Die Gaienhofener haben sich für einen Verwaltungsexperten entschieden, 895 Stimmen reichen Jürgen Maas zum Sieg. Eine Zusammenfassung des Wahltags mit ersten Stimmen lesen Sie hier.

Nur drei von sechs Kandidaten nutzen die Chance, sich den Gaienhofenern vorzustellen – für Frank Schweitzer ist es das zweite Mal, für Jürgen Maas und Peter Schmenger war es eine Premiere. Dabei ging es auch um die Frage, wie wichtig jemand mit Verwaltungserfahrung wirklich ist – Wahlempfehlung eines Kandidaten für einen anderen inklusive.
Zwei Kandidaten hatten Bedenken angemeldet, jetzt hat die Kommunalaufsicht eine Entscheidung getroffen. Laut Landratsamt gibt es eine Bedingung für die zweite Kandidatenvorstellung beim Bürgermeisterwahlkampf Gaienhofen.
31. Oktober: Zweite Kandidatenvorstellung rechtswidrig?Kurzfristig hat die Gemeinde Gaienhofen eine zweite Kandidatenvorstellung am Mittwoch, 2. November, anberaumt. Damit sollen auch die im zweiten Wahlgang dazu gekommenen Kandidaten die Chance bekommen, sich zu präsentieren. Doch ist das überhaupt erlaubt oder nicht vielmehr ein Nachteil für die Kandidaten der ersten Runde? Zwei Kandidaten fragen nach, das Landratsamt prüft und der Bürgermeister erklärt.
Sechs Namen stehen am Sonntag, 6. November, auf dem Stimmzettel – auch wenn Derya Yildirim zwischenzeitlich von ihrer Kandidatur Abstand genommen hat.
- Frank Schweitzer (52), Architekt in Zürich: Sein Elternhaus steht in Hemmenhofen, er spielt Saxophon im Musikverein Böhringen. Er hat im ersten Wahlgang 432 Stimmen oder 29,3 Prozent einsammeln können, damit schnitt er am besten ab.
- Samuel Speitelspach, Jahrgang 1986, Maschinenbauingenieur aus Ravenstein. Der Dauerkandidat tritt bei vielen Bürgermeisterwahlen an, er bekam im ersten Wahlgang sechs Stimmen.
- Andreas Werft (55), Bauleiter aus Gaienhofen, hatte sich im ersten Wahlgang ein besseres Ergebnis erhofft. Er bekam als vierter 198 Stimmen oder 13,4 Prozent. Dennoch will er im Wahlrennen bleiben.
- DeryaYildirim (42), Gastronomin und Stadträtin der SPD in Radolfzell, glaubte, dass die Zeit auf der Höri reif sei für eine Frau als Bürgermeisterin. Im ersten Wahlgang kam sie auf 285 Stimmen, das sind 19,3 Prozent und das drittbeste Ergebnis. Zwischenzeitlich hat sie erklärt, das Amt nicht länger übernehmen zu wollen.
- Peter Schmenger (Jahrgang 1968), kandidiert im zweiten Wahlgang für die Satirepartei Die Partei, weil die Gaienhofener mit der bisherigen Auswahl der Kandidaten nicht zufrieden seien.
- Jürgen Maas (57), Fachbereichsleiter Schule der Stadt Krefeld, bezeichnet Gaienhofen als seinen Sehnsuchtsort. Deshalb ist er in den zweiten Wahlgang als Mann mit Verwaltungserfahrung als Kandidat eingestiegen.
Sonja Weber, Gemeinderätin der Freien Wähler, will die Kritik der Radolfzeller Stadträtin Derya Yildirim am Gemeinderat Gaienhofen so nicht hinnehmen: „Mit Bedauern habe ich vom Rückzug der Kandidatur Frau Yildirims erfahren, mit Bedauern auch ihre Begründung zur Kenntnis genommen“, schreibt Weber. Der pauschalen Aussage, „der Gemeinderat“ würde unbedingt keinen Bürgermeister ohne Verwaltungserfahrung wollen, widerspricht Weber: „Was mich als Mitglied des Gemeinderats anbelangt, habe ich niemals ein solches Verhalten gezeigt und ich werde mich auch nicht dergestalt in die Wahlentscheidung unserer Bürgerinnen und Bürger einmischen.“

Bereits im Sommer, anlässlich einer Fragerunde des SÜDKURIER an die Fraktionen des Gemeinderats, habe der Vertreter der Freien Wähler die Auffassung vertreten, Kenntnisse und Erfahrungen in der Verwaltung seien sicher von Vorteil bei der Ausübung des Bürgermeister-Amtes, „jedoch keineswegs unbedingt erforderliche Voraussetzung“. Sonja Weber stellt klar: „Die Vorhaltung, als Mitglied des Gemeinderates Wahlkampf für einen Bewerber zu betreiben, weise ich zudem energisch von mir.“
28. Oktober: Mitgefühl für Heiko de VitaDerya Yildirim, SPD-Stadträtin in Radolfzell, hat sich in ihrer Verzichtserklärung auf eine weitere Kandidatur in Gaienhofen auch zur Situation ihres Mitbewerbers Heiko de Vita und dessen Rückzug aus dem Wahlkampf geäußert. Yildirim schreibt: „Die Entscheidung von Herrn De Vita kann ich sehr gut nachvollziehen, die Familie kommt an erster Stelle. Ich wünsche Frau De Vita baldige Genesung und der Familie viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.“
28. Oktober: Disput zur GeschwindigkeitsbeschränkungFrank Schweitzer, Bürgermeisterkandidat im ersten und im zweiten Wahlgang in Gaienhofen, hat eine Stellungnahme nach der Kritik von Inge Saegert in ihrem Leserbrief „Andere Entscheider“ vom 24. Oktober geschickt. Schweitzer schreibt, dass er nicht mit Allgemeinplätzen im Wahlkampf habe antreten wollen.
Er wisse, dass es schon wenig erfolgreiche Vorstöße gab und dass eine Temporeduzierung auf Hauptverkehrsstraßen rechtlich nicht ganz einfach sei. „Aber es liegt im Bereich des Möglichen, auch auf den beiden Landesstraßen 192 und 193“, glaubt Schweitzer. Stillstand könne man sich nicht leisten. Seine Ziele seien ambitioniert, aber eines sind sie nicht: „Leere Wahlversprechen“, so Schweitzer.
27. Oktober: Jetzt sind es nur noch MännerDerya Yildirim zieht ihre Bewerbung in Gaienhofen zurück. Damit sorgt die Kandidatin für den nächsten Paukenschlag beim Bürgermeisterwahlkampf. Nach den Erfahrungen mit dem Gemeinderat Gaienhofen sagt sie: „Da gehöre ich nicht hin.“ Alles zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Bei der Bürgermeisterwahl in Gaienhofen stehen am 6. November andere Namen auf dem Stimmzettel: Heiko de Vita und Fatih Cicek ziehen sich zurück. Nach Jürgen Maas hat nun Peter Schmenger seine Bewerbung bekannt gegeben. Was sagen die neuen und ehemaligen Bewerber zu ihren Beweggründen?
24. Oktober: Wie geht es denn nun weiter?Bei der Bürgermeisterwahl sind nach wie vor viele Fragen offen. Es gibt nur Tendenzen. Die Wähler haben im ersten Wahlgang Frank Schweitzer mit knapp 30 Prozent auf den Favoritenschild für den zweiten Wahlgang am Sonntag, 6. November, gehoben. Eine Bestandsaufnahme nach dem ersten Wahlgang.
23. Oktober: Keine Entscheidung getroffenGaienhofen braucht bei der Bürgermeisterwahl 2022 einen zweiten Wahldurchgang. Der Wahltag endete, ohne dass ein Nachfolger für Uwe Eisch feststeht: Kein Kandidat schafft die nötigen 50 Prozent. Frank Schweitzer holt noch die meisten Stimmen, die Wahlbeteiligung liegt bei 56,2 Prozent. Alles zum ersten Wahlgang.

Am Sonntag wird in Gaienhofen gewählt! Viel Zeit bleibt also nicht mehr, dann werden die Gaienhofener an die Wahlurnen gebeten. Wo Wahllokale zu finden sind, wann ein Ergebnis erwartet wird und wie es weitergeht, wenn keine Entscheidung fällt, lesen Sie hier. Alle Infos, die für die Wahlberechtigten wichtig sind.
19. Oktober: Denkwürdiges Podium vor der WahlVier Kandidaten präsentieren sich vor dem Wahlsonntag in der Höri-Halle. Bei der SÜDKURIER-Podiumsdiskussion ging es vorab um Verkehr, Wohnungsbau und Energie – und eine Gesangseinlage und ein Versprecher stachen hervor. Hier geht es zur Zusammenfassung des abwechslungsreichen Abends.
13. Oktober: Heiko de Vita sagt aktiven Wahlkampf abDer Diplom-Verwaltungswirt Heiko de Vita ist in Gaienhofen bisher nicht persönlich in Erscheinung getreten. Nachdem seine Kandidatur am Abend des 27. September bekannt wurde, ist es ruhig um den Kandidaten geworden. Grund dafür ist eine schwere Erkrankung seiner Frau.
12. Oktober: Vier von sechs Kandidaten stellen sich vorEtwa 600 Interessierte kommen zur offiziellen Vorstellung der Kandidaten durch die Gemeinde vor der Bürgermeisterwahl. Dauerkandidat Samuel Speitelsbach fehlt unentschuldigt, Heiko de Vita hat dem Bürgermeister sein Fernbleiben „aus persönlichen Gründen“ mitgeteilt. Warum die vier verbliebenen Kandidaten meinen, der oder die Richtige für den Job zu sein.
27. September: Sechs Namen für den ersten WahlgangDer eine bewarb sich früh, der andere 15 Minuten vor Fristende: Der Bürgermeisterposten in Gaienhofen ist begehrt. Eigentlich haben sieben ihre Bewerbung eingereicht, doch eine wird abgelehnt. Warum und wer kandidiert, erfahren Sie hier.
28. August: Wünsche des Gemeinderats an das neue OberhauptWas wünschen sich eigentlich die Fraktionen im Gemeinderat von ihrem neuen Bürgermeister oder ihrer neuen Bürgermeisterin? Auch ohne die Bewerber zu kennen, hat sich der Gaienhofener Gemeinderat bereits längst Gedanken gemacht, was für einen Bürgermeister der Ort braucht und was es in den nächsten Jahren alles zu erledigen gibt. Ganz oben auf der Liste stehen die Themen Weiterentwicklung der Infrastruktur, Wohnraum und notwendige Investitionen in Bildung und Tourismus.
20. August: Die ersten beiden Bewerbungen liegen vor