Es ist eines der größeren Projekte der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wobak: Auf dem Parkplatz nördlich des Konstanzer Friedhofs, Am Pfeiferhölzle, hat der Bau von 84 Mietwohnungen inklusive Tiefgarage und Aufzügen begonnen.
59 dieser Wohnungen werden öffentlich gefördert und ausschließlich mit Wohnberechtigungsschein vermietet. Dieser gilt bei neueren Bauten bei Haushaltseinkommen zwischen 48.450 Euro (Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt) und 75.450 Euro (Fünf-Personen-Haushalt).
Weitere Informationen zur Beantragung gibt es auf der Service-Seite der Stadt Konstanz.
Die restlichen 25 Mietwohnungen sollen im mittleren Preissegment entstehen.
Dieses liegt laut Handlungsprogramm Wohnen zwischen 9,50 und 10,50 Euro pro Quadratmeter. Für diese Wohnungen benötigt man keinen Wohnberechtigungsschein.
Das Land Baden-Württemberg und die Bundes-Förderbank KfW finanzieren das Projekt mit 14,8 Millionen Euro mit. „Diese Unterstützung ermöglicht uns überhaupt erst das Bauen im frei finanzierten mittleren Preissegment“, bemerkt Wobak-Geschäftsführer Jens-Uwe Götsch.
Die durchschnittliche Wobak-Kaltmiete betrage aktuell 8,17 Euro pro Quadratmeter. „Wir haben uns damit auf dem Hochpreismarkt Konstanz ein ehrgeiziges Ziel gesetzt“, so Götsch. Allerdings musste auch die Wobak ihre Mieten in den vergangenen Jahren weiter anheben. Noch 2017 lag die durchschnittliche Kaltmiete bei 6,40 Euro pro Quadratmeter.
Warum es diesen Anstieg gab, zeigen auch die Berechnungen von Thomas Gerwatowski, Technischer Leiter bei der Wobak. Die Baukosten für den Neubau am Pfeiferhölzle schätzt er auf etwa 20 Millionen Euro. Was auch die enorme Baukostensteigerung in jüngster Zeit wiederspiegele und die Finanzierung solcher Projekte zunehmend erschwere, so die Wobak.
Ärger um Garagen, die vorher dort standen
Hatte das Pfeiferhölzle in früheren Jahren noch einen zweifelhaften Ruf, sieht Wobak-Chef Jens-Uwe Götsch heute den Ort der künftigen Wohnanlage zwischen Uni-Wald und Bismarckturm als reizvoll und ruhig an. Eine Buslinie beginnt direkt vor der Haustür, weitere Busse befahren in kurzer Entfernung die Friedrichstraße und die Wollmatinger Straße am Taborweg. „Das Auto kann getrost in der Tiefgarage bleiben“, meint Götsch.
Apropos Garage: Um die, die oberirdisch noch bis vor Kurzem dort standen, wo nun gebaut wird, hatte es zuletzt noch Ärger gegeben. Langjährige Mieter dieser Garagen hatten sich beschwert, dass sie nicht frühzeitig über die Kündigung informiert worden seien.
Die Stadtverwaltung verwies darauf, dass bereits im März 2018 im Rahmen des Architektenwettbewerbs über das Projekt informiert worden sei. Gewonnen hatte den Wettbewerb das Konstanzer Büro Jutta Braun und Christian Müller.
Nächste Bauprojekte stehen an
Nach dem Baubeginn des Pflegeheims in der Jungerhalde ist das Projekt am Pfeiferhölzle das erste große Wohnprojekt von Jens-Uwe Götsch als Wobak-Geschäftsführer.
Das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern: Neben dem neuen Kinderhaus im Kuhmoosweg will die Wobak in Kürze weitere Mietwohnungen bauen, ebenso in der Gottfried-Keller-Straße. „Den Wohnungsmarkt erwarten Impulse zur Entspannung“, so Götsch.
Zahlen zum Projekt
- Rund 5200 Quadratmeter groß ist das Grundstück auf dem Parkplatz nördlich des Hauptfriedhofs, auf dem die neuen Wohnungen entstehen sollen. Das Grundstück gehört der Spitalstiftung Konstanz, die ein Erbbaurecht an die Wobak ausgegeben hat.
- 36.207 Kubikmeter Rauminhalt werden gebaut, das seien rund 48 Einfamilienhäuser.
- Sieben Geschosse hoch sollen die drei Gebäude nach dem Abschluss der Bauarbeiten sein.
- 6400 Kubikmeter Beton sollen nach Angaben des Technischen Leiters der Wobak, Thomas Gerwatowski, in den drei Gebäuden verbaut werden. Das entspricht einer 20 Zentimeter dicken, zwei Meter hohen und circa 16 Kilometer langen Mauer.