Gabi Lendle

Die Lucian-Reich-Gemeinschaftsschule hat sich im vierten Jahr ihres Bestehens bestens bewährt und wird von Schülern und Eltern aus dem gesamten Umkreis geschätzt. Aktuell wird gerade die letzte Klasse 9 der herkömmlichen Hauptschule verabschiedet. Im kommenden Schuljahr 2017/18 werden insgesamt 560 Schüler die Grund- und Gemeinschaftsschule besuchen, das sind 30 mehr als im jetzigen Schuljahr und damit so viele wie noch nie. Mit dieser großen Anzahl an Schülern rückt man der Obergrenze von 600 Schülern schon sehr nahe. Nach den Sommerferien werden die Erstklässler in zwei Klassen eingeschult, die Gemeinschaftsschule wird weiterhin mit drei fünften Klassen fortgeführt. Im Schuljahr 2019/20 werden die ersten Abschlussschüler die Gemeinschaftsschule mit dem Mittleren Bildungsabschluss verlassen.

Einige Lehrkräfte verlassen die Schule aus familiären Gründen, wegen Mutterschutz und Elternzeit. In den verdienten Ruhestand wechselt die geschätzte und langjährige Lehrkraft Sabine Mosbacher. Wegen Lehrermangels ist die Situation mit den Neueinstellungen noch nicht endgültig abgeschlossen. Es werden aber im kommenden Schuljahr insgesamt 55 Lehrkräfte an der Schule unterrichten.

Fest steht, dass die Klassen acht und neun im neuen Schuljahr die bereitgestellten Container beziehen. Die Stadt hat drei der mobilen Klassenzimmer gekauft, die im Stapelverfahren übereinander im kleinen Hof neben den Fahrradständern platziert werden. "Das ist der einzige Platz, der uns noch zur Verfügung steht", erklärt Schulleiter Franz Dury, der darauf hinweist, dass die Ausstattung eines jeden Containers der eines modernen Klassenzimmers entspricht. So sind die Container unter anderem mit digitalen Tafeln ausgestattet. Wann mit den Abrissarbeiten des alten Querbaus begonnen wird, steht noch nicht genau fest. In den späteren Neubau sollen nach der Fertigstellung laut Planung die Klassen fünf bis acht einziehen. Ebenso soll der Lehrer- und Verwaltungsbereich dort zentral zwischen Grund- und Gemeinschaftsschule untergebracht werden. Geplant ist, dass der jetzige Bereich der Verwaltung eine Neunutzung für verschiedene Klassen und Lernbereiche erfährt.

"Wir werden erstmals im neuen Schuljahr eine Kooperation mit der Stadtmusik Hüfingen sowie mit der Kunst- und Musikschule Donaueschingen starten", berichtet Schulleiter Franz Dury. Bei dem gemeinsamen Projekt wird in der dritten Klassenstufe eine Bläserklasse eingerichtet, die im normalen Musikunterricht an der Schule stattfindet. Die Bläserklasse bietet den Kindern die Möglichkeit, an verschiedenen Blech- und Holzblasinstrumenten sowie am Schlagzeug im Gruppenunterricht teil zu nehmen. Nach einem halben Jahr Ausbildung wird das gemeinsame Musizieren durchs Spielen im Orchester gefördert. Dadurch besteht auch anschließend eine Ausbildung für das Jugendorchester der Stadtmusik.

Die Kinder können dann auf den Instrumenten ihres Wunsches unter Anleitung von Lehrkräften der Musikschule lernen und sich darauf spezialisieren. Sie werden von der Stadtmusik angeschafft und können kostengünstig von den Eltern geliehen werden mit der Aussicht auf Übernahme, wenn das Kind Gefallen daran hat. Somit besteht für die Eltern die Möglichkeit einer kostengünstigen Musikausbildung ihrer Kinder. In einem Fragebogenverfahren wurden die Eltern bereits informiert. Das Gemeinschaftsprojekt soll später auf die vierte Klassenstufe ausgeweitet werden.

Die Arbeiten

Der Zeitdruck ist groß: Bis das neue Schuljahr beginnt sollen die Container, die übergangsweise genutzt werden, aufgestellt sein. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen. Für den Neubau, der anstelle des alten Querbaus realisiert werden soll, wurden die europaweiten Ausschreibungen für die Planungen bereits abgeschlossen. Der ursprüngliche Architekt kam dabei nicht zum Zuge. Die Objektplanung wird ein Büro aus Stuttgart übernehmen. Die Generalfachplanung bleibt jedoch in Hüfingen, denn in diesem Bereich wurde das Ingenieur-Büro Liebert berücksichtigt. Auch an einer weiteren Baustelle wurde gearbeitet: Aktuell sind auch Teile der Schule in einem Wohnhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergebracht. Die Eigentümerin möchte das Gebäude verkaufen und die Stadt hat Interesse daran bekundet.