Einfach mal das Auto stehen lassen? Die Sorge um den Klimawandel und die hohen Benzinpreise sprechen dafür. Wer jetzt allerdings statt zum Parkplatz zur Bushaltestelle geht, kommt eventuell nicht besonders weit. Das zeigt diese SÜDKURIER Datenanalyse, probieren Sie es selbst aus:

 

Die gleiche Analyse hat der SÜDKURIER auch für den Bodenseekreis, den Kreis Konstanz und für den Kreis Waldshut gemacht. Mit Klick auf die jeweiligen Namen, kommen Sie zu den entsprechenden Karten.

Für die Datenanalyse wurde 9 Uhr als Startuhrzeitpunkt festgelegt. Der erste Zug oder Bus muss bis 9.30 Uhr abgefahren sein, da die Fahrgäste auch im Alltag meist nicht über eine halbe Stunde an der Haltestelle warten würden. Die Umstiege wurden auf einen beschränkt, um eine mit einer Autofahrt vergleichbar bequeme Zugfahrt abzubilden.

Gut angebunden dank Hallenbad

Es gibt im Schwarzwald wenige Orte, von denen aus man mit Bus und Bahn weiter kommt als mit dem Auto. Von Titisee erreicht man mit der Bahn in zwei Stunden beispielsweise Karlsruhe. Das ist mit dem Auto kaum zu schaffen. Und auch Friedrichshafen taucht als erreichbare Haltestelle von Titisee aus auf der Karte auf. Das liegt allerdings an den Fernbussen die von verschiedenen Städten das Spaßbad in Titisee anfahren. Mit der Bahn bräuchte man für die Strecke von Titisee nach Friedrichshafen dreieinhalb Stunden.

Von Fernbussen und Städten, in die man mit dem Bus schneller kommt als mit dem Auto, kann man an der Haltestelle Mönchweiler am Weiherdamm nur träumen. Offenburg und Radolfzell sind dort nach zwei Stunden die am weitesten entfernten Stationen.

In zwei Stunden nur zwölf Kilometer zurück gelegt

Das ist im Vergleich zu Niedereschach noch weit. Denn dort fahren an der Haltestelle Altes Rathaus zwischen 9 Uhr und 9.30 Uhr insgesamt nur zwei Busse. Wer einen davon nimmt, muss ein paar Minuten später umsteigen. Und kommt zumindest bis nach Villingen-Schwenningen, dann sind Zeit und Umstiege aufgebraucht. Das ist eine Strecke von ungefähr zwölf Kilometern. Mit dem Auto schafft man es zur gleichen Zeit bis an den den Züricher See.

Fernverkehr macht den Unterschied

Generell gilt, je näher ein Bahnhof, desto weiter kann man mit dem öffentlichen Verkehr in zwei Stunden reisen. Am besten ein Bahnhof mit Fernzuganbindung. Doch die sind in der Region selten. Wer einfach nach Freiburg oder Singen kommt, kommt auch gut weiter. Wer dagegen weit von einem Bahnhof entfernt wohnt, schafft es oft kaum weiter als bis zur nächsten größeren Stadt. Oder nur bis zum anderen Ende der Bushaltestelle.

Über 150 Haltestellen werden in den zwei Stunden gar nicht angefahren

Denn die Haltestellen, die zwischen 9 Uhr und 11 Uhr gar nicht angefahren werden, sind auf der Karte nicht abgebildet. Aber es gibt sie auch im Schwarzwald-Baar-Kreis. Und zwar über 150 Mal.

Unterwegs in die Zukunft

Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Unterwegs in die Zukunft“. Die Volontäre des SÜDKURIER haben sich gefragt, welche Probleme es bei der Mobilität in der Region gibt und wie diese gelöst werden können. Hier finden Sie alle Geschichten des Projekts.

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