Bettina Schirmer-Stein hat seit knapp drei Jahren den spanischen Mischlingshund "Kimba". Sie ist halbtags als Hauswirtschafterin in der Johanna-Schwer-Kindertagesstätte tätig und durch ihre Halbtages-Stelle ist Kimba nie länger als maximal vier Stunden alleine zuhause. "Ich denke, eine Vollzeitbeschäftigung mit Hund ist schwierig, wenn wirklich den ganzen Tag niemand da ist." Aber selbst das Alleinsein in diesen vier Stunden will trainiert sein, am Anfang hat Kimba alles zerbissen, was sie gefunden hat: "Da hat sie Papierservietten zerfleddert und Bücher angenagt." Was gar nicht geht: "Die Türe zur Küche offenlassen." Sonst wühlt Kimba im Gelben Sack und verteilt den Müll in der ganzen Wohnung. "Das hatten wir auch schon", so Bettina Schirmer-Stein. Mittlerweile klappt das Alleinsein ganz gut, allerdings muss sie morgens vor der Arbeit mit dem Hund mindestens eine halbe Stunde laufen und wenn sie mittags nach Hause kommt, geht es nach einem kurzen Mittagessen gleich wieder raus ins Freie. "Da muss man seinen Rhythmus schon dem Hund anpassen", meint Bettina Schirmer-Stein. Da ihr Mann in Tuttlingen arbeitet und den ganzen Tag unterwegs ist, muss sie die Versorgung des Hundes alleine organisieren. Im Urlaub geht es mit dem Wohnwagen nach Frankreich oder Dänemarkt und da darf Kimba natürlich mit.
Bei Birgit Lang ist entweder sie selbst oder ihr Mann zuhause, um nach Labrador-Rüde Eddy zu schauen. Da Birigt Lang am Abendgymnasium unterrichtet und ihr Mann zu normalen Zeiten Lehrer am Deutenberg-Gymnasium ist, "arbeiten wir quasi Schicht", lacht sie. So sei immer einer zuhause, um nach dem Hund zu schauen. Als Birgit Lang auch tagsüber gearbeitet hat, sei das schon schwieriger zu organisieren gewesen. Grundsätzlich ist sie der Meinung, dass man einen Hund nicht länger als vier Stunden alleine lassen sollte. "Man muss das Alleinsein mit Hunden auch trainieren und sie langsam daran gewöhnen", so Birgit Lang. Bevor man sich einen Hund anschafft, sollte man bedenken, dass es soziale Tiere sind, die gerne Gesellschaft haben. Urlaube plant die Familie mit Eddy, wenn es doch mal weiter weg geht, findet Eddy Unterschlupf bei einer befreundeten Familie, wo er sich "sehr wohlfühlt".
Andrea Moosmann wohnt in Königsfeld und arbeitet als Friseurin in Villingen. Der ganze Alltag ist genau getaktet, damit Mischlingshündin Nikki nicht zu kurz kommt. "Ich stehe morgens früh auf und gehe eine große Runde mit ihr." In der Mittagspause fährt Andrea Moosmann natürlich nach Hause und kümmert sich um den Hund. "Abends steht dann wieder Gassi gehen auf dem Programm", lacht sie. Am Wochenende plant Andrea Moosmann ihre Aktivitäten auch immer so, dass Nikki einbezogen ist. "Gerade am Wochenende will ich sie ja nicht wieder alleine lassen, da habe ich schon ein etwas schlechtes Gewissen." Nikki, ein rumänischer Straßenhund, ist jetzt seit fast drei Jahren bei ihr und Andrea Moosmann meint: "Ich habe auch echt Glück gehabt, meine Hündin ist sehr unkompliziert, sie macht nichts kaputt, wenn sie alleine ist und jault oder bellt auch nicht." Sie hatte zuvor schon zwölf Jahre einen Hund: "Aber da war ich noch selbstständig und konnte das Tier immer mit ins Geschäft nehmen." Das geht jetzt auch in Ausnahmesituationen und da Andrea Moosmann flexible Arbeitszeiten hat, ginge das mit dem Hund sehr gut. Nikki sei nie länger als fünf Stunden alleine. Jetzt freut sich Andrea Moosmann auf ihren ersten Urlaub seit vier Jahren: "Eine Freundin nimmt Nikki und ich kann mal wegfliegen."
Klaus Idler und Sibylle Pfeiffer sind selbstständig und Hund Chicca, mittlerweile elf Jahre alt, ist immer dabei in ihrem Lerntherapiezentrum PTE in der Oberen Straße. Die beiden wohnen abgelegen bei Oberkirnach und dort gehen sie jeden Morgen mit Chicca eine große Runde. "Hier bei uns sucht sich Chicca dann ihren Platz, sie achtet sehr auf sich und ist ein selbstständiger Hund", schwärmt Sibylle Pfeiffer. Da bei PTE viele Kinder und Jugendliche ein und aus gehen, war von Anfang an klar: "Der Hund muss gut erzogen sein und ein friedliches Gemüt haben", so Klaus Idler. Das Ehepaar kannte schon die Eltern der Mischlingshündin, die sie als Welpe mit drei Monaten bekommen haben. "Ich habe immer einen Hund gehabt und wollte unbedingt wieder einen haben – trotz Arbeit", berichtet Sibylle Pfeiffer. Klaus Idler betont, man habe sich das aber schon gut überlegt und war mit Chicca natürlich auch in der Hundeschule. Wann immer möglich, nimmt Klaus Idler den Hund mit zu Terminen: "Viele Leute freuen sich schon darauf, wenn ich mit Chicca komme." Tagsüber geht das Ehepaar eine schnelle Runde durch die Ringanlagen und abends darf die Hündin noch ums das im Grünen gelegene Bauernhaus stromern. "Man merkt auch, dass sie älter wird und nicht mehr soviel Bewegung braucht", berichtet Sibylle Pfeiffer.
