Wo früher das Villinger Krankenhaus stand, befindet sich inzwischen das neue Wohnquartier Friedrichspark. Die Neubauung geht inzwischen in die Schlussrunde.
Nachdem der Startschuss für das neue Klinikum auf der Höhe zwischen Villingen und Schwenningen gefallen war, begann die Stadt im Jahre 2010 die Vorplanungen für den Rückbau des Krankenhauses und mit der Konzeption eines neues Wohngebiets auf diesem Areal.
Den Zuschlag bekam am Ende die Villinger Firma Top-Bau. Die übernahm alles: Kauf des Geländes, Erstellung des Bebauungsplans, Abriss der alten Gebäude, Erstellung der neuen Wohnhäuser und Verkauf der darin befindlichen Eigentumswohnungen.

51 Häuser stehen bereits
Der Kaufvertrag wurde 2013 unterschrieben. Und bereits 2015 begann der Abbruch der alten Krankenhaus-Gebäude und die Neuerschließung des Geländes.
Bis heute sind dort 51 kleinere und größere Gebäude entstanden mit insgesamt 350 Eigentumswohnungen. Alle Häuser basieren auf einem von sieben Grundtypen, die man in unterschiedlichen Arrangements dort gebaut hat.

Größtes Projekt in der Firmengeschichte
„Wir sind zwar bundesweit tätig, die meisten Projekte realisieren wir aber im Umkreis von einer Autostunde. Und der Friedrichspark ist bisher das größte Projekt in unserer Unternehmensgeschichte“, erklärt Geschäftsführer Thomas Fichtel. „Da wir hier alles aus einer Hand anbieten, war es uns auch möglich, ein städtebaulich homogenes und modernes Konzept umzusetzen, das sich sehen lassen kann und viel Anklang gefunden hat.“

Viele Auflagen berücksichtigt
Es galt, viele Auflagen zu beachten und umzusetzen, vom Naturschutz über die Dachbegrünungen bis hin zur Verlegung der Hauptwasserleitungen und der Konzeption eines Blockheizkraftwerks. Dieses wird von den Stadtwerken Villingen-Schwenningen betrieben, die inzwischen auch eine E-Ladesäule im Quartier errichtet hat.

Bewohner haben zunehmend E-Autos
Auch in den Tiefgaragen sollen jetzt noch vermehrt Anschlüsse zum Laden von E-Autos bereit gestellt und über ein Lastmanagement-System gesteuert werden, erläutert Fichtel.

Denn als dieses Quartier projektiert wurde, habe noch niemand daran gedacht, dass dort bald deutlich mehr Strom pro Haus gebraucht werden wird als bis dahin üblich, um E-Autos zu laden.

Photovoltaik auf dem Dach
Das selbe gelte auch für die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Das gehe man jetzt mit den noch anstehenden Neubauten an, wo man dies effizient einplanen und mit einem geeigneten Betreiber umsetzen und vermarkten könne.
Blockheizkraftwerk mit Gas und Holzschnitzeln

Von Anfang an war aber klar, dass alle Häuser nach dem damals modernsten KfW-55-Standard gebaut werden. Das treibe den Quadratmeterpreis für die Wohnungen zwar nach oben, die Mehrkosten habe nach den jüngsten Energiepreiserhöhungen aber längst jeder Käufer wieder rein geholt, ist Fichtel sicher. Da das zentrale Blockheizkraftwerk neben Gas auch mit Holzhackschnitzeln betrieben werden kann, ist man auch beim Brennstoff flexibel aufgestellt.
Preise sind um fast 60 Prozent gestiegen
Glücklich dürften auch diejenigen Eigentümer sein, die eine der ersten Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen kaufen konnten, denn inzwischen bezahlen Interessenten bis zu 60 Prozent mehr.
„Das ist der allgemeinen Preissteigerung in unserer Branche geschuldet“, erklärt Fichtel und fügt hinzu: „Wenigstens ist es uns gelungen unsere Handwerker lokal zu finden und längerfristig bei uns beschäftigen zu können, und so die gewünschte Kontinuität und Qualität zu sichern.“

Einwohnerzahl soll bis auf 1000 steigen
In Richtung Westen, dort wo früher das Schwesternwohnheim und der große Parkplatz standen, wachsen jetzt noch die letzten neun Häuser in den Himmel. Wenn auch sie alle bis Ende 2025 bezogen sein werden, steigt die Anzahl der Wohnungen im Friedrichspark auf 490 und die Anzahl der Einwohner auf über 1000.
Zinsniveau bremst Nachfrage etwas aus
Der Verkauf der Wohnungen in diesem letzten Bauabschnitt läuft zwar immer noch gut, aber längst nicht mehr ganz so schnell wie früher. Neben den gestiegenen Quadratmeterpreisen sorgt vor allem auch das ansteigende Zinsniveau für einen Nachfragerückgang, besonders bei jungen Familien.