Jan-Erik Pohl ist für ein zentrales Bad und sagt „Gebt allen Kindern die Chance, schwimmen zu lernen“:

„Ja für ein Zentralbad! Ich wohne fünf Minuten zu Fuß vom Villinger Hallenbad entfernt und bin trotzdem dafür? Ja, denn wenn wir ein Oberzentrum sein wollen, dann brauchen wir auch ein Bad, dass dem Anspruch gerecht wird! Größere Wasserfläche, ein 50 m Becken. Dann könnten die Vereine auch größere Veranstaltungen ausrichten und die kommen auch Hoteliers zu Gute! Z.B. Baden-Württembergische Meisterschaften.

Und ja, trotz vieler Unkenrufe würde das doch zu einem Zusammenwachsen führen, da Vereine aus Villingen und Schwenningen solche Veranstaltungen gemeinsam ausrichten könnten. Oder sogar zwei Becken. Dann könnte der normale Badebetrieb parallel weitergeführt werden. Was vielen Nein-Sagern nicht bewusst ist: Es gibt noch keinen Ausweichplatz für ein Villinger Stadtteilbad.

Bei nein und Sanierung (vermutlich Abriss und Neubau an gleicher Stelle) bedeutet das, wohl eher drei bis fünf Jahre gar kein Hallenbad in Villingen. Also gehen sie wohl nicht ins Hallenbad. Dann frage ich die Nein-Sager: haben Sie schwimmen gelernt? Falls ja – dann gratuliere ich Ihnen, dumm nur, dass sie verhindern, dass es meine Kinder dann evtl. nicht mehr können und andere ihren (Leistungs-)sport nicht mehr ausüben können.

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Auch das Argument, es gäbe keine Nahverkehrsanbindung, ist Unfug. Ich fahre regelmäßig mit der Buslinie L3 zur Haltestelle Neuer Markt, um mein Auto nach der Inspektion von meiner Ford-Werkstatt abzuholen. Die Haltestelle Klosterhof ist direkt davor. Und, oh Wunder, die Linie L3 fährt tatsächlich zum Schwenninger Busbahnhof.

Also Anbindung von beiden Seiten. Mal den Liniennetzplan lesen. Argument, die Wege wären länger? Ja, für die Personen, die drumherum wohnen schon. Aber Besucher aus dem Schilterhäusle, der Wöschhalde, Haslach, Nordstetten, Steppach, aber auch Obereschach oder Weilersbach kommen deutlich schneller zum Klosterhof.

Aber auch in Schwenningen gibt es viele Gebiete wie Strangen, Bereich Wasenstraße, Sturmbühl/Römerstraße bei denen der Weg zum Klosterhof vermutlich schneller ist. Gebt mit einem Ja allen Kindern in VS in der Zukunft die Chance, schwimmen zu lernen und ihren Sport auszuüben!“

Mattias Restorff sagt klar „Nein“ zum großen Hallenbad auf der grünen Wiese, das sind seine Gründe:

„Das Hallenbad in VS-Villingen am Hubenloch ist sanierungsbedürftig und nun hat die Stadtverwaltung einen Plan vorgelegt, wie sie sich die Zukunft der Bäderlandschaft in Villingen-Schwenningen vorstellt. Die Hallenbäder in Villingen am Hubenloch und das Neckarbad in Schwenningen sollen für immer geschlossen werden.

Dafür soll am Klosterhof zwischen Villingen und Schwenningen auf der grünen Wiese ein „großes, gemeinsames“ Hallenbad errichtet werden. Es würden Investitionskosten von mindestens 50 bis 100 Millionen Euro entstehen. Eine biologisch wertvolle Wiese müsste versiegelt werden und die Energiefrage, wie das große Hallenbad ökologisch verträglich beheizt werden soll, ist ungeklärt. Zudem würde zusätzlicher Kfz-Verkehr produziert, da der Standort Klosterhof weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch zu Fuß oder mit dem Rad geschickt zu erreichen ist.

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Die Stadtteilbäder hingegen sind sowohl für die meisten Kinder und Jugendlichen als auch für Erwachsene, die sich zu Fuß oder mit dem Rad fortbewegen wollen, verkehrstechnisch aus Villingen und Schwenningen leicht zu erreichen. Das Neckarbad in Schwenningen steht und ist voll intakt. Es könnte mindestens noch 40 Jahre weiter betrieben werden. Eine Sanierung bzw. ein Neubau des Hallenbades in Villingen am Hubenloch würde maximal die Hälfte von einem Neubau am Klosterhof kosten und könnte ökologisch verträglich mit Geothermie beheizt sowie über Photovoltaik mit Strom versorgt werden.

Im Sommer gehen die Bürgerinnen und Bürger sowieso lieber im Freibad oder im See schwimmen. Der Unterhalt eines so gigantischen Hallenbades wird beträchtlich sein, da Hallenbäder von den Kommunen Jahr für Jahr hoch bezuschusst werden müssen. Es entstehen gewaltige Kosten und während viele Gemeinden in Deutschland aus finanziellen Gründen ihre Hallenbäder schließen müssen, wollen wir in Villingen-Schwenningen ein großes neues Hallenbad mit 50 Meter-Bahnen bauen und unterhalten?

Mich überzeugen die Pläne der Stadtverwaltung bezüglich des großen Hallenbades am Klosterhof nicht. Ich werde am 9. Juni mit „Nein“ stimmen, weil mir eine dezentrale Lösung sinnvoller erscheint.“

Ulrike Heggen von den Freien Wählern schreibt in einer Stellungnahme ein klares Plädoyer für ein zentrales Bad:

„Mit dem Bau eines zentralen Bades kommen hohe Investitionskosten auf uns zu. Aber Sie müssen dagegen rechnen, dass ein Neubau eines Stadtteilbades in Villingen mindestens die Hälfte dessen kosten würde, dazu kommen die weiteren Instandhaltungs- und Investitionskosten für das Schwenninger Neckarbad, welches sicher keine weiteren 40 Jahre mehr mit nur kleinen Reparaturarbeiten weiterbetrieben werden kann.

Wir haben die Chance, den Bau eines gemeinsamen Bades energetisch nach den heutigen Anforderungen, Möglichkeiten und Gegebenheiten zu errichten, warum also soll es nicht ökologisch verträglich beheizt werden können? Photovoltaik, Biogas, Geothermie o.a. muss doch erst mal alles geprüft und geplant werden, da ist überhaupt noch nichts entschieden. Auch die Anbindung und die Taktung des öffentlichen Nahverkehrs sowie der Aus- und Weiterbau der Radwege werden entsprechend geplant werden müssen, Sie können doch nicht von der jetzigen Situation ausgehen.

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Ihr Argument, dass die Bürger im Sommer lieber im Freibad oder im See schwimmen würden, ist meiner Meinung nach weit hergeholt, wir sprechen da vielleicht von ein paar Wochen im Jahr. Dies beträfe sowieso nur Badegäste, nicht aber die Vereine und Schulen. Dass Hallenbäder immer ein Zuschussbetrieb sind, auch für andere Kommunen, ist richtig, aber dass der Unterhalt von zwei Stadtteilbädern günstiger sein soll, als der eines zentralen Bades, wird wohl einer genauen Berechnung nicht standhalten (z.B. Energie, Personal).

Ein weiterer wichtiger Punkt, warum ein großes zentrales Bad von Vorteil wäre, ist der, dass die Vereine des Wassersports (Schwimmclubs, DLRG, Wasserball, Synchronschwimmer etc.) endlich genügend Trainingszeiten und vor allem wettkampfgeeignete Sportstätten haben, was in der jetzigen Situation und bei einem Verbleib bei zwei Stadtteilbädern nicht der Fall sein wird. Außerdem benötigen wir noch mehr Kapazitäten für Schwimmkurse und Schulschwimmen, wenn man sieht, dass immer mehr Kinder heute nicht mehr schwimmen lernen.“

Olaf Wuttge-Greimel ist der Meinung, dass sich die Wegstrecken erhöhen, wenn ein neues Bad gebaut wird:

„Es gibt sicherlich gute Gründe sowohl für als auch gegen ein Zentralbad, den Bürgerentscheid begrüße ich daher ausdrücklich. Die Befürworter argumentiern mit einer auf lange Sicht höheren Wirtschaftlichkeit. Allerdings ist mir hierzu noch keine überschlägige Wirtschaftlichkeitsberechnung bekannt, insbesondere wenn man die Zinslast der erforderlichen Kredite und Restnutzungsdauer des erst gut 20 Jahre alten Neckarbades mit berücksichtigt.

Dass das Villinger Bad nach 60 Jahren in seinem aktuellen Zustand nicht mehr gehalten werden kann, ist unstrittig, auch dass das Angebot wieder erhöht werden muss, nachdem eigene Schulbäder oder Einrichtungen in Nachbarkommunen geschlossen wurden. Bleibt die Frage, von wem die Bäder zum überwiegenden Teil genutzt werden: Schulen, Jugend und Senioren sowie Vereine. Ein für Familien attraktives Spaßbad ist explizit nicht vorgesehen.

Die Informationsbroschüre der Stadt offenbart, dass sich die durchschnittlichen Wegstrecken der Schulen zum Zentralbad gegenüber den heutigen Einzugsgebieten deutlich erhöhen. Hinzu kommt, dass die Schulen mit den höchsten Schülerzahlen heute großteils fußläufig die Bäder erreichen, zum Klosterhof jedoch zu 100 Prozent mit einem Bustransfer befördert werden müssten. Das Angebot für Vereine soll ausgebaut werden. Ob eine 50-Meter-Bahn entsteht, entscheidet auf jeden Fall der zukünftige Gemeinderat, unabhängig ob am Klosterhof oder Hubenloch gebaut wird.

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Für das heutige Neckarbad mit seiner energetisch guten Gebäudehülle wär zukünftig die Nutzung gewerblicher Abwärme aus benachbarten Betrieben denkbar. Zudem ist über die Haltestelle Hammerstadt ein Ringzuganschluss vorhanden. Auf dem Hubenloch könnte ein Schwimm-Sportzentrum entstehen, mit größerer Wasserfläche als im Bestand, das Grundstück und der Parkplatz wären schon vorhanden. Weitere Argumente zur Beibehaltung der Stadtteilbäder: zwei statt einem Nichtschwimmerbecken, was für Grundschulen von Bedeutung ist und weniger Lärm im Bad.

Bezüglich des Argumentes des Zusammenwachsens der Stadtteile wundere ich mich, warum dieselbe Diskussion nicht bei den aktuellen Neukonzeptionen der Stadtbibliotheken und der Volkshochschulen thematisiert wurde. Egal wie der Bürgerentscheid ausgeht, ist ein zukunftsfähiges Konzept realisierbar.“

Dieter Liepold aus Villingen sagt: „Die alten Bäder müssen saniert werden“

„Die Stadt VS ist ein Organ, dessen dezentrale Gliederung im Sinne zukunftsweisender Stadtentwicklung zu stärken ist. Unterschiedliche Meinungen wirken belebend, sie sind zu nutzen. Allein der Name Zentralbad führt in die Irre, wie in der Stellungnahme der Freien Wählern dargelegt. Zentral ist, wenn die Stadtkerne belebt werden, denn dort sind öffentlichen Einrichtungen – wie Bäder – anzusiedeln, nicht auf der grünen Wiese.

Die Stadt erklärte 2019 den Klimanotstand, verabschiedete das „Energie- und klimapolitisches Leitbild“, d. h. sie berücksichtigt künftig bei Entscheidungen, die daran festgelegten Grundsätze, wie beispielsweise Vorzug des Bestandserhaltes. Ich kenne keine Kosten-Nutzen-Analyse, noch belastbare Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Verständlich und richtig ist, dass Schwimmsportvereine positive Wertungen abgeben: ca. 800 aktive Mitglieder, wahlberechtigt sind ca. 60.000 Villingen-Schwenninger Bürger. Maßgebend für die Entscheidungsfindung ist der gesamtgesellschaftliche Nutzen. Fazit: Auf einen möglichen Neubau ist zu verzichten. Bestehende Einrichtungen sind auf Vordermann zu bringen.“

Renate Kriso aus Villingen bemängelt höhere Kosten, die auf Nutzer des neuen Hallenbades zukämen:

Ein Zentralbad würde eine größere Wasserfläche bieten als in den beiden bisherigen Stadtteilbädern, 7 Tage die Woche geöffnet sein, mehr Möglichkeiten für Schwimmkurse und Vereine bieten, eigentlich wunderbar. Aber die Wege ins Zentralbad wären für die meisten Besucher deutlich weiter. Eine Einrichtung, welche von den Bewohnern 250.000 Mal im Jahr besucht wird, muss näher bei den Menschen sein.

Die entscheidende Frage ist, wie ist das Bad erreichbar. An einer Infoveranstaltung sagte Stadtwerkechef Gregor Gülpen, dass die Mehrheit der Schwimmbadnutzer mit dem Auto käme, nämlich 74 Prozent, deswegen würde man einen großen Parkplatz benötigen. Die Befragung ergab, dass bisher 36 Prozent mit dem Rad kommen und 19 Prozent zu Fuß, wären zusammen 55 Prozent, die fallen dann hinten runter. Zum Klosterhof dürfte wohl kaum mehr jemand zu Fuß kommen und die Anzahl der Fahrradfahrer wird dann ebenfalls rapide schrumpfen. Diese 55 Prozent werden künftig vermutlich in der Mehrzahl mit dem Pkw anreisen müssen oder mit dem öffentlichen Nahverkehr.

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Für mich würde dann ein Schwimmbadbesuch doppelt so viel kosten wie jetzt. 5,10 Euro für den Eintritt und 5,20 Euro für den Bus, wären 10,30 Euro. Beschließt die Stadt gleichzeitig einen kostenlosen Bus-Stadtverkehr oder einen günstigen wie z.B. in Tuttlingen, wo eine Fahrt nur 1 Euro kostet und dazu einen 30-Minuten-Takt, fände ich den Standort Klosterhof attraktiver. Oberbürgermeister Jürgen Roth merkte an, dass ein Zentralbad möglichst CO2-neutral gebaut werden soll und auch eine PV-Anlage auf das Dach käme. Das würde ich für ein Stadtteilbad ebenfalls als selbstverständlich voraussetzen. Energetisch scheint der Standort Hubenloch sowieso besser geeignet zu sein, da dort wahrscheinlich Geothermie genutzt werden kann. Die heutigen Zeiten verlangen ein anderes Denken und Planen als die letzten Jahrzehnte. Neben Wirtschaftlichkeit müssen die Auswirkungen auf das Klima mindestens gleichberechtigt mitgedacht werden.

Ein Zentralbad am Klosterhof würde den Individualverkehr deutlich erhöhen und das kann man heute nicht mehr wollen. Ein weiterer Pluspunkt für ein Stadtteilbad wäre, dass kein Grunderwerb nötig wäre. Für das Zentralbad muss mit dem Eigentümer erst noch verhandelt werden und damit sind die Kosten für den Grunderwerb eine unbekannte Größe. Kann ein Stadtteilbad nicht zwei Bahnen größer gebaut werden, damit für Schwimmkurse und Vereine mehr Platz zur Verfügung steht? Zeitgemäß finde ich, dass diese Entscheidung wir Bürger treffen können und sollten.“

Daliah Kiefer-Grzan aus Villingen sagt „VS braucht ein Zentralbad“

Es ist traurig und erschreckend! Die Zeitungen sind überfüllt mit negativen Leserbriefen, unfassbar. Haben alle vergessen, dass Schwimmen der einzige Sport ist, der Leben retten kann? Wenn man die meisten dieser Briefe liest, stellt man fest, dass sich die Mehrheit der Schreiber überhaupt nicht auf den angebotenen Veranstaltungen der Bäder informiert hat und sich zudem in den meisten Fällen mit dem Schwimmsport auch gar nicht auskennt.

Häufig handelt es sich dazu um Bürger, die das Hallenbad weder täglich, wöchentlich oder gar überhaupt nicht nutzen. Sollte man das Bad nicht regelmäßig nutzen, um dies ausreichend negativ oder positiv beurteilen zu können?! Geht es um einen Fußballplatz, eine Sport- oder Eishalle, werde ich mir kein Urteil erlauben, da ich mich schlichtweg zu wenig auskenne und mit dem Thema nicht ausführlich befasst habe, als dass ich dies fachlich, betriebswirtschaftlich, umwelttechnisch oder aus der Sicht der betroffenen Sportler beurteilen könnte.

Wenn man krank ist, fragt man einen Arzt um Rat, ist das Hausdach kaputt, lässt man einen Dachdecker kommen, hat man ein Problem mit seiner Steuererklärung geht man zum Steuerberater…. Schlicht, man fragt einen Fachmann – man fragt die, die täglich damit zu tun haben, man fragt jemanden der sich auskennt. Warum vertraut man nicht auf die Empfehlungen aller wassersporttreibenden Vereine aus Villingen-Schwenningen? Warum vertraut man nicht auf die, die dafür sorgen, dass die Kinder und Enkel der positiven wie negativen Schreiber das Schwimmen erlernen? Warum vertraut man nicht auf die, die die Kinder und Jugendlichen jeden Alters in ehrenamtlicher Arbeit in den Vereinen betreuen und von der Straße, von den Computern, Handys oder schlechten Gewohnheiten wegholen? Warum vertraut man nicht auf die, die täglich, diese prophezeite „angeblich“ so viel weitere Strecke zurücklegen werden (und darin gar kein Problem sehen)?

Nein, man informiert sich lieber erst gar nicht richtig. Man sieht nur sich selbst und seine aktuelle Situation, die sich eventuell in Form von fünf Minuten längerer Fahrt, einem Euro mehr Eintritt oder sonstigen herbeigedachten Problemen äußert. Noch dazu erlaubt man sich dies negativ darzustellen, wo man vielleicht nicht einmal davon betroffen ist, weil man das Hallenbad gar nicht oder nur wenig nutzt.

Hört denen zu, die es betrifft, die das Bad täglich nutzen, die es brauchen! Für die wassersporttreibenden Vereine ist die Wahl ganz klar! Wir sind hier im ländlichen Raum, die Wege sind nach wie vor kurz, nah und sicherlich auch nach dem Bau nicht mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen erschwert. Eine öffentliche Verkehrsanbindung wird unumgänglich sein, warum sollte diese bereits eingerichtet worden sein, wo das Bad noch gar nicht steht? Es ist anmaßend den Planern nicht zuzutrauen, dass an so etwas nicht gedacht wird.

Unser Badeintritt in VS ist im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland mit unbegrenzter Badezeit und kostenlosen Parkmöglichkeiten sehr günstig. Für ein Fitnessstudio ist man eher gewillt mehr zu bezahlen als für das Hallenbad. Warum? Veranschlagt man für die Sanierung des Neckarbades, die definitiv auch anstehen wird, eine Summe wie für das Villinger Hallenbad einschließlich Inflation in zehn Jahren, dann kommt man in Summe bereits in den Bereich des Investitionsvolumens des Zentralbades, ohne dabei ein neues Bad zu haben, das den neuesten Standards entspricht. Warum dasselbe Problem erneut in kurzer Zeit herbeiführen?

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Aktuell sind wir in VS in der glücklichen Lage tolle Bademeister und gutes Personal in beiden Bädern zu haben. In anderen Kommunen sieht dies bereits anders aus. Wenn man die Presse verfolgt, so gibt es schon einige Städte, die Badzeiten mangels Fachpersonal einschränken mussten. Sind wir uns so sicher, dass wir in ein paar Jahren nicht in dieselbe Lage kommen? Werden wir ausreichend Personal haben, um zwei Bäder zu bedienen?

Die Vereine kommen gar nicht nach, die langen Wartelisten mit Schwimmanfängern abzuarbeiten, an Quereinsteiger ist gar nicht erst zu denken. Die Lösung ist so nah, so gut und bringt alle erdenklichen Möglichkeiten, ein 50 Meter Becken, teilbar, dazu ein 25 Meter Becken, dann sind wir gewappnet für die nächste Generation, das sind rechnerisch 13 Bahnen mehr als bisher. Die Vereine hoffen auf die Vernunft und das Einsehen der Bürger. Wir brauchen das Zentralbad und zwar schnell und ohne zeitverschwendende, unnötige Diskussionen. Wenn das Villinger Hallenbad erst mal einen größeren Schaden abbekommt, ohne dass überhaupt ein Spatenstich erfolgt ist, haben wir den „Supergau“ – dann wird es ein Vereinssterben geben, das ist sicher.

Genauso wird es im Fall einer langen Sanierung oder Abriss mit Neubau sein. Das werden die Vereine definitiv nicht schaffen. DLRG mit seinen vielen Facetten nur eingeschränkt, kein Anfängerschwimmen in den Vereinen, kein Schulschwimmen (oder nur im Neckarbad dann ohne Öffentlichkeit), kein Breitensport, kein Tauchsport, kein Wettkampfsport in jeglicher Form, ob Wasserball – Synchronschwimmen – Schwimmen… sie alle wird es NICHT mehr geben, wenn das Villinger Bad von einem Tag auf den anderen wegbricht – Platz für alle gibt das Neckarbad nicht her. Dass unser gutes altes Hallenbad in Villingen so lange durchgehalten hat, ist eine Freude, aber jetzt muss man loslassen und den gemeinsamen Neuanfang wagen. Wir appellieren daher – denkt an die Zukunft! Es kann nur eine Wahl geben: JA zum Zentralbad

Walter Eberhard aus Villingen sagt „Nein zum Hallenbad am Klosterhof“

Ich freue mich über die kritischen Stimmen zum Hallenbad. Noch zu wenig angesprochen wurde nach meiner Meinung, dass 2019 dasselbe Gremium, das jetzt ein Zentralbad befürwortet, für VS den Klimanotstand ausrief. Scheint ein „Mode-Gag“ gewesen zu sein? Starkregen ist Teil der Klimakatastrophe. Alle Betroffenen bezahlen durch die Überschwemmungen einen hohen Preis. Der andere Teil ist die Bodenversiegelung, wodurch der Grundwasserspiegel sinkt. In dessen Folge gefährdet dies die Trinkwasserreserven.

Alle Umweltschäden weltweit beobachtet, lassen den Schluss zu, dass die Klimakatastrophe „nur“ Teil einer beginnenden Umweltkatastrophe ist! Nach Analysen des Bundesumweltamts verschwinden bundesweit täglich 52 Hektar (=72 Fußballfelder) Land für Siedlungs-, Verkehrs- und Industrieflächen unter Baggerschaufeln. Die Gemeinden haben hier ihre Möglichkeiten zum aktiven Umweltschutz. So war ja die Ausrufung des Klimanotstands richtig, nur wäre es höchste Zeit, dass der Gemeinderat Taten folgen lässt!

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Thema Finanzen: Die Hochglanzbroschüre der Stadtverwaltung macht hierzu nur vage Angaben. Und so soll ich über das Projekt mitentscheiden? Ginge ich so an meine Finanzen, wäre Ende des Monats zu viel Monat übrig, mit guter Aussicht auf persönliche Insolvenz! Die Stadt hat mit Schulsanierungen, Kindergärten, Rössle, Museumslandschaft etc. noch genügend Investitionsstau – kein Ton dazu. Für mich ist das Projekt sozial, ökologisch und wirtschaftlich abzulehnen. Die Stadtbezirksbäder müssen bürgernah bleiben, also dort wo sie sind.

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