Donaueschingen (bea) Ein Fest der Klaviermusik soll es werden. Die Musikschule Donaueschingen wird am Wochenende in Klaviertönen schwelgen. 28 junge Leute werden einen Tag lang in einem Schulwettbewerb die Saiten zum Schwingen bringen und die Räume mit Klängen vibrieren lassen. Darauf jedenfalls freut sich schon Tage vorher Michael Kanczyk: Der engagierte Musikpädagoge und Klavierlehrer hat diesen Wettbewerb vor zwölf Jahren ins Leben gerufen und seither ist er aus dem Leben der Musikschule nicht mehr wegzudenken. In der Regel nehmen zwischen 20 und 35 junge Leute daran teil.

Kinder und Jugendliche in sieben Altersgruppen werden sich am Samstag, 26. November, in den Räumen der Schule einer Jury stellen und ihr Können zeigen. Einen Tag später, am Sonntag um 17 Uhr, wollen die Preisträger des Klavierwettbewerbs im Stockhausen-Saal der Donauhallen zu einem Konzert einladen und sich von den Zuhörern feiern lassen. Ihre Lehrer Beate Mußgnug-Maier, Eri Ogawa-Listmann, Isabela Stan und Michael Kanczyk haben die Schüler auf ihre Auftritte vorbereitet und Stücke unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade mit ihnen erarbeitet. Reichlich organisatorische Vorarbeiten fielen dabei für Lucija Peltier im Sekretariat und Dieter Kraus, den stellvertretenden Schulleiter, an.

Die jugendlichen Klaviervirtuosen haben in der Regel gut ein halbes Jahr Arbeit und Üben hinter sich, und das Ziel vor Augen, ihre zwei Stücke aus zwei Musikepochen in die Hände und in den Kopf zu bekommen. Und die Werke möglichst eindrucksvoll zu interpretieren: Seien es Bach, Mozart, Schostakowitsch, Liszt, Beethoven oder Chopin.

Da geht es natürlich auch um eine gute Spieltechnik, erläutert Michael Kanczyk, die Aufgabenstellung. Man brauche das Handwerkliche, um sich in der Musik auszudrücken, "aber bei aller exzellenter Technik muss Musik auch berühren und das Gefühl ansprechen." Der Klavierlehrer nennt Begriffe wie Ausdruck, Klangfarben, Differenzierung und Dynamik. Daran arbeiten Lehrer wie auch Schüler gemeinsam: Man setzt sich mit verschiedenen Interpretationen auseinander, entdeckt etwas an der Führung der Hand und versucht dies weiter zu vermitteln.

Man wolle aber die Schüler nicht überfordern, die Wertung und die Punktzahl seien nicht wichtig, stellt Kanczyk klar, es gehe um den individuellen Kenntnisstand des Schülers, um die Möglichkeit des Austauschs untereinander, um Beobachten und Möglichkeiten, die man weiter entwickeln könne. Der Musikpädagoge freut sich darüber, dass beim Wettbewerb schon richtig große Literatur gespielt werde, sei es die Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt oder Etüden von Frédéric Chopin.

Klavierwettbewerb

Rund 120 Schüler besuchen an der Donaueschinger Musikschule den Klavierunterricht. Mit dem 54-jährigen Klavier- und Musikdozenten Michael Kanczyk ist seit gut 20 Jahren ein engagierter Künstler und Klavierlehrer in Donaueschingen tätig. Kanczyk stammt aus Oberschlesien, studierte an der Musikakademie in Kattowitz und besuchte Meisterkurse bei Rudolf Buchbinder in Zürich und Homero Francesch im Berner Oberland. Seit 1995 ist Kanczyk Dozent an der Musikhochschule Trossingen. Kanczyk hat 2004 zum ersten Mal den schulinternen Wettbewerb ins Leben gerufen. (bea)