Begegnungen mit einer besonderen Tierart – dies bietet der Alpakahof Schöndienst mit seinen Alpaka-Wanderungen. Bei den Wanderungen lernen die Besucher erstmals die acht Alpakas kennen. „Wir haben mittlerweile einen Hengst, fünf Stuten sowie zwei Fohlen. Ein männliches namens Gisbert, welches erst Ende Juli mit seiner Mutter zu uns kam, und die kleine Primalia, welche das erste Fohlen ist, welches bei uns auf dem Hof zur Welt kam“, sagt Lisanne Schöndienst.

Beim ersten Kennenlernen beschnuppern sich die Tiere und die Besucher. Für diesen Start nimmt sich die Alpakahof-Betreiberin sehr viel Zeit und beantwortet alle Fragen, denn für sie ist es sehr wichtig, dass die Besucher verstehen, wie sie sich zu verhalten haben und warum gewisse Dinge nicht gemacht werden dürfen.
„Zuerst werden die Alpakas von den Besuchern mit Kraftfutter gefüttert. Dabei erkläre ich auch oft, dass die Tiere anderes Futter nicht vertragen, denn Alpakas sind quasi Diabetiker und können Zucker nicht so leicht verarbeiten wie andere Tiere.“ Dadurch, dass die Tiere aus den Anden stammen, sei der Verdauungstrakt nur für dort bekannte Lebensmittel ausgelegt.

Nach dem Füttern geht es dann los, um mit Julchen und Pepper einen kleinen Spaziergang von knapp 30 Minuten zu machen. Dabei geht es über Stock und Stein und die Besucher können die Alpakas an der Leine führen. Je nach Laune der beiden Tiere kommt es manchmal aber auch vor, dass eher die Alpakas die Menschen an der Leine führen.
Doch bevor ein Alpaka sich an der Leine führen lässt, muss einiges mit den Tieren trainiert werden. Alpakas lassen sich eigentlich nicht gerne vom Menschen anfassen. Gerade in den jungen Jahren als Fohlen sollte man die Tiere auch nicht anfassen. Macht man dies, so wird man von den Tieren als gleichgesinnt gesehen, was dazu führen kann, dass sie sich später mal gegen einen wenden, erklärt Lisanne Schöndienst.
Deshalb können erst größere Tiere und keine Crias – so lautet der Fachbegriff für Alpaka-Fohlen – trainiert werden. „Unser Pärchen, Julchen und Pepper, war, als wir sie gekauft haben, bereits soweit, dass man mit ihnen Wanderungen machen konnte. Nun habe ich damit angefangen, weitere Alpakas zu trainieren. Unter anderem auch deshalb, weil unser Julchen auch bald Mama werden soll“, freut sich Lisanne Schöndienst.
Die ersten Trainingseinheiten beinhalten dabei das Desensibilisieren der Tiere. Das heißt, dass die Tiere zuerst von Lisanne Schöndienst gestreichelt, beziehungsweise angefasst werden.
Haben sie sich daran gewöhnt, geht es mit dem nächsten Schritt weiter: mit dem Halftertraining: „Beim Halftertraining gewöhne ich das Tier langsam daran, ein Halfter zu tragen. Dabei achte ich stets darauf, dass ich das Tier nicht überfordere. Das heißt, das Halfter wird nicht sofort korrekt angelegt, sondern zuerst einmal nur kurz über die Nase gelegt. Im nächsten Schritt wird die Zeit verlängert, bis ich es dann über den kompletten Kopf ziehe und dies trainiere“, erklärt Lisanne Schöndienst.
Bei den Erklärungen und dem Umgang mit den Tieren wird klar, wie wichtig ihr das Tierwohl ist: Bockt das Tier, so wird es zu nichts gezwungen. Der Hofbetreiberin auch wichtig, dass sie die Tiere selbst anhalftert, denn so werden sie keinem unnötigen Stress ausgesetzt.
Anmeldungen
Die Alpaka-Wanderungen können unter Telefon 0151/16470977 oder via Mail (schoendienst.alpakas@gmail.com) bevorzugt für folgende Termine gebucht werden: dienstags 9 beziehungsweise 10 Uhr, donnerstags 12.30 Uhr, samstags 9, 10 beziehungsweise 13 Uhr sowie sonntags entweder 9, 10 oder 13 Uhr. Andere Termine sind gegebenenfalls nach Absprache mit den Veranstaltern ebenfalls möglich. Die Wandertour dauert zwischen einer und anderthalb Stunden. Bei jeder Wanderung können zwei Alpakas von den Besuchern geführt werden. Lisanne Schöndienst empfiehlt bei den Touren, dass Kinder unter sechs bis sieben Jahren von Erwachsenen begleitet werden, da das Führen der Tiere Kleinkindern noch sehr schwer fällt. Ab sechs beziehungsweise sieben Jahren dürfen die Kinder das Alpaka selbst führen.