Es ist ein grenzüberschreitendes Projekt. Nicht nur Ländergrenzen werden überwunden, auch manche Belastungsgrenze: Die Experimentelle 21 hätte im Jahr 2020 schon ihre Türen öffnen sollen, dann kam die Corona-Zwangspause. „Wir dürfen wieder und wir können wieder“, sagt Bernd Gassner vom Förderkreis für Kultur- und Heimatgeschichte (Fökuhei) erfreut bei der Vorstellung.

87 Künstler und Künstlerinnen präsentieren sich an gesamt fünf Orten. Titus Koch stellt wieder seine Räume auf Schloss Randegg und seinen Garten zur Verfügung, mit dabei ist auch wieder das Kulturzentrum Sternen in Thayngen. Weitere Veranstaltungsorte sind Bad Schussenried, Amstetten in Österreich und Sélestat im französischen Elsass.

Schon vor 32 Jahren neue und innovative Kunst

Titus Koch erinnerte an die Anfänge vor 32 Jahren, damals hätte die erste Experimentelle in der Sporthalle von Randegg ganz klein angefangen. Der Name war Programm, denn wie Koch sagt: „Wir wollten Kunst zeigen, die vollkommen neu und innovativ ist.“ Die zweitägige Ausstellung sei ein unheimlicher Erfolg für Künstler und die Bevölkerung gewesen.

Heute sei die Experimentelle eine traditionelle Ausstellung, die aber noch immer Platz für Experimente bieten wolle. Es sei keine Wanderausstellung, betonte Koch, jeder teilnehmende Ort habe andere und darunter auch namhafte Künstler eingeladen.

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Für Bernd Gassner bietet die Ausstellung im Schloss Randegg allein schon durch die elf Räume und den Park eine besondere Atmosphäre. Das sei weit weg von klimatisierter Museumskultur: „Ohne museales Umfeld liegt der Reiz auch im Provisorischen“, so Gassner. Es gehe auch um das Gesamtkonzept, beim Besuch der einzelnen Orte könne man die Gegend kennenlernen, Leute treffen und Bekanntschaften über Grenzen hinweg schließen.

Beim Besuch der einzelnen Orte könne man die Gegend kennenlernen, Leute treffen und Bekanntschaften über Grenzen hinweg schließen, sagt ...
Beim Besuch der einzelnen Orte könne man die Gegend kennenlernen, Leute treffen und Bekanntschaften über Grenzen hinweg schließen, sagt Bernhard Gassner. | Bild: SK

Organisation mit großem Aufwand

Die Macher sehen aber auch Wermutstropfen: Zuständig für die Organisation und den Transport der teils schweren Skulpturen wissen Gassner wie auch Koch als Veranstalter nicht, wie lange sie die Experimentelle noch stemmen können – es fehlt an Ehrenamtlichen.

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Und an Unterstützung von der Gemeinde, es mangele an Verständnis und Einsatz, bemängelt Koch. „Hier sind Kulturschaffende, die von der Verwaltung gewünscht waren, aber der Karren wird an die Wand gefahren“, macht er sich Luft.

Start ist am 1. Juli

Die Experimentelle in Schloss Randegg öffnet am 1. Juli um 19 Uhr und ist bis zum 23. Oktober an Samstagen und Sonntagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Gezeigt werden Kunstwerke von 26 Künstlern und Künstlerinnen. Auch ein unterhaltsames Rahmenprogramm ist geboten. Maxi Pongratz wird am 23. Juli um 20 Uhr in seinem Konzert „Meine Ängste“ über seine Lebensweisheiten und alltäglichen Nöte fabulieren. Mit musikalischem Kabarett in Mundart werden auch die Brüder Peter und Hannes Bliestle am 13. August und zur Finissage am 11. September für zwei vergnügliche Abende sorgen.

Parkmöglichkeiten für Besucher gibt es auf dem Gelände Schloss Randegg und bei der Ottilien Quelle. Zur Experimentelle 21 an fünf Orten ist auch ein Katalog erschienen.