Die enorm gestiegenen Preise in der Bauwirtschaft bremsen erneut weitere Vergaben für den Bau des Immendinger Feuerwehrhauses aus. Aktuell eingereichte Angebote für die Arbeiten zum Einbau der acht Tore in der Fahrzeughalle des Gebäudes sowie für die Schlosserarbeiten lagen mit ihren Preisen doppelt so hoch, wie es noch in den Kostenberechnungen Ende 2020 vorgesehen war. Der Gemeinderat entschied in beiden Fällen, die Arbeiten noch ein weiteres Mal beschränkt auszuschreiben.

Kosten steigen rasant

Wie Ortsbaumeister Martin Kohler bei der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte, seien bei der deutschlandweiten Ausschreibung drei Angebote für die Torarbeiten eingegangen, wobei eines aufgrund eines Formfehlers ausgeschlossen werden musste. Das günstigste Angebot der Firma Hild-Moser aus Sinn lag bei einer Summe von 192.183 Euro und übertraf damit die 93.296 Euro betragende Kostenberechnung von vor knapp zwei Jahren um 106 Prozent.

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Da die Materialkosten für den Industrietorbau deutlich gestiegen sind, zog das Ortsbauamt aktuellere Preise für eine weitere Einschätzung heran und kam auf eine neue Kostenberechnung von etwa 107.500 Euro für den Torbau. Bei einem ähnlichen Preis habe auch das Angebot mit dem Formfehler gelegen, so Martin Kohler.

Neue Ausschreibung soll erfolgen

„Wir sind uns der schwierigen Lage in der Bauwirtschaft bewusst“, hob der Immendinger Bürgermeister Manuel Stärk bei der Sitzung hervor. „Dennoch hoffen wir, dass wir mit einer neuen, beschränkten Ausschreibung des Auftrags besser fahren.“ Einen über hundertprozentigen Aufschlag bei den Kosten für die Torarbeiten könne die Gemeinde einfach nicht hinnehmen.

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Ganz ähnlich sah es bei den Schlosserarbeiten aus, bei denen sich das einzige wertbare Angebot auf einen Betrag von 60.414 Euro belief. Dieses lag gegenüber der Kostenberechnung von Ende 2020 mit 31.562 Euro immerhin um 91 Prozent über den Erwartungen. Eine aktualisierte Kostenberechnung des Ortsbauamts für das Schlossergewerk kam auf etwa 38.000 Euro.

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Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zu, und hob in beiden Fällen die Ausschreibung der Tor- und Schlosserarbeiten aufgrund der Budgetüberschreitung auf. Bei den Torarbeiten will man zudem die besonders teuer gekommenen Blechverkleidungs-Anschlüsse an die Tore erst wieder mit den Fassadenarbeiten ausschreiben, was laut Ortsbaumeister Kohler eventuell eine günstigere Lösung sei.

Projekt mit hohen Zuschüssen

Gemeinderat und Schreinermeister Heimrad Buhl wies bei der Sitzung auf die steigenden Anforderungen hin, die das Handwerk bei der Angebotsabgabe erfüllen muss. Das Erstellen solcher Angebote sei sehr kompliziert und zeitraubend. Ortsbaumeister Kohler bestätigte, dass allein schon die Vorbemerkungen bei den Ausschreibungen seitenweise gelesen werden müssten und dass die Angebotsabgabe nicht einfach sei. „Aber wir bekommen fast eine Million Euro Zuschüsse für das Projekt und müssen uns eben sehr genau an die Vorschriften halten.“