Weilersbach stemmt sich gegen die Pläne des Regierungspräsidiums zum Umbau der vorhandenen Bundesstraße 523. Das VS-Dorf organisiert sich dazu in einer neuen Bürgerinitiative, die von Ortschaftsrat Christoph Stern geleitet wird.

Nun schlägt Weilersbach den Behörden eine gänzlich andere Verkehrslösung vor. Das Regierungspräsidium hat einen großen Straßen-Knoten vor den beiden Villinger Gewerbegebieten Herdenen und Neuer Markt geplant. Diese Schnittstelle zerschneiden nun die Weilersbacher und legen ihre Wunschlösung vor.

Das ist der Vorschlag von Weilersbach

Bild 1: Bundesstraße 523: Weilersbach macht mit eigenem Vorschlag Druck
Bild: Cornelia Putschbach

Die von der Straßenbaubehörde vorgesehene Verkehrsführung, wonach aus Villingen auswärts eine Geradeausfahrt Richtung Weilersbach ermöglicht werden soll, scheint verzichtbar. Ortsvorsteherin ist Silke Lorke begeistert.

Zentraler Punkt der Lösung: Das Naherholungsgebiet Hagen wird nicht von neuen Straßen zerschnitten. Der Bypass als Weilersbacher Vorschlag schlängelt sich stattdessen parallel zur vorhandenen Straße Richtung Osten und schleift dort auf den bestehenden Anschluss ein. „Dieser muss dann auch nicht zurück gebaut werden, wir sparen uns auch hier einen Eingriff in bestehende Strukturen“, sagt die Rathaus-Chefin von Weilersbach.

Der Riesen-Knotenpunkt vor Villingen laut Regierungspräsidium

Bild 2: Bundesstraße 523: Weilersbach macht mit eigenem Vorschlag Druck
Bild: Schönlein, Ute

Die Lösung des Regierungspräsidiums sieht hingegen den kompletten Rückbau der vorhandenen Kreuzung an der B523 vor. Stattdessen bündeln die Straßenplaner alle Verkehrsströme aus diesem Bereich vor Herdenen. Dies sind im Detail: Die Zu- und Abfahrt nach Villingen sowie den Anschluss Richtung Weilersbach, der voraussichtlich auch den Verkehr aus dem Raum Rottweil nach Villingen führen wird. Silke Lorke sieht in dem eigenen Vorschlag ihrer Ortschaft auch diesen Vorteil: „Das kann ja dann nur günstiger sein, wenn darauf verzichtet werden kann, den bestehenden Anschluss auch weiter zu nutzen“, argumentiert sie.

„Zunächst trafen sich 15 Männer und Frauen. Ortschaftsrat Christoph Stern hat das Treffen geleitet“, erklärt Lorke das Vorgehen und fügt hinzu: „Heinz Licht und Christian Rebmann haben beide den Vorschlag gemacht, die geplante Anbindung parallel zur B523 auszubauen.“ Silke Lorke betont einen angeblichen weiteren Vorteil der nun gefundenen Lösung: „Wir können somit den Verkehrslärm von Weilersbach fernhalten. Der Hagen wirkt als Anhöhe wie eine Lärmschutzwand für uns.“

Das sagt die Ortsvorsteherin Video: Trippl, Norbert

Die nächsten Schritte haben die Weilersbacher auch schon geplant. Lorke: „Nun soll auch mit den betreffenden Landwirten ins Gespräch gegangen werden, damit sich niemand übergangen fühlt“, kündigt sie an.

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Die Planungs-Künste in dem 1200-Einwohner-Ort sind auch den Behörden aufgefallen. „Vom Regierungspräsidium kam jetzt ein Anruf, wonach die Bürgerinitiative Weilersbach auch bei den kommenden Gesprächsrunden anwesend sein kann.“ Silke Lorke weiter: „Dies sehen wir schon einmal als sehr positiv an.“

Und was sagt die Behörde zur Weilersbacher Bypass-Lösung? Die Sprecherin des Regierungspräsidiums, Heike Spannagel am 9. Februar: „Wir haben bisher keinen Vorschlag oder eine Planung der Gemeinde Weilersbach erhalten. Sobald uns etwas vorliegt, werden wir dies prüfen.“