Stück für Stück und Hand in Hand mit dem Naturschutz gehen die Arbeiten rund um die gesperrte Marienschlucht weiter, um Schlucht und Uferwege wieder sicher nutzbar zu machen. Die erste Phase sei abgeschlossen und nun gehe es an die zweite Phase, erklärte Caroline Schlatterer in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Bodman-Ludwigshafen. Sie ist Mitarbeiterin im Amt für Tourismus, Kultur und Marketing (TKM) der Gemeinde und gab einen aktuellen Überblick über den Zeitplan. Das Gremium hatte über Förderanträge für Landeszuschüsse zu entscheiden, um die nächsten Maßnahmen angehen zu können. Es ging um die Tourismusförderung sowie anstehende Maßnahmen im Bereich Marienschlucht. Alle Räte stimmten zu.

Sensoren sollen Daten liefern

Die zweite Phase im Gesamtkonzept betrifft den riesigen Mondfelsen, der direkt am gesperrten Uferweg zwischen Bodman und der Schlucht liegt. Dort sollen Sensoren und Tore installiert werden, wie die Gemeinden Bodman-Ludwigshafen, Allensbach und Konstanz bereits früher in diesem Jahr beschlossen hatten. Sensoren für Bodenfeuchte und Bewegung sollen vor drohenden Felsstürzen warnen und mit den Toren soll der Weg bei gefährlichen Wetterlagen geschlossen werden können. Es gibt dann eine Umleitungsstrecke. Dies ist Teil eines Rangerkonzepts für den gesamten Bereich, das noch weiter ausgearbeitet werden soll.

Uferweg wird vielleicht im Herbst 2022 geöffnet

Bis Ende Dezember soll der obere Teil am Mondfelsen durchforstet werden – in diesem Zug werden erste Geräte angebracht. In der Sitzungsvorlage heißt es: „Im August 2022 könnte die Felswand begutachtet und notwendige Messinstrumente angebracht sowie die Tore vor und nach der Felswand aufgebaut werden. Es ist damit zu rechnen, dass ab Herbst 2022 der Uferweg von Bodman zur Schlucht geöffnet werden kann.“

Caroline Schlatterer
Caroline Schlatterer | Bild: Arndt, Isabelle

Die Marienschlucht selbst ist Teil der zweiten Phase. Die Untersuchungen und Planungen für die neue Steganlage in der Marienschlucht gehen parallel zu den Arbeiten am Mondfelsen weiter. Die Antragsstellung soll vorangetrieben werden. Allerdings könne nur ein Teil in die diesjährigen Anträge einbezogen werden. Der Rest folge im kommenden Jahr, so Caroline Schlatterer. Momentan ist der Bau der neuen Steganlage in der Marienschlucht für 2023 und 2024 geplant, da aus Naturschutzgründen das Bauen nur von August bis Dezember möglich sei.

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Gemeinderätin Petra Haberstroh (Freie Wähler) erkundigte sich, ob die Zustimmung von Allensbach und Konstanz zu den Förderanträgen notwendig sei. Caroline Schlatterer bestätigte, dass auch der dortige Gemeinderat abstimmt. Außerdem fragte Haberstroh, ob die Kosten im Rahmen seien oder abweichen würden. Laut Schlatterer sehe es bei den Kosten eher besser aus, da mit 60 Prozent Fördermitteln aus dem Tourismusinfrastruktur-Programm gerechnet werden könne, die Gemeinde bisher aber nur von 50 Prozent ausgegangen war. Kämmerin Bettina Keller ergänzte, die Beträge, die Bodman-Ludwigshafen betreffen, seien so im Haushaltsplan vorgesehen.

In der zweiten Phase geht es um rund 1,8 Millionen Euro Investitionen. Nach Abzug der Fördermittel betrage der Anteil von Bodman-Ludwigshafen im Jahr 2022 rund 250.000 Euro, erklärte Schlatterer. 2023 seien es weitere 155.000 Euro.

Kooperation und Zeitplan

  • Zusammenarbeit: Es gibt eine interkommunale Vereinbarung von Allensbach, Bodman-Ludwigshafen und Konstanz zur Marienschlucht, die auf den Gemarkungen dieser drei Orte liegt. Die Marienschlucht ist seit einem tödlichen Erdrutsch im Mai 2015 gesperrt. Auch die Uferwege sind aus Sicherheitsgründen seither nicht zugänglich. In der Vereinbarung geht es um die Festlegung der Schritte, der Reihenfolge und Kostenteilung, um die Marienschlucht und die den umliegenden Bereich mit den Uferwegen zu sanieren und für die künftige Benutzung sicher zu machen.
  • Mehrere Phasen: Die erste Phase ist mit dem Neubau des Schiffsanlegers am Fuß der gesperrten Marienschlucht fertig. Seit Juli ist eine Route vom Schiffsanleger am Fuß der Schlucht über den Burghof nach Wallhausen wiedereröffnet. Der Bau des Anlegers war mit 212.000 Euro teurer als mit 156.000 Euro veranschlagt, aber laut Gemeinde Bodman-Ludwigshafen konnten dafür die Kosten beim Wanderweg reduziert werden. Die Abschlussrechnung liege aber noch nicht vor. In der zweiten Phase geht es unter anderem um das Rangerkonzept am Mondfelsen. 143.990 Euro sind für die Installation von Messgeräten veranschlagt und rund 68.700 Euro fallen für die jährliche Unterhaltung an. Die dritte Phase beinhaltet das Kiosk-Schiff am Anlegesteg und den Uferweg nach Wallhausen. (löf)
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