Bad Dürrheim „Chrizzys Welt“ soll das Projekt heißen, das Johannes Sieringer in der alten Moste Biesingen, dem „groß Huus“, entstehen lassen will. Das dem Biesinger Ortschaftsrat und dem Forum Innenentwicklung Bad Dürrheim jetzt vorgestellte Projekt, für das auch Fördermittel des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung (IFSR) beantragt werden kann, kann man durchaus als ehrgeizig bezeichnen.
Aus dem imposanten Gebäude nahe der Kirche, das man als alte Mosterei kennt, soll ein modernes und vielen Ansprüchen gerecht werdendes Bildungszentrum mit Indoorspielplatz und Angeboten für die ganze Familie werden. In den vorgestellten Plänen skizzierte Sieringer eine Fülle von Angeboten, die sich nicht nur an die Bewohner des Ortes richten. Er rechnet vielmehr auch mit Nutzern, die auch aus der weiteren Umgebung nach Biesingen kommen, um die vielfältigen Angebote zu nutzen. Ausreichend Parkplätze, die den zusätzlichen Verkehr aufnehmen, und möglicherweise ein Shuttlebus sind geplant.
Hier sollen Spaß, Spiel und Lernwelten, die der geistigen und körperlichen Fitness dienen, entstehen, erklärt Biesinger seine Pläne. Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfeunterricht oder Bastelkurse sowie eine Ideenwerkstatt sind nur einige Beispiele, die der Investor als mögliche Nutzungen nennt. Ein über vier Ebenen geplanter Indoorspielplatz lockt ebenso wie geplante Betreuungsangebote für Kinder, die das gesetzlich vorgeschriebene Ganztagesangebot ihrer Schule nicht nutzen wollen oder können.
Neben diesen pädagogischen Angeboten sollen eine kleine Gastronomie für zusätzliche Resonanz sorgen und eine Nahversorgung mit Lebensmitteln soll den Standort zusätzlich aufwerten. Hiervon profitieren auch die Biesinger Bürger, so die Intension Sieringer. Hier nennt der Planer als Beispiel das „Lädele“ in Bad Rippoldsau. Mit etwa 80.000 Besuchern und Nutzern jährlich rechnet Johannes Sieringer, er will bis zu fünf Arbeitsstellen im Voll- und Teilzeitbereich schaffen.
Bei der sich der Projektvorstellung anschließenden Diskussion ging es teilweise kontrovers zu und es wurden Bedenken mit Blick auf das erhöhte Verkehrsaufkommen, auf Lärmbelästigung oder die Parksituation laut. Am Ende folgte der Diskussion aber ein einstimmiger Beschluss.
Die größten Bedenken im Bezug auf die finanzielle Förderung für dieses gewerbliche Projekt konnte ausgeräumt werden, nachdem man festgestellt hatte, dass es sich hier um zwei verschiedene Fördertöpfe handelt und die Fördergelder, die im Rahmen des IFSR auch an private Objekte vergeben werden, hierdurch nicht angetastet werden.
„Das Konzept ist einfach toll“, freut sich Biesingens Ortsvorsteherin Tatjana Tröster über das positive Abstimmungsergebnis. Sie freue sich ganz besonders, dass aus der alten Mosterei jetzt etwas für die Zukunft entstehe.