Die wichtigsten städtebaulichen Maßnahmen der jüngeren Donaueschinger Stadtgeschichte? Das sind zweifelsfrei die Sanierung der Donauquelle und des Residenzbereichs. Seit November 2015 erstrahlen eine der wichtigsten Touristenattraktionen im Schwarzwald-Baar-Kreis und der öffentliche Raum zwischen Stadtkirche St. Johann und der Schützenbrücke beziehungsweise dem Brigachufer in neuem Glanz. Keine Frage: Hier stimmt die Aufenthaltsqualität, Postplatz und Lammplatz bestechen mit ihrem Treffpunktcharakter, gestalterischen Charme und urbanen Flair. So urteilte auch die Initiative Baukultur Schwarzwald, die die umfangreichen Baumaßnahmen mit dem Architekturpreis 2016 adelte.

Den Donaueschingern hat die Millionenmaßnahme ein neues Fest beschert: das Donauquellfest. Das erlebte 2016 seine Premiere und sollte eigentlich einmalig bleiben. Zum Glück nur eigentlich. Denn weshalb sollte ein von Stadtbürgern und Auswärtigen gerne angenommenes Ereignis nicht in Serie gehen? Und so wird der Residenzbereich samt Brauereigelände am Wochenende 29./30. Juni zum dritten Mal zur Festmeile. Veranstalter sind erneut die Stadt, die Fürstenberg-Brauerei, die seit der zweiten Ausgabe mit im Boot sitzt, und die Narrenzunft Frohsinn.

Das gesamte Wochenende über gestaltet Fürstenberg das Programm auf der Brauereibühne an der Schützenbrücke. Erster Höhepunkt wird hier am Samstag um 12 Uhr der Fassanstich sein, anschließend wird die Musik nicht mehr verstummen. Am Samstag gibt‘s eher Rockiges auf die Ohren und am Sonntag wird‘s blasmusikalisch. Mit einer Ausnahme: Am Sonntagabend tritt mit „Blackslash“ der Gewinner des Fürstenberg-Lokal-Derbys 2015 auf. Den Sonntag hat Fürstenberg als „Tag der Braukultur“ konzipiert. Zwischen 11 und 17 Uhr werden in der Brauerei Themen rund ums Brauen präsentiert – von einer Bier-Olympiade über die Arbeit eines Küfers bis hin zu Exponaten aus dem Hopfenmuseum Tettnang. Übrigens haben die Azubis extra ein exklusives Bier nur für diesen Tag eingebraut. Da wird die angekündigte Landes-Bierkönigin Laetitia Nees sicherlich auch einen Schluck verkosten.

Die Stadt Donaueschingen lässt die weiteren Veranstaltungsplätze bespielen. Das sind die Piazza an der Stadtkirche, die Donau-Lounge direkt an der Donauquelle und der Donaumarkt entlang der Straße An der Stadtkirche. Der Donaumarkt wird in diesem Jahr von Marketendern aus der Slowakei bestückt sein, nachdem 2017 Österreich als Gastland zum Zuge gekommen war. Da das Donauquellfest auch Kinderfest sein will, bereitet die Stadt für ihre jüngsten Besucher ein umfangreiches Kinderprogramm vor – mit Aufführungen einer Puppenbühne, Workshops des Kinder- und Jugendmuseums, Hüpfburg und Donau-Memory.
Das Donauquellfest mündet am Montag, 1. Juli, ins Gregorifest. Tagsüber richtet sich das Programm an Kinder und zum Feierabend spielen die Stadtkapelle und die Schulband des Fürstenberg-Gymnasiums auf.
Schönheit kostet
Rund 2,7 Millionen Euro haben die Sanierung der Quelle (1,5 Millionen) mit der langwierigen Trocknung der Steinfassung sowie die neue Treppe und der Aufzug (1,2 Millionen) für einen barrierefreien Zugang gekostet. In direktem Zusammenhang steht die Sanierung der einsturzgefährdeten Kirchenmauer durch die Pfarrgemeinde. Hierfür gab die Stadt einen Zuschuss von 420000 Euro. Die Stadt nahm aber noch viel mehr Geld in die Hand, um den Bereich zwischen Stadtkirche und Brigach neu zu gestalten. Hierfür wurden 4,7 Millionen aus dem Stadthaushalt investiert. Mit Zuschüssen wurden in die Modernisierung dieses Stadtquartiers somit fast zehn Millionen Euro verbaut. (hon)