Jahr 2019 hat Erzbischof Stephan Burger das Projekt Kirchenentwicklung 2030 ins Leben gerufen. Die umfassende und tiefgreifende Veränderung in der Kirche – bedingt durch Priestermangel, aber auch massive Kirchenaustritte – trifft auch das Dekanat Neustadt und damit die Pfarrei Heilig Kreuz Löffingen.

„Noch gibt es viele Fragen zu klären“, informiert jetzt Dekan und Löffinger Stadtpfarrer Johannes Kienzler. Das Thema sei sehr komplex und erfordere deshalb auch eine intensive Vorbereitung und die Schaffung von Rahmenbedingungen, um die Kirche lebendig zu erhalten. Außerdem setzte man auf Transparenz, so Kienzler, der zusammen mit Dekanatsreferentin Veronika Kreutz als lokaler Projektkoordinator aktiv bei diesem Prozess mit dabei ist. Aus dem Dekanat Neustadt mit den Kirchengemeinden Löffingen, Titisee, Dreisamtal, Friedenweiler, St. Märgen-St. Peter und östlicher Hochschwarzwald wird eine Pfarrei entstehen. Wie die neue Pfarrei benannt wird und wo der Sitz der Pfarrei sein soll, steht noch nicht fest.

Ordinariat trifft finale Entscheidung

Sinnvoll wäre laut Kienzler genügend Platz in der Kirche, dass sie barrierefrei ist und möglichst von allen Ecken der neuen Pfarrei gut und mit dem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar, so die Pläne. Bis die Pläne realisiert werden können, gibt es also noch viel Gesprächsbedarf. Der Vorschlag des Projektteams wird dem Ordinariat vorgestellt, welches dann die Entscheidung treffen wird. Die einzelnen Pfarrgemeinderäte und Stiftungsräte werden laufend informiert. Bis Ende dieses Jahres soll auf jeden Fall der Personalschlüssel feststehen. Angedacht ist, dass jede Pfarrei einen leitenden Pfarrer und einen hauptamtlichen Geschäftsführer für die Verwaltung bekommt. Wie viel Personal es darüber hinaus braucht (angefangen von Pfarrern, über Vikare, bis hin zu Gemeinde- oder Pastoralreferenten), wird sich aus diesem Schlüssel ergeben. Die Frage ist: Wie viele Pfarrer stehen überhaupt zur Verfügung? Derzeit ist man noch auf der Suche nach einem Nachfolger für Pfarrer Johannes Hermann (bis zum Herbst hat er noch die Leitung der Seelsorgeeinheit Titisee inne). Mangel gibt es auch bei den Pastoral- und Gemeindereferenten, da viele demnächst in Ruhestand gehen.

Die Gemeindeteams werden sicherlich gestärkt werden. Angedacht ist, diese mit einem kleinen Budget auszustatten. Auch sollten sie mehr Gestaltungsfreiheiten bekommen, auch um neue Formen auszuprobieren. „Die Kirche muss lebendig sein, auch im Wandel der Zeit“, so Dekan Johannes Kienzler. Im Rahmen der Kirchentwicklung gebe es für Haupt- und Ehrenamtliche neue Räume und Möglichkeiten, Glaube vor Ort zu gestalten. Trotz der zahlreichen Kirchenaustritte in Löffingen – 99 Katholiken waren es im vergangenen Jahr – zeige sich aber auch eine große Bereitschaft, sich ehrenamtlich in der Kirche einzubringen, freut sich Kienzler.

In der neuen Struktur bildet sich die neue Pfarrei räumlich deckungsgleich mit dem Dekanat Neustadt ab, welches von Löffingen bis Kirchzarten reicht. Wichtig: Hier soll es eine Union geben, keine Fusion. Dies bedeutet, dass die bisherigen Pfarrgemeinden ihre Rechte behalten. Auch die Arbeitsverträge behalten ihre Gültigkeit, gleichzeitig sollen aber auch Synergieeffekte genutzt werden, so in den Nachrichten der Erzdiözese Freiburg zu lesen. Das Projektleitungsteam aus Vertretern der betroffenen Seelsorgeeinheiten bringt seine Vorschläge ein, die dann durch das Vorentscheidungsgesetz entweder verworfen, verändert oder ratifiziert werden. Hier wird auch geregelt, wie in Zukunft der Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat (nur jeweils einer für die gesamte neue Pfarrei) sich einbringen.