Bad Dürrheim (pm/rob) Das Bad Dürrheimer Jugendhaus Bohrturm feiert seine Wiedereröffnung mit einem Tag der offenen Tür. Am Samstag, 16. November, begrüßt Bürgermeister Jonathan Berggötz um 14 Uhr die Gäste am Alleenweg 24, berichtet die Stadt in einer Mitteilung. Bis 17 Uhr haben Interessierte die Gelegenheit, das Jugendhaus zu besichtigen. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und Kuchen durch die Eltern aus dem Projekt Elterncafé gesorgt. Passend zum Anlass wird Isabel Eckstein, die neue Leiterin des Jugendhauses, vorgestellt. Sie gibt Einblicke in die geplante Jugendarbeit.

Bürgermeister Berggötz sagt, er freue sich, dass die Einrichtung nach dem Abschied von Nicole Grieshaber wieder Fahrt aufnimmt: „Ich freue mich sehr, dass das Jugendhaus Bohrturm nun wieder ein lebendiger Treffpunkt für junge Menschen in Bad Dürrheim wird.“ Weiter sagt der Rathaus-Chef: „Es ist uns wichtig, dass die Jugendlichen hier ihre Ideen einbringen und das Haus aktiv mitgestalten können.“

Geschlossen war die Einrichtung zuletzt nicht komplett, die Gruppenarbeit lief weiter, etwa die Kooperationsgruppen des städtischen Jugendhauses mit den Schulen oder der Pro-Kids-Treff, wo sich Mütter montagvormittags mit ihren Klein- und Krabbelkindern treffen. Das berichtet die Stadt in ihrer Pressemitteilung. Dass der offene Betrieb mit seinem großen Veranstaltungsraum, vielfältigen Spielmöglichkeiten, der Küche und der DJ-Anlage zuletzt noch geschlossen war, hänge mit dem Wechsel in der Jugendhausleitung zusammen. Nachdem Nicole Grieshaber nach über zehnjähriger Tätigkeit zur Jugendhilfe nach Donaueschingen gewechselt ist, hat nun vor Kurzem ihre Nachfolgerin Isabel Eckstein ihre Arbeit aufgenommen.

Die Erzieherin, die eine Fortbildung zur Erziehungs- und Entwicklungsberaterin vorweisen kann, sichtete zusammen mit dem Auszubildenden Björn Seemann das vorhandene Material und räumte auf. Danach will sie zusammen mit Björn Seemann eine Konzeption für die künftige Arbeit erstellen. Gegen Ende des Herbstes soll der offene Bereich des städtischen Jugendhauses dann öffnen. „Da die bisherigen Öffnungstage Montag, Mittwoch und Freitag von den Jugendlichen mitbestimmt waren, machen wir vorerst mal so weiter, wollen aber auf die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen achten.“ Offiziell steht das Jugendhaus allen Jugendlichen ab 13 Jahren offen, der Besuch ist kostenlos.

Isabel Eckstein will aber auch Zwölfjährige willkommen heißen. Sie sieht das Jugendhaus als Einrichtung, in der Jugendliche ohne Verzehrzwang und Druck ihre Freizeit verbringen, mit Gleichaltrigen in Kontakt kommen und sich kreativ oder bei Spielen betätigen können. „Gerade unsere vielen Gesellschaftsspiele kommen bei den Kindern und Jugendlichen sehr gut an, sie bieten Spaß, ermöglichen Kommunikation, die Spieler lernen Rechnen und Teamfähigkeit“, so die Jugendhausleiterin, die in Villingen-Schwenningen geboren und aufgewachsen ist und heute in Trossingen-Schura wohnt. Zwei Lagerräume bieten genügend Material für kreative Arbeit wie Basteln und Werken. Von Speckstein und Gips über Papier, Farbe, Holz und Ton steht alles zur Verfügung.

Der 23-jährige Björn Seemann, der im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung als Jugend- und Heimerzieher steht, ist beeindruckt von der professionellen DJ-Anlage mit Mischpult, Lichtanlage, Lautsprechern sowie PC-Monitor und regte schon an, ein DJ-Projekt anzubieten, um Jugendlichen beispielsweise zu vermitteln, wie man Tonaufnahmen herstellen kann. Neu beleben will Isabel Eckstein den Jugendhaus-Mädchentreff und den Kids-Treff für Acht- bis Zwölfjährige. Bereits angelaufen sind zwei Kooperationsprojekte mit der Realschule. Isabel Eckstein hat ihr Projekt „Jugendhaus erleben“ in der Realschule vorgestellt; die Ganztagsschülergruppe kommt dann wöchentlich ins Jugendhaus. Björn Seemann bietet das Projekt „Fit for life“ für die Klassenstufen fünf bis sieben an und will dort „alles, was man zum Leben braucht“, vermitteln und darüber mit den Kindern und Jugendlichen reden, wobei es sich auch um Schulthemen drehen kann.

Neben den Gesellschafts- und Brettspielen stehen im Jugendhaus auch Billard, Tischfußball, Darts, Air-Hockey, Playstation, Beamer und Leinwand sowie PC mit Internetzugang zur Verfügung. Die Besucher können sich zudem im WLAN einwählen. Für das gemeinsame Kochen steht eine Küche mit Backofen, Kühlschrank, Gefriertruhe und Spülmaschine zur Verfügung. „Ich lege Wert auf Partizipation und Kontakt auf Augenhöhe“, macht die neue Jugendhausleiterin deutlich.

In den vergangenen acht Jahren hat sie in Wohngruppen gearbeitet und deshalb auch viel Erfahrung mit der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von zwölf bis 21 Jahren gesammelt. Zur Jugendhausarbeit kommt auch die Ferienbetreuung in den Herbst-, Oster-, Pfingst- und Sommerferien; hier sind die Jüngsten gerade mal drei oder vier Jahre alt und die Ältesten um die 14 Jahre, so die Organisatoren.