Ende 2022 schlug eine Studie der Bertelsmann-Stiftung Alarm. Für das Jahr 2023 sollen etwa 384.000 Kitaplätze fehlen. Viele Eltern verzweifeln auf der Suche nach Betreuung für ihre Kinder und Kommunen haben große Probleme, den Rechtsanspruch auf selbige für alle zu gewährleisten.

Auch Nadine Lux aus Donaueschingen stand jüngst vor der Problematik, einen neuen Kindergarten für ihren vier Jahre alten Sohn Niklas zu finden. Lange Wartelisten und überlastete Pädagogen trieben die gelernte Bürokauffrau vor einigen Monaten an, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie versucht die Kita-Landschaft in Donaueschingen nach skandinavischem Vorbild zu revolutionieren. Wie steht es heute um das Projekt?

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Hindernis Gebäudesuche

Als größte Hürde zeichnet sich die Gebäudesuche aus. Jene mutiere laut Lux zu einem kleinen Wettlauf gegen die Zeit. Soll die Kita nach skandinavischem Vorbild noch dieses Jahr in die Planungen aufgenommen werden, muss schnell eine räumliche Lösung präsentiert werden. „Die Stadt hat uns klar mitgeteilt, dass wir in die diesjährige Bedarfsplanung nicht aufgenommen werden, wenn wir bis Pfingsten kein Gebäude haben oder ein neues Konzept vorlegen.“

Wer dazu eine Idee hat – oder das Anliegen von Nadine Lux unterstützen möchte, der erreicht sie unter nadine.lux1@gmx.de oder telefonisch unter 0162 2015707.

Für die Aufnahme in die Bedarfsplanung und die damit verbundene finanzielle Förderung durch die Stadt, benötigt diese laut Pressesprecherin Beatrix Grüninger eben diese Sicherstellung der Örtlichkeit. Bisher liege der Stadt lediglich ein theoretisches Konzept vor, so die Pressesprecherin.

Um Förderung von der Stadt zu erhalten, müssen Nadine Lux und der schwedische Träger zuerst ein geeignetes Gebäude für ihre ...
Um Förderung von der Stadt zu erhalten, müssen Nadine Lux und der schwedische Träger zuerst ein geeignetes Gebäude für ihre Kindertagesstätte finden. Noch eine erfolglose Suche. | Bild: Simon, Guy

Die Initiatorin plant, ein altes, ungenutztes Gebäude zu finden und im Sinne der Nachhaltigkeit zum Leben erwecken. Es muss aber auch Raum für genügend Kinder bieten, damit die Kita kein dauerhaftes Verlustgeschäft wird. Daran scheiterte bereits ein vielversprechender Kandidat, eine alte Gaststätte in Wolterdingen.

Alternative könne aber für Lux auch generationenübergreifende Kooperationen etwa mit einem Seniorenheim sein, das freie Räumlichkeiten zur Verfügung stellen könnte.

Die Tür bleibt offen

Lux versichert, dass sie gemeinsam mit dem Träger Atvexa bis zuletzt weiter fieberhaft ein passendes Gebäude suchen werde – auch dann, wenn sie nicht in die diesjährige Bedarfsplanung aufgenommen werden.

„Die Gebäudesuche in Donaueschingen wird weiterhin im Vordergrund stehen“, unterstreicht die 37-Jährige. Konzeptuell soll sich das Projekt weiter konkretisieren und in Richtung Naturkindergarten orientieren. Dafür habe sie auch schon die Unterstützung vom Träger signalisiert bekommen.

Auch für die Stadt bleibt die Tür für das Kita-Projekt über die diesjährige Planung hinaus weiter offen. „Die Stadt steht dem Projekt nach wie vor positiv gegenüber“, so Grüninger. Bei der Sitzung des Hauptausschusses des Amts für Bildung und Soziales am 20. Juni wird die Bedarfsplanung für 2023/24 inklusive der geförderten Kinderbetreuungsangebote vorgestellt.

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