Die Auflagen für öffentliche Martinsumzüge sind aufgrund der Corona-Pandemie so streng, dass es keine für alle zugänglichen Umzüge von Seiten der Seelsorgeeinheit Stockach gibt. Der katholische Kindergarten St. Marien hat sich einiges überlegt, damit die Kinder den sehr beliebten Tag dennoch feiern können.
Die Kirche lädt dazu ein, am Mittwochabend eine Laterne oder eine Kerze ins Fenster zu stellen. Man könne auch daheim mit den Kindern ein Martinslied singen und gemeinsam an die Geschichte des Sankt Martin denken, der seinen Mantel mit dem Schwert teilte, um einen Bettler vor dem Erfrieren zu retten. Pfarrsekretärin Ilona Steidle schlägt gemeinsam verbrachte Zeit vor, ein gutes Gespräch oder ein angenehmes Telefonat.
Das ganze Bistum soll erstrahlen
Die Kirchenvertreter ermuntern dazu, anderen eine Freude zu machen, ihnen etwas zu schenken, ihnen zu helfen, wenn sie Unterstützung brauchen. Man könne auch einen zu Sankt Martin passenden Text oder ein Foto verschicken – lauter Dinge, die kein Geld kosten, aber ein Zeichen der Nächstenliebe an diesem besonderen Tag sind.
Diese Anregungen greift der Kindergarten St. Marien auf. Die Leiterin Anna Baumann erzählte, sie würden mit bei der Aktion „Das ganze Bistum erstrahlt“ mitmachen, die vom Bistum Limburg ausging und weite Kreise zog. Die Erzdiözese Freiburg hatte dafür Lichttüten mit einem Bild von Sankt Martin angeboten. „Jedes Kind hat von uns zwei Tüten bekommen und sie angemalt. Eine ist für daheim, die andere zum Verschenken“, sagte Anna Baumann. Die Idee aus dem Bistum war, die strahlenden Lichtertüten eine Woche lang jeweils um 18 Uhr ins Fenster zu stellen.
Gemeinsames Singen von Laternenliedern
Am Nachmittag feiert dann jede Gruppe für sich. Die Kinder sprechen über die Geschichte vom heiligen Martin, und die Gruppen laufen zeitversetzt mit ihren Laternen durch den Garten und singen draußen Laternenlieder. Ihre Laternen haben sie im Kindergarten – und nicht wie sonst zusammen mit den Eltern – gebastelt.