Eigentlich sollte die Buchtaufe bereits 2021 sein. Corona geschuldet konnten zwei neue Hohentwiel-Bücher erst jetzt im Kunstmuseum der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zwei dicke Bände bringen Interessierten Einblicke in die Geschichte des Singener Wahrzeichens. 2019 hätte man 50 Jahre Eingemeindung des Hohentwiels feiern wollen. Zunächst hatte dies ein Felssturz, dann die Corona-Pandemie verhindert. „HTWL. Der Hohentwiel im Blick“, herausgegeben von Museumsleiter Christoph Bauer und Stadtarchivarin Britta Panzer, besticht vor allem durch seine über 160 Abbildungen. „Wir haben zwei großartige Sammlungen, eine historische im Stadtarchiv und eine bei uns im Kunstmuseum“, sagte Christoph Bauer.
Im Rahmen des Jubiläums wollte man beide Sammlungen zusammenbringen und diese waren auch bereits im Rahmen einer Ausstellung ab Herbst 2020 gezeigt worden. „Mich hat erstaunt, dass auch kritische Themen wie der Bereich Naturschutz aufgearbeitet wurden“, sagte die Verlegerin Annette Nünnerich-Asmus.
360 Akten für ein Buch ausgewertet
Das zweite Buch, ebenfalls bereits 2021 erschienen, wurde von Roland Kessinger und Jörg Wöllper geschrieben und beleuchtet Wehrbaukunst und Festungsalltag. „Mich hat der Bau an sich interessiert, aber auch die Verbindung mit digitalen Rekonstruktionen“, sagte Roland Kessinger. Die Kooperation mit den Staatlichen Schlössern und Gärten sei zustande gekommen, weil diese gerade ihr Projekt „digitale Erfassung von Kulturgütern“ gemacht habe. Für die Texte wurden 360 Akten ausgewertet, darunter auch ein Briefwechsel des Kommandanten Konrad Widerholt. „Bei der Recherche haben wir viel Neues, zum Beispiel über das Rondell Augusta, gelernt“, sagte Kessinger.
Die Bücher: „HTWL. Der Hohentwiel im Blick“, herausgegeben von Christoph Bauer und Britta Panzer, erschienen im Nünnerich-Asmus Verlag. „Festung Hohentwiel: Wehrbaukunst und Festungsalltag am Beispiel einer württembergischen Landesfestung“ von Roland Kessinger und Jörg Wöllper, erschienen im Michael Imhof Verlag.