In St. Georgen lebt es sich sicher. Diesen Schluss lässt die Kriminalstatistik zu, die der Leiter des St. Georgener Polizeireviers, Frank Stehle, jetzt im Gemeinderat vorstellte. Demnach kam es im vergangenen Jahr zu 351 Straftaten. Das sind 49 Taten mehr als im Jahr 2021, aber 89 weniger als im letzten Vor-Coronajahr 2019. 246 Straftaten konnten von der Polizei aufgeklärt werden. Das entspricht einer Quote von 70 Prozent, womit Stähle sehr zufrieden ist. Das Gros der Fälle waren Rohheits- und Diebstahlsdelikte, die mit insgesamt 152 Fällen zur Statistik beitragen. Hier sind 75 Fälle von Körperverletzungen und zwölf Fälle von besonders schwerem Diebstahl zu verzeichnen. Von Tageswohnungseinbrüchen blieben die St. Georgener Bürger im vergangenen Jahr verschont.
Vor Betrugsdelikten blieben St. Georgener Bürger im vergangenen Jahr dagegen nicht verschont. Hier verfolgte die Polizei 48 Fälle. Mit 13 Straftaten war die Zahl der Rauschgiftdelikte zwar „erfreulich niedrig“, wie Stehle sagte. Hier sei jedoch nicht abzuschätzen, wie hoch die Dunkelziffer ist. Gewalt gegen Polizeibeamte, bei der es 2021 noch vier Fälle gab, reduzierte sich auf einen Fall, bei dem eine Person Widerstand leistete.
Insgesamt wurden von der Polizei 214 Tatverdächtige ermittelt. Die Mehrheit der Tatverdächtigen sind mit zwei Dritteln Männer. Erschreckend für den Polizeichef ist, dass unter den ermittelten Tatverdächtigen auch zehn Kinder unter 14 Jahren gewesen sind. Diese Zahl liegt deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt.
Bei der Verkehrsunfallstatistik hatte das Polizeirevier St. Georgen für den gesamten Revierbereich insgesamt 103 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Dabei wurden 31 Personen schwerverletzt, 101 Personen erlitten leichte Verletzungen. Zwei Personen sind bei Verkehrsunfällen gestorben. Auf St. Georgen bezogen, gab es 34 Verkehrsunfälle mit zusammen sechs Schwer- und 38 Leichtverletzten. Hier mussten keine getöteten Verkehrsteilnehmer beklagt werden.
Wie Gemeinderätin Karola Erchinger sagte, bereiteten ihr die Aggressionsdelikte Sorgen. Oliver Freischlader sagte, man könne sich angesichts der Fallzahlen in der Bergstadt sicher fühlen, „auch wenn nachts die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet ist.“ Die Zunahme der Rohheitsdelikte bezeichnete Freischlader als „gesellschaftliche Entwicklung, die zeigt, dass man den Respekt voreinander verloren hat.“