Hans-Jürgen Götz

Wo früher das Villinger Krankenhaus stand, befindet sich inzwischen das neue Wohnquartier Friedrichspark. Die Neubauung geht inzwischen in die Schlussrunde.

Nachdem der Startschuss für das neue Klinikum auf der Höhe zwischen Villingen und Schwenningen gefallen war, begann die Stadt im Jahre 2010 die Vorplanungen für den Rückbau des Krankenhauses und mit der Konzeption eines neues Wohngebiets auf diesem Areal.

Den Zuschlag bekam am Ende die Villinger Firma Top-Bau. Die übernahm alles: Kauf des Geländes, Erstellung des Bebauungsplans, Abriss der alten Gebäude, Erstellung der neuen Wohnhäuser und Verkauf der darin befindlichen Eigentumswohnungen.

Im Jahre 2016 wurde dann nach dem Abriss der alten Gebäude mit der Neuerschließung des Geländes begonnen.
Im Jahre 2016 wurde dann nach dem Abriss der alten Gebäude mit der Neuerschließung des Geländes begonnen. | Bild: Hans-Juergen Goetz

51 Häuser stehen bereits

Der Kaufvertrag wurde 2013 unterschrieben. Und bereits 2015 begann der Abbruch der alten Krankenhaus-Gebäude und die Neuerschließung des Geländes.

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Bis heute sind dort 51 kleinere und größere Gebäude entstanden mit insgesamt 350 Eigentumswohnungen. Alle Häuser basieren auf einem von sieben Grundtypen, die man in unterschiedlichen Arrangements dort gebaut hat.

Im Vordergrund sieht man, welche Flächen im Friedrichspark bis 2025 noch bebaut werden können.
Im Vordergrund sieht man, welche Flächen im Friedrichspark bis 2025 noch bebaut werden können. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Größtes Projekt in der Firmengeschichte

„Wir sind zwar bundesweit tätig, die meisten Projekte realisieren wir aber im Umkreis von einer Autostunde. Und der Friedrichspark ist bisher das größte Projekt in unserer Unternehmensgeschichte“, erklärt Geschäftsführer Thomas Fichtel. „Da wir hier alles aus einer Hand anbieten, war es uns auch möglich, ein städtebaulich homogenes und modernes Konzept umzusetzen, das sich sehen lassen kann und viel Anklang gefunden hat.“

Über zwei Drittel der Fläche sind im Friedrichspark schon bebaut, bis 2025 stehen dann auch die letzten Häuser, hier im Bild links oben.
Über zwei Drittel der Fläche sind im Friedrichspark schon bebaut, bis 2025 stehen dann auch die letzten Häuser, hier im Bild links oben. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Viele Auflagen berücksichtigt

Es galt, viele Auflagen zu beachten und umzusetzen, vom Naturschutz über die Dachbegrünungen bis hin zur Verlegung der Hauptwasserleitungen und der Konzeption eines Blockheizkraftwerks. Dieses wird von den Stadtwerken Villingen-Schwenningen betrieben, die inzwischen auch eine E-Ladesäule im Quartier errichtet hat.

Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS) betreibt bereits eine erste öffentliche Ladestation für E-Autos im Wohngebiet Friedrichspark.
Die Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS) betreibt bereits eine erste öffentliche Ladestation für E-Autos im Wohngebiet Friedrichspark. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Bewohner haben zunehmend E-Autos

Auch in den Tiefgaragen sollen jetzt noch vermehrt Anschlüsse zum Laden von E-Autos bereit gestellt und über ein Lastmanagement-System gesteuert werden, erläutert Fichtel.

Uwe Strittmatter von der gleichnamigen Hausverwaltung beim Laden seines E-Autos an einer Wallbox in der Tiefgarage eines der von ihm ...
Uwe Strittmatter von der gleichnamigen Hausverwaltung beim Laden seines E-Autos an einer Wallbox in der Tiefgarage eines der von ihm verwalteten Häuser. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Denn als dieses Quartier projektiert wurde, habe noch niemand daran gedacht, dass dort bald deutlich mehr Strom pro Haus gebraucht werden wird als bis dahin üblich, um E-Autos zu laden.

Ein Blick in das Wohngebiet Friedrichspark.
Ein Blick in das Wohngebiet Friedrichspark. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Photovoltaik auf dem Dach

Das selbe gelte auch für die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Das gehe man jetzt mit den noch anstehenden Neubauten an, wo man dies effizient einplanen und mit einem geeigneten Betreiber umsetzen und vermarkten könne.

Blockheizkraftwerk mit Gas und Holzschnitzeln

Thomas Fichtel, Geschäftsführer der Firma Top-Bau, bei der Gedenktafel am Kunstwerk von der Fassade der ehemaligen Kinderklinik.
Thomas Fichtel, Geschäftsführer der Firma Top-Bau, bei der Gedenktafel am Kunstwerk von der Fassade der ehemaligen Kinderklinik. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Von Anfang an war aber klar, dass alle Häuser nach dem damals modernsten KfW-55-Standard gebaut werden. Das treibe den Quadratmeterpreis für die Wohnungen zwar nach oben, die Mehrkosten habe nach den jüngsten Energiepreiserhöhungen aber längst jeder Käufer wieder rein geholt, ist Fichtel sicher. Da das zentrale Blockheizkraftwerk neben Gas auch mit Holzhackschnitzeln betrieben werden kann, ist man auch beim Brennstoff flexibel aufgestellt.

Preise sind um fast 60 Prozent gestiegen

Glücklich dürften auch diejenigen Eigentümer sein, die eine der ersten Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen kaufen konnten, denn inzwischen bezahlen Interessenten bis zu 60 Prozent mehr.

„Das ist der allgemeinen Preissteigerung in unserer Branche geschuldet“, erklärt Fichtel und fügt hinzu: „Wenigstens ist es uns gelungen unsere Handwerker lokal zu finden und längerfristig bei uns beschäftigen zu können, und so die gewünschte Kontinuität und Qualität zu sichern.“

Top-Bau Geschäftsführer Thomas Fichtel in einer der Musterwohnungen im Friedrichspark.
Top-Bau Geschäftsführer Thomas Fichtel in einer der Musterwohnungen im Friedrichspark. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Einwohnerzahl soll bis auf 1000 steigen

In Richtung Westen, dort wo früher das Schwesternwohnheim und der große Parkplatz standen, wachsen jetzt noch die letzten neun Häuser in den Himmel. Wenn auch sie alle bis Ende 2025 bezogen sein werden, steigt die Anzahl der Wohnungen im Friedrichspark auf 490 und die Anzahl der Einwohner auf über 1000.

Zinsniveau bremst Nachfrage etwas aus

Der Verkauf der Wohnungen in diesem letzten Bauabschnitt läuft zwar immer noch gut, aber längst nicht mehr ganz so schnell wie früher. Neben den gestiegenen Quadratmeterpreisen sorgt vor allem auch das ansteigende Zinsniveau für einen Nachfragerückgang, besonders bei jungen Familien.