Seit nahezu elf Jahren ist das Pfarrer-Gespann Martin Patz und Axel Maier in der katholischen Seelsorgeeinheit Immendingen/Möhringen aktiv. Nun übernimmt Axel Maier zum 1. Oktober die Leitung der Pfarreien Immendingen, Möhringen, Eßlingen, Hattingen, Ippingen, Mauenheim und Zimmern, während Martin Patz am 1. November eine neue Stelle als Pfarrer der Seelsorgeeinheit Heitersheim antritt.
Auf Pfarrer Patz sollen ein Priester der Weltkirche und ein Gemeindereferent folgen. Wer diese beiden Aufgaben übernehmen wird, ist noch offen. „Der neue priesterliche Mitarbeiter kann aus einem anderen Land oder von einem anderen Kontinent kommen,“ sagt Pfarrer Maier. Auf die Stellenausschreibung für den Gemeindereferenten hat sich noch kein Bewerber gemeldet.
Zehn Seelsorgeeinheiten ohne Pfarrer
Sicher ist, dass die beiden Neuen mit den ihnen möglichen Tätigkeiten keine 100-prozentige Pfarrerstelle wie die von Pfarrer Patz ersetzen können. „In der Diözese gibt es zehn Seelsorgeeinheiten, die gar keinen Pfarrer mehr haben“, so Patz. Daher sei es nicht verwunderlich, dass seitens des Erzbischofs den 45 Jahre (Maier) sowie 50 Jahre (Patz) alten und damit noch recht jungen Pfarrern getrennte Stellen in zwei benachbart liegenden, verwaisten Seelsorgeeinheiten angeboten wurden.
Pfarrer Patz bewarb sich im März in Heitersheim im Markgräfler Land. Pfarrer Maier dagegen will noch weitere Jahre bleiben. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen,“ sagen sie nach langer, enger Zusammenarbeit.
Erste Pfarrerstelle im Jahr 2010
Beide traten im August 2010 in der Seelsorgeeinheit ihre erste Pfarrerstelle an, nachdem sie sich schon vom Studium in Freiburg kannten und der aus Weil am Rhein stammende Martin Patz zuvor in Elzach und Pforzheim Vikar war, Axel Maier aus Zell im Wiesental in Karlsruhe und Meßkirch.
Der in Möhringen wohnende Pfarrer Patz war damals Ansprechpartner für Möhringer, Eßlinger und Hattinger Katholiken, Pfarrer Maier bezog das Immendinger Pfarrhaus und stand für den Kernort, Mauenheim, Ippingen und Zimmern bereit.
1000 weniger als vor elf Jahren
„Bis Corona kam, waren wir dennoch beide in allen Pfarreien präsent,“ sagt Maier. Anfangs waren es in der Seelsorgeeinheit noch rund 1000 Gläubige mehr. Ein Großteil dieser Tausend sei inzwischen verstorben. Patz: „Auf rund 70 Beerdigungen im Jahr kommen nur rund 20 Taufen.“
Es habe aber auch Kirchenaustritte gegeben. Die Zahl der Erstkommunikanten liegt 2021 mit 35 noch bei gut der Hälfte, bei der Firmung sind es noch 60 statt einst 90 Firmlinge. Die Vorbereitung der Kommunikanten für ihr auf 3. Juli verlegtes Fest wird durch die Corona-Vorgaben erschwert, und auch wie die für 14. November geplante Firmung ablaufen wird, steht noch nicht fest.
Pastoral 2030 bringt Veränderungen
Mit Bedauern kommentieren die Pfarrer die „massiven Einschränkungen“, die wegen der Pandemie auf die Seelsorgeeinheit zugekommen seien. Mit der Strukturreform Pastoral 2030 werde die Arbeit aber auch danach nicht leichter.
Dekanate werde es mit der ab 2026 beginnenden Umsetzung nicht mehr geben, dafür große Pfarreien, erläutert Axel Maier. Ganz Immendingen und Möhringen/Eßlingen gehören dann voraussichtlich zur neuen Pfarrei Donaueschingen, ebenso Geisingen, Hüfingen, Bräunlingen, Blumberg, Bad Dürrheim und Emmingen-Liptingen.