In Baden-Württemberg gibt es eine große Anzahl an Handwerksbetrieben. Negativ spürbar sei heutzutage, dass man in den 80er-Jahren den Ruf des Handwerks vernachlässigt hatte, erklärte die Landtagsabgeordnete der Grünen, Dorothea Wehinger, aus ihrem Homeoffice. Sie hatte von dort zu einer digitalen Veranstaltung zum Thema „Die Zukunft im Handwerk“ eingeladen. Rund 17 Personen nahmen daran teil, allerdings nur wenige Handwerker. In rund 100 Minuten gingen die Gesprächspartner auf Probleme im Handwerk ein. Unter anderem wurde über fehlenden Nachwuchs und den Fachkräftemangel gesprochen.
„Das Handwerk ist ein Garant für Arbeits- und Ausbildungsplätze“, betonte Wehinger. Außerdem brauche man das Handwerk mehr denn je.
Ihr Landtagskollege und handwerkspolitischer Sprecher der Grünen, Martin Grath, referierte über Lösungsansätze. Unter anderem sollten duale Ausbildungen gestärkt werden und Bildung, von der frühkindlichen bis zum Meisterabschluss, müsse in Baden-Württemberg frei sein. Weiter sollte die Attraktivität einer Selbstständigkeit gesteigert werden. Auch müsse man den jungen Menschen Karrierechancen deutlicher aufzeigen, so der Politiker, der Biobäcker ist und, wenn es seine Zeit zulässt, in der Backstube arbeitet.
Einig waren sich die Redner, dass das Handwerk weiter gestärkt werden müsse. Ausgetauscht wurden Gedanken, wie man die Attraktivität im Handwerk steigern könne. „Das Handwerk ist unglaublich lehrreich“, fasste der Grünen-Bundestagskandidat Sebastian Lederer zusammen, der eine Ausbildung zum Schreiner absolviert und Erfahrungen in diesem Beruf gesammelt hat. Ausbildungen und handwerkliche Berufe sollen seiner Meinung nach aufgewertet werden.
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„Wir wollen das Handwerk verändern“, lautete Graths Schlusswort. „Ohne das Handwerk gibt es keine Zukunft, wir brauchen dort junge und kluge Menschen“, ergänzte Dorothea Wehinger. Als Politikerin sagte sie dem Handwerk am Ende des Abends ihre Unterstützung zu.