Die Schützengilde St. Georgen vermisst ihren Vorsitzenden. Seit Anfang des Jahres ist Oberschützenmeister Raphael Weisser offenbar wie vom Erdboden verschwunden. Zahlreiche Kontaktversuche sind bislang erfolglos geblieben. Was sind die Gründe und wie geht es für den Schützenverein weiter?
Kontakt zum Jahresende abgebrochen
Clemens Haas, Vizevorsitzender der Schützengilde, bestätigt auf Nachfrage den Sachverhalt der Informationen, die dem SÜDKURIER zugespielt wurden. Demnach sei der Kontakt zum Vorsitzenden zum Jahresende abgebrochen.
„Was genau die Gründe dafür sind, kann ich derzeit nicht nachvollziehen“, so Clemens Haas. Zahlreiche Versuche, mit Weisser über verschiedene Wege in Kontakt zu treten, seien bislang im Sande verlaufen.
Besonders brisant ist, dass die Schützengilde aktuell Maßnahmen im Bereich Abwasserentsorgung macht und dass hierzu Schriftverkehr mit verschiedenen Behörden läuft. „Die Schreiben gehen an die Postadresse des Vorsitzenden. Und wir wissen aktuell nicht, wie der aktuelle Stand des Schriftwechsels ist“, sagt Haas.
Auch Kontakt zur Mutter verläuft ins Leere
Was der Auslöser dafür sein könnte, weshalb es vom Vorsitzenden seit Wochen kein Lebenszeichen mehr gibt, kann sich Clemens Haas nicht erklären. „Vielleicht hat er private Probleme.“ Man habe auch schon Kontakt mit seiner Mutter aufgenommen, mit der Bitte, ihm auszurichten, dass er sich melden solle. Selbst ein per Einschreiben gesendeter Brief blieb unbeantwortet.
Wie Clemens Haas sagt, müsse man nun reagieren. Deshalb solle in der Mitgliederversammlung kommende Woche ein Misstrauensantrag gegen Raphael Weisser ausgesprochen werden. Nur so könne man das Amt des ersten Vorsitzenden mit einem neuen Kandidaten neu besetzen.
Denn formal wäre Raphael Weisser noch für ein Jahr im Amt. Haas hofft, dass sich die Sache bis dahin noch klärt und Raphael Weisser sich noch bei den Vorstandsmitgliedern meldet.
Raphael Weisser hat das Amt des Oberschützenmeisters 2020 als damals 20-Jähriger übernommen, als der damalige Vorsitzende nach internen Querelen von seinem Vorstandsamt zurücktrat.
Auch mehrfache Versuche des SÜDKURIER, mit Raphael Weisser telefonisch und über soziale Medien in Kontakt zu treten, blieben bislang erfolglos.