Hüfingen-Mundelfingen Eine überwältigende Resonanz hatte das erste Stadtteil-Gespräch inklusive Ortsrundgang in Mundelfingen trotz nasskalter Witterung. Die Intention, die Verwaltung, Gemeinde- und Ortschaftsräte abseits großer Projekte in lockerem Austausch mit der Bevölkerung für Themen zu sensibilisiert, die den Bürgerinnen und Bürgern in Mundelfingen unter den Nägeln brennen, erfüllte sich. Bürgermeister Patrick Haas war erfreut, dass die Ziele, welche sich Verwaltung und Gemeinderat mit dem neuen Format gesetzt haben, voll aufgegangen seien.

Begonnen hatte das Stadtteil-Gespräch mit einem Ortsrundgang unter Leitung der Mundelfinger Gemeinde- und Ortschaftsrätin Kathrin Schwarz. Dort informierten sich die rund 60 Anwesenden im Feriendorf Wutachschlucht von Hannelore und Jochem Schaaf über ein touristisches Erfolgskonzept, das in den vergangenen Jahrzehnten am Rande von Schwarzwald schon viele Menschen begeisterte.

Der in den vergangenen Jahren mit Wartehäuschen und Spielgeräten neu gestaltete Schulhof war die nächste Station. Die Mundelfingerin Christine Harms-Höfler nutzte die Gelegenheit, um auf das Schnakenproblem hinzuweisen, welches in diesem Sommer den Alltag im Ortskern nahezu wieder unerträglich gemacht habe. Das Problem ist nicht neu, doch war es in den Jahren zuvor kein Thema mehr gewesen. Ortsvorsteher Michael Jerg appellierte deshalb an die Gemeinderäte, entsprechende finanzielle Mittel im Haushalt für einen Fachberater einzustellen, der sich des Themas annehmen könnte. „Die bisherigen Beratungen vor ein paar Jahren wurden jeweils durch rund 3000 Euro an Eigenmitteln finanziert“, bat Jerg, das offensichtlich auch in Hausen vor Wald aufgetauchte Problem im Gemeinderat zu diskutieren.

Kein städtisches Thema, aber dennoch für alle von Interesse war der aufgrund einer einsturzgefährdeten Kirchenmauer seit Jahren gesperrte Fußweg auf der Nordseite der Peter-Thumb Kirche. Pfarrgemeinderats-Co-Vorsitzender und Gemeinderat Harald Weh appellierte an den Ortschaftsrat bezüglich Kirchensanierung wachsam zu sein: „Wir haben beschlossen, dass das Geld aus dem Verkauf des Pfarrhauses – Interessenten sind vorhanden – für die Sanierung eingesetzt wird. Hierzu zählt auch die Sanierung der Kirchenmauer.“

In der von Gemeinderat Markus Leichenauer geleiten Diskussion im Foyer der Aubachhalle nutzte Ferdinand Bäurer die Chance, auf den seit Jahren schlechten Zustand der Mundelfinger Feldwege hinzuweisen: „Wir haben mit 98 Kilometer an Feldwegen auf der Gemarkung Hüfingen eine Strecke wie keine andere Gemeinde im Kreis zu unterhalten und zu sanieren.“ Bauamtsleiter Thilo Mayer verwies auf das im Gemeinderat beschlossene Jahresbudget von 200.000 Euro. „Die Feldwegekommission einigte sich bereits vor Jahren, risikobasiert und abwechselnd in allen Ortsteilen Feldwegsanierungen zu beschließen“, erläutert er, weshalb in Mundelfingen die kostenintensiven Sanierungen nicht spontan erfolgen können. Bürgermeister Haas verwies zudem auf den aus konjunkturellen Gründen schleppenden Grundstücksverkauf, der aktuell die städtischen Einnahmen schmälert. „Hüfingen geht es noch verhältnismäßig gut.“ Haas erinnert jedoch daran, dass es im Vergleich zur Vergangenheit immer wichtiger werde, die Wünsche auf der Haushaltsliste im Gemeinderat abzuwägen und zu priorisieren, um nicht in einen Abwärtssog zu geraten.

Fritz Bader empfahl, die innerörtliche Geschwindigkeit der Autofahrer auf der L171 von Ewattingen nach Mundelfingen verstärkt zu kontrollieren. Er verwies als Anwohner der Wutachstraße auf das Verhalten vieler Autofahrer, die am Ortseingang die Temporeduzierung innerorts nicht beeindrucke.

Anwesend war zudem der neue Inklusionsbeauftragte Lars Hauser, der für sein Interesse an möglichen Optimierungsmaßnahmen im Bereich behindertengerechte Gestaltung viel Beifall erhielt.