Eigentlich sollte der neue Bettentrakt des Stockacher Krankenhauses schon seit Mai in Betrieb sein. Doch wie so oft bei Bauprojekten kam es auch hier zu einigen unvorhergesehenen Verzögerungen, weswegen der Eröffnungstermin bereits mehrfach verschoben werden musste. Inzwischen wird ein Termin für den 15. Oktober für die offizielle Eröffnung anvisiert.
Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Hanke zeigt sich im Gespräch mit dem SÜDKURIER erleichtert, dass die Eröffnung nun endlich stattfinden soll. „Insbesondere für die Mitarbeiter wird der Umzug ein echter Quantensprung“, freut er sich. In der Tat zeigt ein Rundgang durch das Gebäude, dass die Arbeiten nun in die Zielgerade einbiegen. Es laufen die letzten Handgriffe an Elektrik und Elektronik und die Möbel werden aufgebaut.
Wasserschaden auf der Baustelle
Gründe, warum das neue Gebäude erst jetzt eröffnen kann, gibt es indes gleich mehrere. So gab es Lieferschwierigkeiten bei einigen Materialien, insbesondere im Bereich einiger elektronischen Bauteile für die Rufanlage in den Krankenzimmern. Zusätzlich ist beim Testen einer Abpumpanlage in einem Pumpenschacht im Keller ein Wasserschaden auf der Baustelle aufgetreten. „Glücklicherweise ist dadurch aber kein großer Schaden entstanden“, sagt Hanke.
Auch ein Problem mit dem Anstrich hat dazu beigetragen, dass sich die Fertigstellung verschoben hat. „Die Farbe hat angefangen von den Wänden abzublättern. Dann musste natürlich erstmal untersucht werden, woran es liegt, dass sie nicht hält, bevor nachgearbeitet werden konnte“, macht Hanke deutlich.
Neue Heizung versorgt schon das ganze Krankenhaus
Inzwischen ist aber der erste Teil des Gebäudes schon in Betrieb: Die moderne Heizungsanlage im Keller versorgt den Neubau wie auch die Bestandsgebäude mit Wärme. Auch außen hat sich einiges getan. Am Bestandsgebäude wurden die letzten Reste des ehemaligen altrosafarbenen Anstrichs mit weißer Farbe überstrichen, sodass das ganze Krankenhaus jetzt in einheitlichem Weiß erstrahlt. Der neue Außenanstrich ist dem Krankenhausförderverein zu verdanken.
Im neuen Bettentrakt sollen Mitte Oktober dann zunächst die unteren beiden Stockwerke in Betrieb gehen. Bis auch das oberste Stockwerk belegt werden kann, wird es indes noch eine Weile dauern, denn um dieses an das Bestandsgebäude anschließen zu können, müsse erst die Intensivstation verlegt werden, erläutert Hanke.
Projekt wird deutlich teurer als geplant
Deshalb gehen zunächst nur etwa drei Viertel des Gebäudes in Betrieb. Im Laufe des kommenden Jahres soll aber dann auch das oberste Stockwerk folgen können. Was die Krankenhausverwaltung derzeit allerdings ebenfalls noch sehr beschäftigt, ist die Preisentwicklung, macht Hanke deutlich.
Die Kostensteigerung kommt dabei nicht nur durch die Inflation zustande, sondern hänge auch damit zusammen, dass mehr gemacht wurde als ursprünglich geplant, erklärt Hanke. So sei im Rahmen der Baumaßnahme bemerkt worden, dass am Bestandsgebäude eine Teildachsanierung notwendig geworden ist.
Wie hoch genau die Kosten für das neue Gebäude am Ende sind, das vermag Hanke aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen. „Das wäre noch reine Spekulation“, sagt er. Bis zur offiziellen Eröffnung will er aber eine Summe nennen können.