man Mandy Heinze

Sammelleidenschaft im großen Stil ausleben können wohl die Wenigsten, gerade vielleicht auch dann, wenn es sich um Kinderspielzeug, wie Lego oder Playmobil handelt. Meistens für die Kinder gekauft fehlen bald schon die ersten Teile – verschluckt vom Staubsauger oder einfach unauffindbar verschwunden.

Deshalb behielt Bärbel Tietböhl wohlweislich ihre Leidenschaft für sich und ließ ihre zwei Kinder nicht mitspielen. So sind über 40 Playmobil-Themen vollständig erhalten geblieben. Aber anschauen darf man ihre Schätze. Sie können bis Ostern in den Räumen der alten Gastwirtschaft am Naturcampingplatz beim Sunthausener See bestaunt werden.

50 Jahre hat sie im Spielwarenhandel gearbeitet, zuletzt 25 Jahre im Donaueschinger Geschäft Thedy. So war es ihr auch möglich, viele Sachen zu erwerben, die oft gar nicht im Handel erhältlich waren. Noch heute kauft sie gerne Neuigkeiten, manche direkt bei Playmobil, weil sie im Katalog nicht zu bekommen sind. Wenn sie die einzelnen Landschaften nicht bei einer Ausstellung zeigt, sind sie nach Themen in Tüten und Kartons verpackt, aber jederzeit einsatzbereit. Jetzt dürfen Feuerwehr, Polizei, Bauernhof und Krankenhaus von Groß und Klein bestaunt werden. Fasziniert stehen die Kinder vor dem Campingplatz und Jahrmarkt mit Riesenrad und Karussell. Die Eltern staunen mit und freuen sich über ihre Erinnerungen.

Roman und Jonas Schulz staunen nicht schlecht über die Vielfältigkeit der Playmobil-Sammlung
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Liebe und Detailtreue hat Bärbel Tietböhl beim Aufbau einer Yacht mit Badenden und Surfern, einer Kirche mit passender Hochzeit, einer Burg mit Rittern, einem Flughafen, dem Schloss mit Drachen walten lassen. Selbst die Partybeleuchtung, ein kleiner leuchtender Kaminofen und die Blaulichter von Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei fehlen nicht. „Irgendwo ist immer etwas batteriebetrieben und blinkt“, erklärt Bärbel Tietböhl stolz.

Lieblingsthema von Bärbel Tietböhl ist eindeutig die Ritterburg mit all ihren Details
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Die Ausstellung hat jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, aber eine kleine Spende für den weiteren Ausbau des Spielplatzes am See ist immer willkommen.

Drei Frauen fachsimpeln unter sich – Freundin Christa Haller-Preske, Bärbel Tietböhl und Anastasia Schulz
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