Nach der Mitgliederversammlung des Singener Ortsverbandes der FDP heißt es Rollentausch. Die Gesichter bleiben dieselben, allerdings gibt es für sie neue Herausforderungen. So übernimmt der frühere Landtagskandidat, Markus Bumiller, nun die Position des Vorsitzenden des Ortsverbandes. Bislang war diese Stelle mit Kirsten Brößke besetzt, die sich nach ihrer zwölfjährigen Amtszeit an der Spitze der Singener Liberalen dazu entschied, ihren Nachfolger als zweite stellvertretende Vorsitzende zu unterstützen.
Mit Rückenwind ins neue Abenteuer
Dass Bumiller ohne Gegenstimme in das Amt des neuen Vorsitzenden gewählt wurde, zeugt von dem Rückhalt, den er im Ortsverband erfährt. „Für mich ist Markus Bumiller ein gradliniger Mensch, der Unbequemlichkeiten nicht aus dem Weg geht“, spricht seine Kollegin Ulrike Brachat sich für ihn aus.
Bumiller gibt zu, dass er bereits im Vorfeld etwas von dem Vorschlag überrumpelt worden sei. Doch ein paar Tage Bedenkzeit hätten ihn zu der Entscheidung bewegt, das Amt des ersten Vorsitzenden übernehmen zu wollen. „Man kann nicht nur als Landtagskandidat dastehen und danach wieder im Erdboden versinken“, so der neue Vorsitzende. Er bedankt sich auch bei seiner Vorgängerin für ihr Engagement: „Du bist für uns im Kreistag und auch im Gemeinderat eine starke Stimme.“
Neuer Vorsitz – neue Wege?
Der neue Posten sei natürlich mit viel Arbeit verbunden, schließlich wolle man es den Wählern recht machen, meint Bumiller. Auch an der Liste für die anstehenden Kommunal- und Europawahlen nächstes Jahr werde schon fleißig gearbeitet. „Wir sind auf gutem Wege, eine adäquate Liste zu schaffen, auf der vielleicht auch neue Personen stehen“, so Bumiller weiter. Er erwähnt auch, dass die FDP derzeit nicht im Gemeinderat in Rielasingen-Worblingen vertreten sei. Die Zeichen scheinen auf Neuaufstellung zu stehen. Wie diese aussieht, wird sich wohl in den kommenden Monaten klarer zeigen.
Eine Ära ist zu Ende gegangen
Eine weitere Änderung in der Führungsriege des Ortsverbandes zeichnete sich schon vergangenes Jahr ab. Aus gesundheitlichen Gründen schied Peter Hänssler als langjähriges FPD-Mitglied aus dem Gemeinderat aus.
Seit 1976 war er Mitglied des Ortsverbandes Singen und seit 1980 vertrat er die FDP im Gemeinderat. „Du bist ein liberales Urgestein, ein großer liberaler Geist. Du warst an unglaublich vielen Entscheidungen beteiligt, die Singen bis heute prägen“, würdigt Kirsten Brößke ihren „politischen Ziehvater“. Mit seinem Ausscheiden vergangenen November sei eine Ära zu Ende gegangen. Wegen seines außergewöhnlichen Engagements solle Peter Hänssler zum Ehrenvorsitzenden berufen werden, verkündet die frühere Vorsitzende.
Ein Ständchen für das politische FDP-Urgestein
Wie Kirsten Brößke gleich zu Beginn mitteilt, gäbe es einen besonderen Punkt auf der Tagesordnung, der gleich von zwei anderen außergewöhnlichen Punkten begleitet würde. Denn mit dem Posten als Ehrenvorsitzender allein soll es nicht getan sein. So bekommt Hänssler gleich zwei Ständchen. Seine Parteikolleginnen Carina Müller und Ulrike Brachat singen für ihn „Das ist dein Tag“ von Udo Jürgens, sowie Chopin‘s Opus 3 Nummer 10, da Hänssler ja ein großer Klassikliebhaber sei. Von der Gesangseinlage zeigt er sich sehr berührt: „Ich muss aufpassen, weil ich nahe ans Wasser gebaut bin, dass mir nicht die Tränen links und rechts runterkullern.“
Auch die Berufung zum Ehrenvorsitzenden erfüllt ihn mit Freude. „Dass ihr mich zum Ehrenvorsitzenden machen wollt, das ist das Größte für mich heute Abend“, sagt er. Schließlich bekommt er auch eine Urkunde zur Ehrung als Ehrenvorsitzender überreicht. Für diesen Anlass wäre auch die ehemalige Vorsitzende der FDP-Fraktion, Birgit Homburger, gerne erschienen, war allerdings krankheitsbedingt verhindert.