Die typische Konstanzer Neugier lockte viele gestern schon an das Seerhein-Center. Sie wollten vorab einen Blick ins Innere erhaschen, doch der Zugang blieb ihnen noch verwehrt.

„Ich bin froh, dass ich endlich wieder ganz in der Nähe einkaufen kann, das ist viel bequemer. Dass ich mal eben kurz Dinge des täglichen Bedarfs einkaufen kann, das habe ich schon vermisst.“
Volkmar Riediger

"Sieht noch unfertig aus", kommentiert Volkmar Riediger beim Anblick von Baustellenfahrzeugen und den Arbeiten an der Fassade. Er freut sich, dass das Seerhein-Center heute endlich nach eineinhalb Jahren Umbauzeit – länger als geplant – wieder geöffnet ist. Für ihn ist das Center ein wesentlicher Nahversorger, der unterschiedliche Branchen zentral an einem Ort abdeckt. Viele Konstanzer bevorzugen längst rechtsrheinische Einkaufsmöglichkeiten, um dem Verkehr in der Innenstadt zu entrinnen. Das Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen im Seerhein-Center wird von ihnen als Plus gewertet.

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Riedinger erinnert sich noch gut an die Eröffnung des Centers in den 1980er-Jahren. Seinerzeit war es "das Lago von Petershausen, eine Attraktion, die größte Einkaufsmöglichkeit", sagt er.

„Hier ist ein Stadtteil-Zentrum, da gehört das Seerhein-Center einfach her. Verschiedene Geschäfte unterschiedlicher Branchen und dazu die Ärzte-Etage alles an einem Ort, das ist wichtig, gerade auch für ältere Menschen.“
Ulrike Minde

Ulrike Minde wohnt in nächster Nähe. "Jetzt kann ich endlich wieder auf dem Heimweg von der Arbeit schnell noch einkaufen, gerade Frischprodukte, wie beispielsweise Salat, und muss nicht wegen jeder Kleinigkeit im Stau stehen." Die Arzt-Praxen waren kontinuierlich geöffnet, der Zugang teilweise jedoch mühsam. Jetzt sind sie wieder barrierefrei über die Aufzüge – auch vom Parkhaus aus – erreichbar.

Auch für die Bewohner war Umbauzeit mühsam. "Mein Sohn wohnt oben", sagt Minde. "Gerade samstags war es für ihn nervig." Dass das Center gut angenommen wird, davon ist Ulrike Minde überzeugt.

Wichtig auch für neue Stadtteil-Bewohner

"Alt-Petershausen wird jetzt zu Neu-Petershausen", formuliert Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn, der bereits vorab von Axel Funke, Vorstandvorsitzender von der Projektentwicklerfirma Fokus Development, eine Hausführung bekam. Das Seerhein-Center sei wichtig für die Nahversorgung, gerade im Hinblick auf den von der Wobak nun fertiggestellten Wohnkomplex Zähringerhof und die geplante Entwicklung auf dem nahegelegenen Telekom-Areal. Die Sanierung des Einkaufszentrums "ist ein wichtiger Beitrag zum Relaunch des gesamten Quartiers", wertet Langensteiner-Schönborn.

Das Seerhein-Center

Eineinhalb Jahre lang war das Center geschlossen, um es zu sanieren. Lediglich die Ärzteetage und die Apotheke blieben geöffnet. 15 Millionen Euro hat der Umbau gekostet.

  • Die Öffnungszeiten: Ab 19. Juli ist das Center wieder von Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Die Ladenöffnungszeiten der verschiedenen Geschäfte sind unterschiedlich.
  • Die Branchen: Ankermieter ist Kaufland, der statt bisher 2200 Quadratmeter jetzt 3100 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung hat und das Sortiment erweitert. Mit Kaufland sind insgesamt 18 Geschäfte im Center untergebracht: Metzgerei, Bäckerei, Asia, Feinkost, Gelaterie, Drogerie, Schreibwaren, Zeitschriften, Tabak, Mobilfunk, Optiker, Hörgeräteakustik, Friseur und Bekleidung.
  • Parken: Das Parkhaus bietet 300 Stellplätze. Vor dem Center an der Steinstraße/Ecke Zähringerplatz werden im August noch 70 teilweise überdachte Fahrradstellplätze gebaut. (as)