Jetzt fehlen nur noch das Baugesuch und die Baugenehmigung: Der Gemeinderat hat die Planung für den Neubau des katholischen Kindergartens St. Michael abgesegnet und das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Es solle nun alles so schnell wie möglich an das Baurechtsamt in Stockach gehen.
Bürgermeister Matthias Weckbach betonte in der digitalen Sitzung am Dienstag, wie wichtig es sei, dass es schnell losgehen könne: „Die Pläne für die Sernatingen-Schule und den Kindergarten greifen wie ein Zahnrad ineinander. Die zeitliche Dichte ist sehr groß.“ Der Zeitplan habe sich sogar schon leicht verschoben, damit es etwas Luft beim jetzt laufenden Neubau der Schulmensa gebe. Auf Pfingsten Anfang Juni 2022 sollen die Kindergartenkinder auf jeden Fall in die Übergangsräume in der Schule ziehen.

Die Parkplätze kommen vom Platz weg
Martin Frei und Jürgen Otterbach vom Architektur-Büro Frei in Radolfzell stellten dem Gremium und den Zuhörern die aktualisierten Pläne vor. So erklärte Otterbach beispielsweise zu den Stellplätzen, es werde insgesamt 16 geben. Die Parkplätze würden so angeordnet, dass der Innenhof verkehrsfrei bleibe und Aufenthaltsqualität biete.
Es werde ein schöner, gemeinschaftlicher Platz, sagte er. Dort sei dann nur noch Lieferverkehr für den Kindergarten und das Gemeindezentrum erlaubt. Zudem seien auch noch Flächen für Fahrräder ergänzt worden.
Was am Gebäude noch anders wird
Laut Otterbach gab es leichte Veränderungen. Die Höhe des Baukörpers sei aufgrund des Bodenniveaus angepasst worden. Dadurch entstehe im Gebäude eine Rampe, bei der aber darauf geachtet werde, dass diese die sechs Prozent Steigung für Barrierefreiheit nicht überschreite. Er fasste zusammen, dass der Kindergarten als Stahlbetonskelett-Bau mit Holztafelwänden geplant sei. Es werde ein hocheffizientes Gebäude, das die Anforderungen an den Brand- und Schallschutz erfülle.

Der Haken bei der Heizungsanlage
Martin Frei sprach über die Überlegungen zur Heizungsanlage und erläuterte, warum die Wahl aus Kostengründen auf ein Mischsystem aus Wärmepumpe für den Kindergarten-Neubau und zwei Gasbrennwertkesseln für das Gemeindezentrum gefallen sei. Die Kosten lägen bei rund 100.000 Euro für die bestehende Halle und etwa 60.000 Euro für den Neubau.
„Die Zahlen sind noch nicht final berechnet, aber das ist die preisgünstigste Lösung“, so Frei. Für die Wärmepumpe könnten Zuschüsse gewonnen werden, für den Teil des Gemeindezentrums jedoch nicht.
Wie der Zeitplan aussieht
Alessandro Ribaudo (CDU) erkundigte sich nach dem Zeitplan für die Baumaßnahme. Er wies darauf hin, wie dringend die neuen Plätze für die Kinderbetreuung gebraucht würden. Frei erklärte, der Abriss sei ab Pfingsten 2022 anvisiert. Dafür müssten zwei Monate einkalkuliert werden. Die Bauzeit betrage anschließend rund 15 Monate. Dies hänge aber auch davon ab, wie der Winter werde. „Es sind 17 Monate für die Gesamtmaßnahme zu erwarten.“
Die Gesamtkosten
Die Kosten für Abriss und Neubau des Kindergartens St. Michael betragen rund 5,58 Millionen Euro. Neben dem Kindergarten wird auch das frühere Schwesternwohnheim abgerissen. Das Gemeindezentrum bleibt bestehen, erhält aber gemeinsam mit dem Neubau eine neue Heizungsanlage.
Aus den 5,5 Millionen sind laut Architekt Martin Frei noch die Kosten für den Anteil des neuen Pfarrbüros, das im Neubau unterkommt, herausgerechnet. Dies seien rund 167.000 Euro, die Zahl stehe aber noch nicht ganz fest.

Fragen zu Kosten und Ablauf
Ribaudo hakte auch nach, ob der Saal im Gemeindezentrum in der Bauphase benutzbar sein werde. Frei bejahte dies. Die entstehenden Öffnungen am Gebäude würden verschlossen. Es sei die Frage gewesen, ob die rund 11.400 Euro Kosten für ein Hotmobil (Heizfahrzeug) gespart werden könnten, doch anders könne das Gemeindezentrum im Winter 2022/23 aufgrund des Bauablaufs nicht beheizt werden.
Petra Haberstroh (Freie Wähler) erkundigte sich nach der Heizung der Kirche. Diese bleibt laut Frei außen vor, da sie noch gut funktioniere. Es würde 100.000 Euro mehr kosten, wenn St. Otmar einbezogen würde.
Die Entscheidung
Der Rat beschloss die Planung einstimmig. Zudem erteilte er einstimmig das gemeindliche Einvernehmen, den Bauantrag nach seiner Fertigstellung so einzureichen.