Der Radsportverein Unterbränd und seine Bikergruppen sehen in der Initiative „bewußt Wild“ eine Kampagne gegen die Mountainbiker. Vorsitzender Rainer Wider ärgerte sich über etliche durch die Stadt Bräunlingen aufgehängte Plakate im Bräunlinger Stadtwald.

Wider erläuterte seinen Unmut über diese Aktionen, die seiner Einschätzung nach die Mountainbiker in ein schlechtes Licht setzten. „Mich stört vor allem, dass an den Infotafeln für unseren Bikepark diese ‚bewußt Wild‘-Plakate von der Stadt aufgehängt werden. Darin sehe ich einen direkten Zusammenhang, dass die Biker im Wald stören.“

Diese Schilder sind Kern einer Kontroverse.
Diese Schilder sind Kern einer Kontroverse. | Bild: Dagobert Maier

Es ärgert ihn auch, dass bei den Ankündigungen zur Bikeparcours-Wiedereröffnung gleich daneben auf „bewußt Wild“ hingewiesen wird. Wider sieht dabei Biker und Störungen im Wald in einen Zusammenhang gebracht. So werde es dargestellt, als ob es die Radsportler seien, die die Tierwelt im Wald verunsichern würden.

„In den Schildern sehe ich einen direkten Zusammenhang, dass die Biker im Wald stören“, sagt Rainer Wider, Vorsitzender ...
„In den Schildern sehe ich einen direkten Zusammenhang, dass die Biker im Wald stören“, sagt Rainer Wider, Vorsitzender Radsportverein Unterbränd. | Bild: Lutz Rademacher

Immer wieder werde dieser Zusammenhang von der Stadt aufgefrischt und in verschiedenen Publikationen gestreut. „Gerade wir als Radsportverein haben in Unterbränd dafür gesorgt, dass das Bikefahren umweltschonend abläuft. Wir sorgen auch mit einer guten Aufklärungsarbeit über das Verhalten im Wald dafür, dass die Umwelt und der Wald so weit wie möglich geschützt und nicht belastet wird“, sagt Wider.

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In einer Waldlandschaft mit einem hohen Anteil an Fichten in Monokultur, in denen die tiefe Spuren hinterlassenden Vollernte bis in die Nacht fahren, stimme die Verhältnismäßigkeit zum Bikefahren nicht mehr.

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Wider schätze die beiden Bräunlinger Förster Tom Ekert und Reinhard Merz sehr, wie er betont. Sie gingen engagiert ans Werk. Allerdings seien sie auch Vertreter der Forstindustrie und mit einem ganz anderen Auftrag unterwegs und müssten auf die wirtschaftliche Seite achten. Er könne auch nicht nachvollziehen, warum Förster für Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung für das Verhalten im Wald eingespannt werden.

Arbeitseinsatz 2022 am Bike-Parcours in Unterbränd. Die Steilwandkurven wurden erhöht und neu modelliert, um die Strecke flüssiger zu ...
Arbeitseinsatz 2022 am Bike-Parcours in Unterbränd. Die Steilwandkurven wurden erhöht und neu modelliert, um die Strecke flüssiger zu machen. RSV-Vorsitzender Rainer Wider weist Helmut Hepting mit dem Radlader ein. | Bild: Lutz Rademacher

Der Vereinsvorsitzende bedauert, dass sich die Stadt Bräunlingen an der Plakataktion beteiligt. Das gemeinsame Naturerleben finde er eine tolle Aktion, doch sie „kommt von einer ganzen anderen Richtung und sei sehr gut aufgezogen“.

Maren Ott bestätigt seitens der Stadt Bräunlingen, dass die Plakate aufgehängt wurden. Die Sachgebietsleiterin aus der städtischen Stabsstelle Kultur, Hallen und Vereine nennt die Begründung: Das Ziel der Aktion sei es, Besucher des Waldes und der Natur im Allgemeinen zu sensibilisieren.

Eine Kampagne gegen das Bikefahren sehe ich nicht. Das ist auch nicht beabsichtigt“, sagt Maren Ott, Stabsstelle Kultur, Hallen, ...
Eine Kampagne gegen das Bikefahren sehe ich nicht. Das ist auch nicht beabsichtigt“, sagt Maren Ott, Stabsstelle Kultur, Hallen, Vereine bei der Stadt Bräunlingen. | Bild: Touristinfo Bräunlingen

Als eine von mehreren Maßnahmen wurden zusammen mit den Förstern an einigen typischen Waldeingängen und Parkplätzen Plakate beziehungsweise Schilder aufgestellt. „Eine Kampagne gegen das Bikefahren sehe ich nicht. Das ist auch nicht beabsichtigt“, sagt Ott.