Schwarzwald-Baar (tob) Derzeit wird von allen Seiten dazu aufgefordert, solidarisch zu sein und seinen Mitmenschen zu helfen. Aber nicht nur Menschen brauchen Hilfe, auch Vierbeiner sind auf Unterstützung angewiesen. Das Kreistierheim Schwarzwald-Baar und die Tierschutzvereine im Landkreis haben deshalb eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, damit die lokale Politik tätig wird.
„Wir wollen das Katzenelend eindämmen und die Bevölkerung aufklären“ sagt Lydia Schonhardt vom Tierschutzverein Villingen-Schwenningen. „Vielen ist nicht bewusst, wie schnell sich die Katzen vermehren und welches traurige Schicksal ihre Kleinen haben.“ Jede unkastrierte Katze könne innerhalb von ein bis zwei Jahren für hunderte Nachkommen sorgen.
Schon heute kastriere der Tierschutzverein jährlich 150 bis 170 Katzen. „Wir könnten noch mehr kastrieren, denn der Bedarf ist da. Leider sind uns oft die Hände wegen Uneinsichtigkeit der Besitzer gebunden oder weil wir es einfach nicht erfahren.“
Tierschützer fordern Schutzverordnung
Ein Lösungsansatz sei laut Tierschützer eine Katzenschutzverordnung, die aber von den Gemeinden eingeführt werden müsse. „Wir wünschen uns, dass alle Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis einsehen, dass nur eine Katzenschutzverordnung die Anzahl der Katzen in einem vertretbaren Rahmen hält.“ 1900 Unterschriften seien das Ziel, die dann an Landrat Sven Hinterseh gehen sollen.
Die Organisatoren rufen daher auf, die Petition zu unterschreiben, denn das Thema betreffe jeden, meint Lydia Schonhardt. „Plötzlich sitzt eine Katze im Garten, die man nicht kennt. Oft denkt man sich nichts dabei und plötzlich sind auch Kitten im Schlepptau. Dann wird ganz schnell nach dem Tierschutz gerufen.“
Allerdings seien Tierschutzvereine und Kreistierheim an den Grenzen des Möglichen angelangt. „Daher ist es wichtig, rechtzeitig zu kastrieren und die Tiere mittels Chip zu kennzeichnen und zu registrieren.“