großes Vertrauen und gewährt ihm viel Spielzeit. Dessen Schützling, den der EHF-Mastercoach bereits bei der U21 entwickelt hat, zahlt es mit guten Auftritten und neun Toren in drei Partien zurück.

Erst Fan, jetzt Spieler

Lange hat der Konstanzer selbst auf der Tribüne in der Schänzle-Halle mitgefiebert und zu den Spielern auf dem Parkett aufgeblickt. Nun steht er mittendrin. „Ein sehr spezielles Gefühl“, erklärt der 23-Jährige und sagt: „Genau deshalb bin ich in Konstanz geblieben und möchte diese Chance nutzen. Früher hat man sich vorgestellt, wie es sein könnte, da unten zu stehen.“ Da unten, wo einen als Spieler im Schnitt 1000 lautstarke Fans nach vorne peitschen. „Diese Unterstützung ist fantastisch. Ich genieße das und sauge alles auf“, so Stotten.

Nach seiner Ausbildung zum Schreiner befindet er sich nun im zweiten Semester seines Studiums in Bauingenieurwesen an der mit der HSG kooperierenden HTWG. „Mir macht es Spaß“, erzählt er, „handwerklich etwas zu machen.“

Stotten schaut auf das eigene Team

Wie auf dem Spielfeld zählt für ihn harte Arbeit, Einsatz und Freude an der Aufgabe. So überzeugte Stotten schon in der letzten Spielzeit bei einigen Einsätzen in der 2. Bundesliga – hier vor allem mit zupackender Art in der Deckung. Nun steht ihm mit der HSG Konstanz das nächste schwere Auswärtsspiel in Schwetzingen bevor. Ein Team, das wie die Konstanzer einen Sieg in Fürstenfeldbruck feiern konnte, zuletzt aber bei den Rhein-Neckar Löwen II mit zehn Toren Differenz unterging und nun vor eigenem Publikum auf Wiedergutmachung aus ist.

Stotten: „Wir schauen nicht auf den Gegner, sondern auf uns. Wenn wir unser Tempo spielen, sind wir individuell und als Team gut.“ Nach einer intensiven Trainingswoche sieht er die HSG gut vorbereitet auf den Gegner, der in seinem ersten Heimspiel den Wölfen Würzburg mit 27:34 unterlag. „Ich habe riesige Lust und Spaß“, blickt der 1,88 Meter große Aprikosenknödel- und Thomas-Müller-Fan auf die nächste Etappe. Die persönliche Herausforderung mit der „Beförderung“ aus der Oberliga in die 3. Liga ist dabei „schon ein Schritt. Ich freue mich sehr darüber, muss aber sicher noch ankommen.“ Mit vollem Einsatz alles auf der Platte lassen und zusammen viele Siege feiern ist der große Wunsch. Mit seinem Team, seinem Club. Dieser stehe für Jan Stotten für Heimat, Spaß, Gemeinschaft – kurz HSG. (joa)