Miteinander füreinander da sein – diesen Leitgedanken setzt der Verein Integration in Singen (Insi) seit seiner Gründung um. Auch bei der diesjährigen Mitgliederversammlung im Wichernsaal der Lutherkirche konnte der Verein auf zahlreiche Aktivitäten im vergangenen Jahr zurückblicken. Nach Neuwahlen des Vorstands und der Beisitzer geht Insi mit einem Plus im Kassenbestand in die kommenden zwei Jahre. „Mit heute 272 Mitgliedern hat der Verein eine positive Entwicklung genommen“, wies Vorsitzender Bernhard Grunewald darauf hin, dass auch die Aufgaben wachsen.

Um diese erfüllen zu können, wird die Stadt den Verein auch weiterhin unterstützen, versicherte Fachbereichsleiter Torsten Kalb, der in Vertretung der erkrankten Bürgermeisterin Ute Seifried Grußworte überbrachte. Seit dem Flüchtlingsstrom 2015 habe der Verein eine Marathonaufgabe übernommen, dankte Kalb für das Engagement. Wie Grunewald in seinem Rückblick berichtete, wurde ein neuer Kooperationsvertrag mit der Stadt unterzeichnet. Darin wurde eine höhere Unterstützung vereinbart und die Laufzeit von zwei auf fünf Jahre verlängert.

Bernhard Grunewald und seine Stellvertreter Uran Bajramaj und Mona Schramm sowie Schriftführer Martin Zimmermann berichteten über die zahlreichen Aktivitäten und Angebote des Vereins, die Unterstützung in vielen Bereichen bieten. So bemühte sich Insi um konsularische Dienste in Singen, rief zu Spendenaktionen für Afghanistan und die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien auf. „Wir können helfen und tun das auch“, bekräftigte Grunewald. Ankommenden Flüchtlingen aus der Ukraine steht Insi in den Räumen des Seniorenrats zur Seite, um Zugewanderte bei der Jobsuche zu unterstützen, wurde ein kostenfreier Bewerbungstreff eröffnet. Die Resonanz ist groß. „Über 400 Menschen haben dort schon teilgenommen“, freut sich Grunewald. Im Idol-Café leisten mittlerweile 42 aktive Dolmetscher-Dienste. Wie schon in den vergangenen Jahren beteiligte sich Insi wieder beim Familienfest am 1. Mai auf dem Herz-Jesu-Platz.

Bei den Neuwahlen gab es nur wenig Veränderungen: Bei der Mitgliederversammlung wurde einstimmig der erweiterte Vorstand gewählt.
Bei den Neuwahlen gab es nur wenig Veränderungen: Bei der Mitgliederversammlung wurde einstimmig der erweiterte Vorstand gewählt. | Bild: Christel Rossner

„Lebendiger Austausch ist eine Säule der Arbeit von Insi“, bezieht der Vorsitzende die jährlichen Treffen mit dem Sprecherrat des Helferkreises im Landkreis und die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk ‚Wir in Singen‘ mit ein. Ziel des Netzwerks ist es, die ortsansässigen Vereine in der Stadt sichtbar zu machen und zu vernetzen, um die Kräfte zu bündeln. Unterstützt von vielen Vereinen hat sich Insi vor der Wahl am 9. Juni mit einer Kundgebung auch zum Thema Demokratie eingebracht. Wie Martin Zimmermann erläuterte, wollte man junge Wähler, Nichtwähler und Migranten gegen rechts und für Demokratie und Vielfalt motivieren. Ein Thema, das weitergehen muss, kündigte Uran Bajramaj an.

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Freude bereitet dem Verein der Kassenbericht, der ein Plus wie noch nie zuvor ausweist. Dazu erhält Insi 30.000 Euro für die Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund vom Land Baden-Württemberg. Wie Mona Schramm berichtete, kann der Verein ab September zwei Mitarbeiterinnen einstellen, die das Projekt in Kooperation mit der Caritas und der Arbeiterwohlfahrt umsetzen.