Ein echtes Unikat ist die große Weihnachtskrippe in der Stadtkirche Aach. Vor über 30 Jahren kam Alfred Wenger auf die Idee, in Handarbeit eine Krippe zu schaffen – unterstützt von Josef Neidhart, einem begnadeten Bastler. Die Hintergrund-Kulisse der Krippe in der Aacher Stadtkirche St. Nikolaus spiegelt einen Teil des Stadtbildes der Altstadt und der Hegaulandschaft wider.

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In künstlerischer Zusammenarbeit und mit Anregungen des Krippenspezialisten Ulrich Scheller aus Engen entstand in fast zweijähriger Bauzeit ein Kleinod mit zahlreichen individuellen Einzelheiten. „Die markanten Gebäude sind nicht nur dekorativ anzusehen, sondern sie erfüllen im Szenarium der Krippe einen bestimmten Zweck. So dient das Alte Rathaus zum Beispiel als Herberge, vor der sich die erste Szene der Weihnachtsgeschichte abspielt“, sagt Alfred Wenger.

Man muss sich mehrmals Zeit für einen Besuch der Weihnachtskrippe in der Aacher Stadtkirche nehmen, um alle Details zu bewundern. ...
Man muss sich mehrmals Zeit für einen Besuch der Weihnachtskrippe in der Aacher Stadtkirche nehmen, um alle Details zu bewundern. Besonders schön ist das Szenarium mit den Gliederpuppen der Heiligen Drei Könige, das unser Bild zeigt. | Bild: Jürgen Waschkowitz

Die Puppen sind allesamt bewegliche Gliederfiguren, etwa einen halben Meter groß, und erlauben die Darstellung verschiedener Szenen im Verlaufe des weihnachtlichen Geschehens: Hirten bevölkern mit ihren Schafen die erste Szene, es folgen die Stationen der Herbergssuche und am Heiligabend dann das eigentliche Geschehen der Geburt.

Es sei sogar noch zum Abschluss die Flucht nach Ägypten vorgesehen gewesen. Aber die Heiligen Drei Könige sind so wunderschön gelungen und ergeben ein einmaliges Bild, so dass auf die letzte Szene verzichtet wurde, um dieses eindrucksvolle Gesamt-Bild zu erhalten.

Besonders filigrane Handarbeit erforderte die Figur des „Wanderers zwischen den Welten“ am Weg zum Geschehen, auf der Bank ...
Besonders filigrane Handarbeit erforderte die Figur des „Wanderers zwischen den Welten“ am Weg zum Geschehen, auf der Bank mit seinem Hund. | Bild: Jürgen Waschkowitz

Auf dem Weg zur Krippe sind mehrere Besonderheiten eingebaut, die den aufmerksamen Betrachter verzaubern. Er beginnt am Stadttor – im Hintergrund ist die Hegaulandschaft zu erkennen –, durch das eine Schafherde mit ihrem Schäfer zieht. Die Landschaft spiegelt sich im Abendhimmel, wie man sie beim richtigen Blickwinkel im Original bewundern kann. Der Weg führt vorbei am, so Josef Neidhart, „Wanderer zwischen den Welten“ mit dem Amtsblatt in den Händen, bis „zum Alten Rathaus mit Schuppenanbau, in dem sich die weihnachtliche Szene abspielt“, ergänzt Alfred Wenger.

Die Krippe zeigt die ganze Weihnachtsgeschichte

Die Weihnachtskrippe in Aach hat nämlich eine einzigartige Besonderheit. Vom zweiten Advent an – die Krippe wird am Patrozinium der Stadtkirche aufgestellt – wird das Bild jede Woche umgestaltet und auf diese Weise die Weihnachtsgeschichte in ihrer ganzen Vielfalt veranschaulicht. Etwas mehr als einen Tag brauchen Alfred Wenger und Josef Neidhart, um die Krippe mit mehr als 30 Teilen aufzustellen.

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Schon bei der Entstehung der Krippe hat Martina, die Tochter von Alfred Wenger, die beiden Bastler unterstützt. Mittlerweile hat sie die Regie und Verantwortung zusammen mit ihren Kindern übernommen. So geht das Werk von Alfred Wenger und Josef Neidhart nahtlos in die Verantwortung der nächsten Generation über. Die Krippe kann bis Ende Januar täglich von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden.