Das Bickentor ist eines von ehemals vier und heute noch drei existierenden Villinger Stadttoren. Von außen ist der markante Bau zwar unübersehbar. Aber das Innere des Turms ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Doch jetzt gibt es eine Ausnahme.
Der SÜDKURIER bietet 14 Abonnentinnen und Abonnenten am Aschermittwoch, 14. Februar, einen exklusiven Besuch im Inneren des Stadttors.

Was die Besucher da genau erwartet, und was die Glonki-Gilde mit dem Bickentor verbindet, verrät Thomas Hasler. Er ist Stadtführer und kennt die Geschichte des Bickentors genau.
Ganz wichtig: Teilnehmer müssen auf alle Fälle trittsicher sein. Auch eine gewisse Schwindelfreiheit schadet nicht, um sich in dem engen Tor bewegen zu können.
Das Tor wurde 1260 erbaut
1260 erbaut, 1920 durch ein Feuer im Dachstuhl teilweise zerstört und wieder aufgebaut hat das Bickentor eine mehr als 760 Jahre währende Geschichte.
Dass es einer Äbtissin des Klosters St. Ursula zu verdanken ist, dass das Bickentor nicht das gleiche Schicksal ereilte wie das später abgerissene Niedere Tor und heute noch steht, ist nur eine Anekdote, die Thomas Hasler bei seinen Stadtführungen zu dem Tor erzählt. „Die Pläne für den Abriss waren bereits bereit. Die Äbtissin hat für den Erhalt gekämpft, weil ansonsten ja die direkt an den Turm angrenzende Klosterkirche eingestürzt wäre“, verrät Hasler.
Hier geht es hoch hinaus
Um ins Innere des Bickentors zu gelangen, muss man zunächst einige Treppenstufen steigen. Oder besser, erklimmen. Denn hier wartet bereits die erste Herausforderung.

Die erste Etage erreicht man nur durch einen engen und steilen Aufstieg über ausgetretene Stufen. Auf der ersten Etage findet man einen kleinen Raum, den die Glonkis als Technik- und Regieraum während der Fasnetsuche am Fastnachtssonntag nutzen.
Ein Verschlag namens Kefit
Auf der nächsten Etage befindet sich ein kleiner Verschlag mit einem Türchen. „Das ist ein Kefit“, sagt Thomas Hasler. Was genau es mit dem kleinen Gefängnis auf sich hat, und wer darin warum büßen musste, wird er den Teilnehmern dann direkt erläutern.

Sogar die Mechanik für die beiden Uhren ist zu besichtigen
Noch eine Etage höher findet sich die Mechanik für die beiden Uhren am Bickentor. Mit einem weiteren Treppenaufstieg hat man es schließlich geschafft. In mittlerweile gut 30 Metern Höhe hat man einen einzigartigen Ausblick auf die Villinger Innenstadt. Dort sind auch Nistkästen für die Turmfalken angebracht, die derzeit allerdings alle leer stehen.
So können SÜDKURIER-Abonnenten teilnehmen
Die Eintrittskarten für die Bicktentor-Führung werden verlost. Es stehen sieben Mal je zwei Karten zur Verfügung. Um im Lostopf für die Veranstaltung zu landen, finden Sie alle Informationen im Anmeldeformular unter www.meinSK.de/bickentor. Anmeldeschluss ist Freitag, 9. Februar.

Thomas Hasler verrät viele Anekdoten
Bei der Leseraktion SÜDKURIER öffnet Türen wird Thomas Hasler allerlei Wissenswertes und auch kaum Bekanntes zu dem Villinger Stadttor verraten. Hasler ist seit 2019 Stadtführer. Wie kam es dazu? „Ich habe im Jahr 2009 eine Stadtführung mit Lambert Hermle mitgemacht und war davon inspiriert“, erinnert sich Hasler. Bis er selbst zum Stadtführer wurde, sollte es aber noch dauern.
Ausbildung als Stadtführer dauert ein Jahr
2019 hat er sich bei der Volkshochschule zum Stadtführer ausbilden lassen. „Das dauert fast ein ganzes Jahr.“ Seither macht er etwa zehn Führungen im Jahr. Dabei hat sich Hasler, der als Anwendungstechniker bei einem örtlichen Maschinenbauunternehmen arbeitet, auf einige Themen spezialisiert. Beispielsweise macht er am Fasnet-Zieschtig die närrische Führung „Mit em Glonki ummenand“.