Gerd Jerger

Viel Freude bereitet derzeit der Graffiti-Künstler Jochen Laufer den Menschen in der Gesamtgemeinde Niedereschach. Sowohl im Kernort als auch in den Ortsteilen Schabenhausen, Kappel und Fischbach verschönert Laufer die Vielzahl der dort vorhandenen hässlichen Stromverteiler-und sonstige „graue Kästen“.

Pause für die Meisterprüfung

Nach fast zweijähriger Pause, in der Laufer seine ganze Aufmerksamkeit der nun erfolgreich absolvierten Meisterprüfung im Werkzeugmacherbereich widmete, findet er nun in der schwierigen Corona-Krise wieder die Zeit, sich seinem neben – und freiberuflich ausgeübten Graffiti-Kunsthandwerk zu widmen. Für seine Heimatgemeinde macht Laufer dies kostenlos. Lediglich die Farbe wird von der Gemeinde gestellt.

Aufheiterung in schwieriger Zeit

Seit Laufer wieder als Graffiti-Künstler unterwegs ist, hat er mit seinen kunstvoll gestalteten Verteilerkästen vielen Menschen eine große Freude bereitet und viel Lob erhalten. Als ein Beispiel sei Ursula Haag genannt, die von ihrer Wohnung im Betreuten Wohnen, stets auf einen aus ihrer Sicht „super-hässlichen und verdreckten“ Stromverteilerkasten geblickt hat, den Laufer nun besprüht und mit Herzchen versehen hat, quasi auch als Aufheiterung und optischen Lichtblick in schwieriger Corona-Zeit. „Ich freue mich riesig“, richtet Haag ihren Dank an den Künstler.

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Sowohl Bürgermeister Martin Ragg als auch die Mitglieder des Gemeinderats waren sehr davon angetan, als Laufer schon vor geraumer Zeit den Vorschlag machte, die auf der Gemarkung Niedereschach mit ihren Teilorten zahlreich vorhandenen „Strom- und sonstige grauen Kästen“ künstlerisch zu gestalten und entsprechende Bildbeispiele vorlegte. Alle waren der Meinung, dass so ein tolles Kunstprojekt entstehen könnte und genehmigten die Bereitstellung der Farbe.

Nicht nur Farbe versprühen

Laufer lebt richtig auf, wenn er mit seiner Kunst Verteilerkästen verschönern und damit Freude bringen kann. Er legt Wert auf die Feststellung, dass er nicht nur Farbe versprüht, sondern, dass es echte Kunst ist, die er macht. Man war sich damals einig, dass die Verwaltung mit den jeweiligen Besitzern der „grauen Kästen“, sprich Telekom, Stromversorger und anderen, Kontakt aufnimmt und abklärt, ob und inwieweit diese mit einem solchen Kunstprojekt einverstanden wären.

Offene Türen eingerannt

Dabei rannte man offene Türen ein. Bevor Laufer loslegt, schaut er sich die zu besprühenden Objekte an und passt sein Motiv der Umgebung an. Zunächst reinigt und bearbeitet er dann den Untergrund, damit die Farbe gut hält. Damit das gesamte Kunstwerk auch viele Jahre hält, ohne zu verblassen, sprüht Laufer seine Werke nach der Fertigstellung mit einem durchsichtigen atmungsaktiven Hartlack ein.