St. Georgen – Wenn ab heute die Stadtmusik St. Georgen ihr 150-jähriges Bestehen feiert, kann einer der Stadtmusiker auf eine einzigartige musikalische Karriere zurückblicken: Erwin Jäckle ist mehr als die Hälfte des Bestehens der Stadtmusik aktiver Musiker im Jubiläumsverein. Als Erwin Jäckle 1946 das erste Mal in eine Probe der Stadtmusik ging, war er gerade 15 Jahre alt. Sein Bruder Hugo nahm ihn damals mit.
Während seiner fast 80-jährigen Mitgliedschaft hat Jäckle insgesamt sieben Dirigenten erlebt – und auf Konzertreisen viele Länder kennengelernt. „Darunter die USA 1994, die Partnerstädte Museros in Spanien und Vesilahti in Finnland“, erinnert sich Erwin Jäckle gerne zurück. Aber auch musikalische Kurztrips nach Paris, wo die Stadtmusik seit vielen Jahren immer wieder bei einem Weinfest zu Gast ist, sind dem Musiker in bester Erinnerung.
In knapp acht Jahrzehnten gelebter Musikleidenschaft hat Erwin Jäckle auch viele sich verändernde Musikstile miterlebt. Waren die 1950er-Jahre beispielsweise die Swing- und Jazz-Ära, die Jäckle als Saxophonist leidenschaftlich gerne gespielt hat, haben es ihm heute die sinfonischen Melodien in modernen Arrangements angetan. Auch wenn der heute 94-Jährige die Organisation und den Ablauf des 150-Jährigen mit Partynacht, Blasmusikabend und großem Festumzug am Sonntag den jüngeren Musikern überlässt, weiß er, wie viel Arbeit in der Organisation eines Festjubiläums steckt. „Damals, beim 100-Jährigen, war ich zweiter Vorsitzender“, erinnert er sich.
Ans Kürzertreten denkt Erwin Jäckle noch lange nicht. „Ich hab mir vor drei Jahren noch ein neues Saxophon gekauft“, sagt er. Und auf was freut sich Erwin Jäckle beim Jubiläum am Wochenende am Meisten? „Auf die vielen Musikkapellen beim Umzug. Es ist schön, so viele Musikkapellen zu hören. Und darauf, dass wir die Stadtharmonie Villingen zu Gast haben“, sagt Erwin Jäckle, der nicht nur beim Umzug mitmarschieren wird – er spielt am Samstag ab 13 Uhr auch im Seniorenblasorchester.