Der Villinger Backmaschinen-Hersteller GBT Bäckerei Technologie mit Sitz im Gewerbegebiet Ifängle und sein Schwesterunternehmen GBT GmbH Fördertechniksysteme in Lünen bei Dortmund sind insolvent. Sie haben beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen am 9. November einen Insolvenzantrag gestellt.
Betroffen sind an beiden Standorten jeweils rund 20 Mitarbeiter. Sie bekommen Insolvenzgeld. Die gute Nachricht aber: Die Produktion läuft weiter und die Insolvenzverwalter sind zuversichtlich, dass ein Investor gefunden werden kann, der den Betrieb fortsetzt.
Nachfolgebetrieb von Winkler
Die Firma GBT ist ein Nachfolgeunternehmen des Villinger Backofen- und Bäckereimaschinen-Herstellers Winkler, der auf diesem Gebiet einst Weltmarktführer war und in den 1960er-Jahren rund 800 Mitarbeiter beschäftigte. Winkler musste 1999 Insolvenz anmelden, rund 350 Mitarbeiter verloren seinerzeit ihre Arbeitsstelle.
Im Jahr 2000 gründete Wolfgang Fuhst, ein Enkel des Winkler-Gründers Fridolin Winkler, die Nachfolgefirma GBT. Die GBT-Gruppe mit den beiden Standorten in Villingen-Schwenningen und Lünen produziert und handelt mit Bäckereimaschinen und Zubehör.
Als Ursache der aktuellen Schieflage wird unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die sich rapide verschlechterte Situation in der Backwarenbranche angeführt. Diese leidet seit dem Ukrainekrieg unter stark gestiegenen Getreide- und Energiekosten. In Deutschland sei ein großes Bäckereisterben im Gange. Der Krieg im Gaza-Streifen habe weitere Aufträge in Israel und Jordanien zunichte gemacht.

Geschäftsbetrieb läuft weiter
Trotz dieser Rückschläge: Der Geschäftsbetrieb der GBT-Gruppe an den beiden Standorten wird derzeit „in vollem Umfang fortgeführt“. Das berichten die beiden Rechtsanwälte Marc-Philipp Hornung und Thomas Oberle von der Anwaltskanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz aus Mannheim, die vom Amtsgericht VS als vorläufige Insolvenzverwalter ernannt wurden.
Die Insolvenzverwalter wollen, so teilen sie mit, in den nächsten Wochen und Monaten mit Nachdruck an einer Sanierung der GBT-Gruppe arbeiten, mit dem Ziel, eine langfristige Perspektive für die Unternehmen – durch eine übertragende Sanierung oder im Rahmen eines Insolvenzplans – zu schaffen. Der bereits laufende Prozess zur Investorensuche soll möglichst schnell positiv abgeschlossen werden.
Es sieht gut aus für die Arbeitsplätze
Die Insolvenzverwalter äußern sich optimistisch, dass sie das gebacken kriegen. „Auf Grundlage der bislang gewonnenen Erkenntnisse sind wir sehr zuversichtlich, dass wir die Sanierung der GBT-Gruppe gemeinsam in die Tat umsetzen und damit auch die Arbeitsplätze an den Standorten in Villingen-Schwenningen und Lünen erhalten können.“