So hatte sich Isabelle Burkart-Marinovic den Start des neuen Cafés am Singener Herz-Jesu-Platz nicht vorgestellt. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte die Bäcker- und Konditorenfamilie den Betrieb schon am 1. April 2020 aufgenommen. Doch da befand sich die ganze Republik im Corona-Lockdown.

„Wir hatten keine Handwerker“, erzählt die Chefin. „Und auch die Materialbeschaffung gestaltete sich äußerst schwierig.“ Dabei hatte sich alles so gut angelassen. Der Gebäudekomplex des Siedlungswerks war fertiggestellt; der Marktplatz über der Tiefgarage bereits im Betrieb.

Inspirationen aus London

Weil das neue Café-Restaurant eine ganz besondere Note erhalten sollte, hatte die Geschäftsführerin sich in London Inspirationen geholt. Unterstützung erhielt sie vom Ladenbaubüro Haller. Das sollte Material aus Italien oder Österreich beschaffen: Vogelahorn, Fliesen, Tische, Lampen.

Doch dann kam der erste Lockdown. Die Grenzen wurden geschlossen und die Warenströme versiegten. Auch die Fachkräfte aus Polen und Rumänien durften plötzlich nicht mehr einreisen. Ganz zu schweigen von den fehlenden Unterkünften.

Vermieter war großzügig

„Das alles hat uns viel Kreativität und Flexibilität abverlangt“, erinnert sich Isabelle Burkart. „Und es hat viel Zeit gekostet.“ Die Chefin ist froh, dass sich das Siedlungswerk als Bauherr und Vermieter großzügig gezeigt hat.

„Es hätte wirtschaftlich keinen Sinn gemacht, das Café im Lockdown zu eröffnen“, sagt sie. Sie hatte schon 13 neue Mitarbeiter für den Standort am Herz-Jesu-Platz angestellt, die sie auch während der Pandemie halten wollte und in Kurzarbeit schicken musste.

Kaffee, Kuchen, Tagesessen

Am 1. März dürfen sie endlich an den Start gehen. Im Café sollen nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch Tagesessen serviert werden. Vegetarische und vegane Speisen werden ebenfalls angeboten. Isabelle Burkart hat einen Koch für die Profiküche engagiert.

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Im Café gibt es 54 Sitzplätze, im Außenbereich weitere 60. Die gesamte Fläche mit Lager und Wirtschaftsräumen beträgt 210 Quadratmeter. Zur Gestaltung erklärt Isabelle Burkart: „Wir haben uns von der klassischen französischen Markthalle inspirieren lassen.“