13 Jahre stand das Gasthaus Sternen in Reiselfingen leer, nun wird bald wieder Leben einkehren. Nicole und Rainer Messerschmid haben das Gebäude erworben und möchten es reaktivieren.
Lagerhalle entsteht als Anbau
Zwar soll kein neues Restaurant entstehen sondern Wohnraum. Gleichzeitig möchte Schreiner Rainer Messerschmid das Familienunternehmen erweitern und einen Anbau mit einer Lagerhalle erweitern, die seitlich an das bestehende Gebäude angebaut werden soll. Die Schreinerei Messerschmid ist in unmittelbarer Nähe des Gasthaus Sternen und soll nun durch den Neubau einer 22 Meter langen und einer 5,40 Meter breiten Halle erweitert werden.
Um Schall- und Lärm zu reduzieren, sollen an der Außenseite keine Fenster angebracht werden. Das Flachdach dient gleichzeitig als Balkon für die fünf Wohnungen, die im ehemaligen Gasthaus Sternen entstehen sollen. Die Bausubstanz sei noch gut, sodass man auf eine schnelle Realisierung hoffe, so der stellvertretende Ortsvorsteher Willi Frey. Die Messerschmids seien Allrounder und in Reiselfingen bei zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten eingebunden. „Die beiden guten Geister Nicole und Rainer Messerschmid haben schon mehrfach ihr handwerkliches Geschick und ihre innovativen Fähigkeiten unter Beweis gestellt“, lobte Frey. Das ehemalige Gasthaus Sternen besitze auch genügend Stellplätze, sodass es hier keinerlei Probleme geben sollte.
Der Ortschaftsrat begrüßt diese Maßnahme, zumal sich so die Schreinerei Messerschmid eine zukunftsfähige Existenz sichere. Der Blick in die Ortschronik zeigt, dass bereits 1907 der Schreiner Josef Messerschmid genannt wird. Die Schreinerei ging an Schreinermeister Franz und 1971 an Rudolf Messerschmid, dem heutigen Senior, über.
Drei Generationen Hinterseh prägen das Gasthaus
Interessant ist auch die Geschichte des Gasthauses Zum Sternen. So durfte bereits 1840 Josef Höfler Bier und Wein ausschenken, Speisen verabreichen und Gäste beherbergen. 1922 begann die Ära Hinterseh mit Karl Hinterseh aus Oberrottweil. 1963 übernahmen Egon und Inge Hinterseh das Gasthaus, 1995 führte es Benedikt Hinterseh zu einem Gourmettempel. Nach dessen Wegzug blieb das Gebäude leer. Im Jahr 2015 war das Gasthaus Sternen zwar mal in den Blickpunkt für ein Flüchtlingsheim gekommen, das allerdings nicht realisiert wurde.