Wohnungen und Häuser sind teuer, Mietwohnungen sind rar – nicht nur in größeren oder großen Städten, besonders auch in Bad Dürrheim. Damit verbunden sind hohe Mieten, die derzeit für viele Menschen unerschwinglich sein können. Einen offiziellen Mietspiegel, um festzustellen, ob die Höhe einer Miete für ein Objekt des Interesses gerechtfertigt ist, gab es bis jetzt in der Kurstadt nicht. Das hat sich nun geändert.

Bad Dürrheim und Villingen-Schwenningen (die Doppelstadt hat seit 2011 einen Mietspiegel) haben in Kooperation einen aktuellen „qualifizierten Mietspiegel“ erstellen lassen, dessen Veröffentlichung nun auf Beschluss des Gemeinderats bei seiner jüngsten Sitzung erfolgen wird. Den Beschluss zur Erstellung des Mietspiegels fällte der Gemeinderat bereits im November 2021. Der Verwaltungsausschuss empfahl am 6. März dem Gemeinderat die Zustimmung zum Mietspiegel.

  • Wozu ein Mietspiegel? Ein Mietspiegel gibt Auskunft darüber, wie viel Geld man für eine Mietwohnung aufbringen muss oder ob die Miete für eine bestimmte Wohnung angemessen ist. Ein Mietspiegel berücksichtigt entscheidende Faktoren wie etwa Alter, Lage, Größe und Zustand eines Mietobjektes.
  • Erstellung: Beauftragt wurde zur Auswertung erhobener Daten das „EMA“-Institut für empirische Marktanalysen in Sinzig, legte die Stadtverwaltung bei der Vorstellung des Mietspiels im Verwaltungsausschuss am 6. März dar. Zur Erhebung der Daten wurde eine Haushaltsbefragung durchgeführt. In Bad Dürrheim wurden dazu etwa 4000 Einwohner angeschrieben. Die einzelnen Arbeitsschritte wurden im Arbeitskreis Mietspiegel erarbeitet und abgestimmt. Mitglieder des Arbeitskreises sind Vertreter des Deutschen Mieterbundes Villingen-Schwenningen und Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, Haus und Grund VS, Amtsgerichts Villingen-Schwenningen, der Baugenossenschaft Villingen, der Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg, der Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen, der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses Villingen-Schwenningen, von der Stadt Bad Dürrheim Vertreter des Fachbereiches „Bildung, Soziales & Politik“ und des Kundenbereiches „Liegenschaften und Wirtschaftsförderung“, das Stadtplanungsamt Stadt Villingen-Schwenningen und das Ema-Institut.
  • Berechnungsgrundlagen: Laut Mietspiegel beträgt die durchschnittliche Nettokaltmiete, unabhängig von allen Wohnwertmerkmalen, in Bad Dürrheim 7,67 Euro pro Quadratmeter. Kernstadt und Ortsteile sind in verschiedene Zonen unterteilt, in denen die Mieten unterschiedlich hoch sind. Die Zone 1 umfasst die Kernstadt Bad Dürrheim. Hier ist die Miete mit 8,04 Euro pro Quadratmeter angegeben. Zur Zone 2 gehören die westliche Kernstadt und Hochemmingen mit 7,47 Euro und die Zone 3 (Oberbaldingen, Unterbaldingen, Öfingen, Biesingen und Sunthausen) wird mit 6,68 Euro pro Quadratmeter aufgeführt. Detaillierte Angaben bieten Tabellen mit Wohnungsgrößen, Grundlagen für Zu- oder Abschläge und Berechnungsbeispiele.
Rückmeldung an den Autor geben